Herdecke. Homeoffice, Videokonferenzen, brennende Augen nach vielen Stunden vor dem Bildschirm: So hilft der RSG Herdecke
Homeoffice, Videokonferenzen, brennende und müde Augen nach vielen Stunden vor dem Bildschirm? Der Verein für Rehabilitation, Sport und Gesundheit Herdecke bietet mit Augengymnastik ganzheitliche Hilfe. Ulrike Odendahl vom RSG Herdecke macht im Online-Workshop deutlich, wie schon kleine Übungen gegen müde Augen oder einen starren Nacken helfen können. Ein Erfahrungsbericht:
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Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich das Leben noch einmal deutlicher ins Internet verlagert. Zwar waren es auch vorher viele gewohnt ihren Arbeitsalltag sitzend vor dem Bildschirm zu verbringen, inzwischen trifft man sich zusätzlich aber auch zum Yogakurs oder zum Krafttraining im virtuellen Kursraum. Genau diese sportlichen Veranstaltungen, die eigentlich die Abwechslung zum Alltag vor der Flimmerkiste bedeuten sollten, müssen seit über einem Jahr – fast durchgehend – online stattfinden. Das hat Auswirkungen auf Körper und Geist. „Ich sehe, was das Homeoffice und die viele PC-Nutzung mit den Leuten macht. Mir fällt immer wieder auf, dass die Menschen in ihren Bewegungen eingeschränkt sind“, sagt RSG-Leiterin Ulrike Odendahl.
Nacken- und Kopfschmerzen oder brennende Augen und Rückenschmerzen sind häufige Symptome sitzender Büro-Tätigkeiten. Und während man vor der Pandemie nach der Arbeit noch ins Fitnessstudio oder zum Fußballtraining gehen konnte, um einen Ausgleich für das mehrstündige Sitzen zu schaffen, führt der Weg heute nicht selten vom Schreibtisch direkt auf die Couch. Auch sind höhenverstellbare Schreibtische, ein guter Bürostuhl oder ein ergonomischer und gut ausgeleuchteter Arbeitsplatz im Homeoffice selten vorhanden. All das macht die sowieso schon ungesunde Haltung vor dem PC nicht besser.
Die Augen müssen nicht wehtun
Im Online-Workshop erklärt Sportpädagogin Ulrike Odendahl mehr als 40 Teilnehmern, wie kleine Übungen für eine spürbare Entlastung der Augen und der Nackenmuskulatur sorgen können. „Es ist kein Schicksal, wenn die Augen wehtun. Da kann man etwas tun,“ motiviert Odendahl. Zu Beginn sollen die Teilnehmer ihre Augen schließen und tief durchatmen. So entsteht eine fast schon meditative Atmosphäre im virtuellen Raum. „Kommt ins Fühlen“, sagt Ulrike Odendahl mit angenehmer Stimme. Die Teilnehmer sollen ihre Wahrnehmung schärfen, bevor immer mehr Körperteile in verschiedene Bewegungen und Übungen eingebaut wurden. Mit geschlossenen Liedern sollen etwa die Augen zu den Seiten bewegt werden. „Wenn die Bewegungen ruckelig sind, dann sind die Augenmuskeln verspannt“, erklärt Odendahl.
Einfache Übungen an die Hand geben
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Die geschlossenen Augen, in Kombination mit der ruhigen Stimme sorgen für eine tiefe Entspannung unter den Teilnehmern. Als die Augen dann geöffnet werden sollen, sind die ersten 15 Minuten bereits wie im Fluge vergangen. Im Stehen sollen dann die Schultern gekreist und die Atmung der Körperstreckung angepasst werden. Das fördere beispielsweise auch das Immunsystem, erklärt die Kursleiterin. Die gezeigten Bewegungen sind leicht nachzumachen und führen zu einer direkten Verbesserung des Wohlbefindens. „Mein Anliegen ist es, einfache Übungen an die Hand zu geben“, sagt Ulrike Odendahl. Durch gezielte Bewegungen wird der Kiefer entspannt, durch spezielle Griffe bestimmte Nerven aktiviert und stimuliert. Doch auch ganz einfache Tipps helfen manchmal schon weiter: „Wenn ihr lange am Schreibtisch sitzt und auf den Bildschirm geschaut habt, guckt doch auch mal nach draußen – das ist Balsam für die Seele“, erklärt Odendahl im Workshop.
Workshop-Reihe in Planung
An dem Modell eines Schädels zeigt die Leiterin des RSG Herdecke dann immer wieder, welche Nerven und Muskeln durch welche Übung angesprochen werden - und wofür diese im Körper zuständig sind. Nach knapp 45 Minuten ist der Workshop dann vorbei. Die Stimmung ist gut, die Resonanz durchweg positiv: „Ich fand das wirklich entspannt, obwohl das jetzt das erste Mal für mich war“, sagt eine Teilnehmerin zum Schluss. Die erlernten Übungen, so versichern andere Teilnehmerinnen, würden in Zukunft einen festen Platz im Home-Office bekommen.