Hagen. Die Basketballer von Zweitligist Phoenix Hagen müssen wegen einer Corona-Infektion erneut in Quarantäne. Was das für den Saisonrest bedeutet.

Ginge es nach ihm, dann könnte die Saison noch vier oder fünf Monate andauern, sagte Chris Harris noch vor wenigen Tagen. So selbstsicher und so spielfreudig sei seine Basketball-Mannschaft. Man kann erahnen, wie enttäuscht der Trainer von ProA-Zweitligist Phoenix Hagen und seine Spieler angesichts dieser Nachricht sein müssen: Wegen eines positiven Corona-Befundes einer Person aus dem Mannschafts-Umfeld müssen sich Coaches, Spieler und Betreuer bis zum 14. April in häusliche Quarantäne begeben.

Zwei Spiele hatte Phoenix Hagen noch auf dem Plan

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Und das bedeutet nichts Geringeres, als dass die ProA-Saison 2020/21 für sie abrupt beendet ist. Eigentlich hätten die Volmestädter noch am Mittwoch in Karlsruhe (7. April) und am Samstag in Schwenningen (10. April) gespielt. In einer Pressemitteilung des Hagener Zweitligisten heißt es: „Die Entscheidung der 2. BARMER Basketball Bundesliga, was diese Zwangspause für die beiden noch ausstehenden Spiele der Feuervögel bedeutet, steht noch aus.“ Aber die 2. Liga hat zu Beginn dieses Monats festgelegt: „Gemäß der Spiel- und Veranstaltungsordnung (...) endet die Hauptrunde am 10.04.2021, auch wenn nicht alle Spiele ausgetragen werden konnten.“

Phoenix Hagen beendet die Saison also mit einer Bilanz von neun Siegen aus 26 Spielen; aktuell steht man auf Rang zwölf von 15. Direkt dahinter die punktgleichen Tigers Tübingen, die mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen die Bayer Giants Leverkusen noch am Team von Chris Harris vorbeiziehen können. Für Phoenix wäre das wohl ein verschmerzbares Übel. Den Einzug in die ProA-Playoffs hätten die Volmestädter so oder so nicht mehr schaffen können.

Das sagt Phoenix-Chef Seidel

Zuletzt ging es der Mannschaft und den Verantwortlichen noch darum, eine turbulente Spielzeit mit guten Leistungen versöhnlich ausklingen zu lassen. Das gelang auch durchaus gut: Drei der letzten fünf Spiele gewann das Phoenix-Team, die beiden Niederlagen waren knapp und passierten bei ProA-Spitzenteams (Rostock und Bremerhaven).

Die Saison nimmt nun ein antiklimaktisches Ende. Entsprechend gefrustet ist Patrick Seidel: „Das ist für alle Beteiligten tragisch und ärgerlich, aber leider auch symptomatisch für diese Saison, in der unser Team schon zweimal in Quarantäne gehen musste und entsprechend geschwächt war“, findet der Geschäftsführer von Phoenix Hagen. „Trotzdem steht natürlich auch jetzt die Gesundheit aller im Vordergrund – und ganz besonders unseres Team-Mitglieds, dem die gesamte Phoenix-Familie schnelle Genesung wünscht!“

Schon die dritte Quarantäne für Phoenix

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Schon der Saisonstart war für Phoenix Hagen misslich. Wenige Tage nach dem Auftaktspiel in Leverkusen (17. Oktober) erwischte das Coronavirus mehrere Hagener Spieler. Nachdem diese ihre eigenen vier Wände wieder verlassen durften und ihr erstes Auswärtsspiel in Nürnberg bestritten, infizierten sich alle anderen Basketballer und Coaches, die das Virus bis dato noch nicht hatten. Die Partie wurde zum „Super Spreader Event“, Phoenix musste ein zweites Mal in Quarantäne. Auch zehn Nürnberger Akteure fingen sich Covid-19 ein und pausierten auf medizinischen Rat hin mehr als sieben Wochen.

Nachdem Phoenix „durchseucht“ war, musste man lange nicht mehr in die häusliche Isolation. Bis jetzt.

+++ Info +++

Auch andere Mannschaften der 2. Basketball-Bundesliga ProA können nicht alle ihre verlegten Hauptrundenspiele nachholen. Die Karlsruhe Lions etwa verpassen wegen einer späten Quarantäne drei Begegnungen.

Die 2. Liga hat festgelegt: „Ein Team, das die selbe Anzahl an Wertungspunkten bei einer geringeren Anzahl an Spielen erreicht hat, wird, laut der Spiel- und Veranstaltungsordnung, in der Abschlusstabelle höher platziert.“