Hagen. Die Football-Damen der Mustang Ladies können zwar nicht auf dem Feld loslegen, im Online-Training hält sich das Damen-Team aber weiter fit.

Vor fünf Jahren haben sich die Hagen Mustangs Ladies gegründet, um die amerikanische Kultsportart Football auch in der Volmestadt zu etablieren. Und das mit Erfolg. Auf dem Gelände des TSV Fichte Hagen trainierten Damen aller Alters- und Gewichtsklassen gemeinsam.

Aber inzwischen ist es still geworden um die Football-Frauen. An ein gemeinsames Training des Vollkontaktsports ist nicht zu denken. Doch hinter den Kulissen passiert noch viel, wie Headcoach Lena Müller, die das Team seit 2018 betreut, versichert: „Wir haben uns in diesem Jahr für den Fünfer-Tackle angemeldet und sind voller Freude, in die Saison einzusteigen, wenn sie irgendwann losgeht.“

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Kontakt fehlte

Doch so groß die Vorfreude auch ist, das Training ruht schon lange. Was außerdem fehlt, ist der Kontakt innerhalb der Mannschaft. „Besonders im zweiten Lockdown haben wir gemerkt, wie sehr doch das Team fehlt und haben angefangen Zoom-Meetings abzuhalten. Einfach um mal zu hören, wie es den anderen so geht“, so Müller.

Daraus entwickelten sich zwei feste Trainingseinheiten: Während am Montag vor allem Theorie im Fokus steht, kommt am Mittwoch das Körperliche dran. „Wir trainieren den ganzen Körper, gerne mit Tabata-Workouts“, erklärt Lena Müller und ergänzt: „Bauch und Rücken sind wichtige Körperpartien für die Stabilisation. Alle Übungen können gut zuhause gemacht werden, wir setzen höchstens auf kleine Gewichte, die man auch mit Wasserflaschen ersetzen kann. Und bei den Ausfallschritten und Sprüngen auf der Stelle gibt es immer verschiedene Schwierigkeitslevel.“

Muskelkater nach ersten Einheiten

Und der Muskelkater ließ nach den ersten Einheiten auch nicht lange auf sich warten. „Wir arbeiten nur mit aktiven Pausen zwischen den Übungen, das kann schon anstrengend sein“, schmunzelt Lena Müller. Das Feedback der Spielerinnen sei aber durchweg positiv gewesen: „Alle sind froh, dass sie wieder etwas tun. In der Gruppe ist es ja immer leichter als alleine. Und unser Training ist so vielseitig, da ist dann auch für jeden etwas dabei.“

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Und die Frauenmannschaft würde sich über Zuwachs freuen: „Eigentlich ist gerade der ideale Zeitpunkt um einzusteigen. Wir fangen gerade an, uns mit dem Playbook und den Spielzügen vertraut zu machen. Auch wer noch nie etwas mit Football zu tun hatte, kann jetzt super einsteigen“, betont Lena Müller und Denise Schlopnies, die als Captain der Mannschaft fungiert, ergänzt: „Das ist ja das Schöne und auch Besondere am Football: Jeder kann mitmachen. Groß, klein, dick, dünn, für jeden gibt es eine Position in der Mannschaft. Das schweißt extrem zusammen.“

Und auch die Mustang-Ladies zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus: „Wir haben alles dabei, Schülerinnen, Studentinnen, aber auch welche, die das schon alles hinter sich haben. Die älterste im Kader ist 50 Jahre alt.“

Kein Zuwachs nach Super Bowl

Eigentlich gibt es gerade nach dem Super Bowl, der amerikanischen Meisterschaft der Footballer, einen Zulauf bei den Vereinen. „Da möchten es einige dann mal selbst ausprobieren, was sie da im Fernsehen sehen“, kennen Lena Müller und die Mustang-Ladies es schon aus den vergangenen Jahren. Doch wegen Corona blieb dieser Zuwachs aus.

Die Saison haben die Hagenerinnen aber noch nicht abgeschrieben, auch wenn sich Headcoach Müller vom Verband ein wenig im Stich gelassen fühlt: „Es wird kaum bis gar nichts kommuniziert. Wir wissen nicht, woran wir sind oder welche Planungen es gibt. Wenn es nach mir geht, würde ich gerne direkt wieder loslegen, solange es irgendwie geht.“

Headcoach Lena Müller (links) und Captain Denise Schlopnies halten die Mannschaft im Moment via Zoom fit.
Headcoach Lena Müller (links) und Captain Denise Schlopnies halten die Mannschaft im Moment via Zoom fit. © WP | Linda Sonnenberg

Generell fühlen sich die Frauen vom Verband in Teilen nicht ausreichend berücksichtigt: „Wir als Damenmannschaft stehen noch einmal unter der Jugend. Und das ist einfach nicht richtig, so können wir kein attraktives Umfeld schaffen, um unseren Sport zu betreiben.“

Doch davon wollen sich die Mustang-Ladies nicht aufhalten lassen. In der kommenden Spielzeit soll vor allem eines im Mittelpunkt stehen: „Durch die langen Pausen ist der Spaß verloren gegangen. Ich möchte, dass alle Spielerinnen wieder ihre Liebe zu dem Sport entdecken. Das ist das Wichtigste.“

+++INFO+++

Interessierte Sportlerinnen können sich gerne bei den Hagener Footballerinnen melden:

Email : hagen_mustangs_ladies@gmx.de

Facebook : Hagen Mustangs First Ladies

Instagram : hagen_mustangs_first_ladies

Und über die Homepage des TSV Fichte Hagen, Abteilung „American Sport“ (www.fichte-hagen.de)