Hagen. . Football ist in, auch bei den Frauen. Die Sauerland Mustangs haben deshalb das erste Damenteam in Hagen gegründet.

  • Sauerland Mustangs haben das erste Damenteam in Hagen gegründet.
  • Beim Football kann jeder mitmachen, für jeden gibt es eine Position.
  • „Das ist anspruchsvoller als bloß Fußball oder Handball“

American Football ist in, nicht erst seit dem Superbowl. „Das Interesse an unserem Sport wächst immer mehr“, weiß Daniel Meyer, 1. Vorsitzender der Sauerland Mustangs. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, haben die Mustangs - Football-Abteilung des TSV Fichte Hagen - nun auch erstmals eine Frauenmannschaft ins Leben gerufen: Die „Sauerland Mustangs First Ladys“ werden gecoacht von Benjamin Frenzel, der selber jahrelang als Spieler aktiv war, aber nun in die Rolle des Trainers gewechselt ist.

Doch was macht für die jungen Frauen den Reiz aus, sah man Football doch bisher als eine von Männern dominierte Sportart an? Für Astrid Post und Carolin Guck war es die Partnerschaft, die sie an den Sport herangeführt hat: „Unsere beiden Freunde spielen im Senioren-Team der Mustangs, so kamen wir zum ersten Mal mit dem Sport in Kontakt.“ Und das Interesse beschränkte sich schon bald nicht mehr nur auf die Zuschauerrolle. Als bekannt wurde, dass eine neue Damenmannschaft gegründet werden soll, waren beide sofort dabei.

Und überhaupt herrscht bei der Mannschaft eine Begeisterung für amerikanische Sportarten: „Das ist nun mal alles sehr viel anspruchsvoller als bloß Fußball oder Handball“, sind die Sportlerinnen sich einig. Auch, dass jede Körperstatur benötigt wird - von den kleinen Schnellen bis hin zu den kräftigen Abwehrspielern - sei ein Vorteil des Footballs. Generell sei das Teamgefüge stärker als in anderen Mannschaften, wie Astrid Post erklärt: „Wenn man beim Fußball einen Fehlpass spielt, muss der Mitspieler mehr laufen. Wenn man beim Football nicht richtig steht, kann es für andere schmerzhaft werden. Man steht viel mehr für sein Team ein.“

Taktisch sei Football eine höchst anspruchsvolle Sportart. „Es müssen alle Pässe einstudiert werden“, erklärt Meyer: „Ein jeder muss, ohne hinzusehen, wissen, wo seine Mitspieler grade sind und welchen Laufweg sie nehmen werden.“ Dass es bei einem Spiel immer wieder zu Unterbrechungen kommt, sieht er als einen Vorteil: „Da hat man dann Zeit, mal kurz raus zu gehen oder sich das ein oder andere Kaltgetränk zu genehmigen.“ Überhaupt sei Football eine sehr gesellige Sportart, bei der die Aggressionen auf und nicht neben dem Feld ausgelebt werden. Das Umfeld sei eine große Gemeinschaft, eine Football-Familie, in der jeder jeden kennt. „Und da ist es auch ganz egal, wer für welche Mannschaft ist, Hauptsache man kann zusammen schauen“, sagt Meyer.

Bei den Spielen werde viel geboten: So wird jede Partie von einem Stadionsprecher kommentiert, der auch verschiedene Spielsituationen erklärt, so dass nicht nur erfahrene Footballer verstehen, was auf dem Feld vor sich geht. Meyers Wunsch wäre, dass der in Hagen aufgewachsene TV-Moderator Frank Buschmann mal eine Partie der Mustangs kommentiert: „Er hat wirklich viel dafür getan, dass Football bei uns bekannter wird“, sagt er, „vielleicht klappt es ja mal.“

Zurück zum neuen Damenteam, das derzeit elf Spielerinnen umfasst. Vom auf 70 Akteure angewachsenen Kader der Herren (Meyer: „Wir brauchen natürlich auch viele Spieler. Auf dem Feld stehen im Angriff immer elf Offensive, in der Verteidigung elf Defensive, plus Auswechselspieler“) ist man da noch ein gutes Stück entfernt.

Für die Mustangs-Frauen beginnt nun erstmal ein Einstiegstraining. Aber es gibt auch Ligen, in denen schon mit 5-gegen-5 gespielt werden kann. Das ist längerfristig gesehen auch das Ziel der Sauerland Ladys, die sich über jeden Zuwachs in der Mannschaft noch freuen würden. Willkommen sind dabei sowohl Anfänger, als auch sporterfahrene Damen. Meyer: „Das ist der große Vorteil am Football. Jeder kann mitmachen, für jeden gibt es eine Position.“