Wetter. In die Grundschulen hat Wetter den Sport mit dem Sportkarussell gebracht. Nun soll das auch mit den Kindergärten klappen:
In den Grundschulen in Wetter bringt man die Kinder so seit acht Jahren in die Sportvereine, jetzt soll das auch in Kindergärten passieren. Im neuen „Sportkarussellchen“, das wie sein großer und vielerorts in Nordrhein-Westfalen übernommener „Bruder“ in der Harkortstadt initiiert wird. „In Wetter wurde das Sportkarussell damals erfunden, viele andere Städte haben es dann abgekupfert“, sagt Sonja Bozowicki von der Stadt Wetter, die auch beim neuen, vom Land mit 22.000 Euro geförderten Projekt Kümmerin ist. Nach den Osterferien startet das „Sportkarussellchen“ in zwei Pilot-Kitas in Oberwengern.
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Los geht es direkt im Wasser, das sonst aktuell nur schwer zugänglich ist. „Der 13. April, der Dienstag nach den Osterferien, ist der erste Tag des Sportkarussellchens“, sagt Sonja Bozowicki. Im für den Vereinssport Corona-bedingt gesperrten Sport- und Freizeitbad in Oberwengern steht dann Wassergewöhnung für die Kinder des Familienzentrums „Kunterbunt“ und des Kindergartens „Abenteuerland“ – die beiden Pilot-Kitas für 2021 und 2022 - an. „Die Schulen dürfen das Bad ja benutzen“, erklärt Sonja Bozowicki, „und das Programm ist ihnen gleichgestellt.“ Sechs Wochen ist so eine Vorstufe des Schwimmunterrichts für die Vorschulkinder auf dem allwöchentlichen Stundenplan, im zweiten Block bis zu den Sommerferien sollen sie dann an Tennis herangeführt werden. Bozowicki: „Da wollten wir in Corona-Zeiten auf jeden Fall eine Sportart haben, die draußen stattfindet.“
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Mit 22.000 Euro vom Land gefördert
Die nun startende sportliche Nachwuchsförderung im Kindergarten, die vom NRW-Förderprogramm „Sportplatz Kommune“ mit 22.000 Euro für zwei Jahre bezuschusst wird, ist eng an das schon erfolgreiche Grundschul-Projekt angelehnt. „Wir sind ganz bewusst zum Sportkarussellchen gekommen, weil wir das Sportkarussell an den Grundschulen etabliert haben“, sagt Margot Wiese, Fachbereichsleiterin für Soziales, Schule, Sport und Kultur bei der Stadt Wetter. Auch das Land NRW habe empfohlen, an dieses Modell anzuknüpfen. An den Grundschulen in Wetter hatte sich das Sportkarussell seit 2013 - zunächst unter dem Namen „Verein trifft Schule“ - gedreht, Vereine hatten und den Schülerinnen und Schülern der dritten und vierten Klassen unterschiedliche Sportarten - ob Taekwondo, Schwimmen, Leichtathletik, Dart, Kindertanz oder Fußball – näher gebracht.
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Paul Espey ist Projektleiter
„Im Prinzip soll es nun in den Kitas ganz ähnlich laufen“, sagt Sonja Bozowicki, „natürlich muss das kindgerecht auf die Bedürfnisse der Fünf- und Sechsjährigen zugeschnitten werden, da passt nicht jede Sportart.“ Ziel des Sportkarussellchens sei es, den Kindern den Übergang in die Grundschule zu erleichtern, indem man ihnen Abläufe ähnlich des schulischen Sportunterrichts ebenso wie Teamgeist, Regeltreue und eine Liebe zum Sport näherbringt. Und dem in Wetter spürbaren Trend weg vom Vereinssport entgegenzuwirken. „Natürlich hoffen wir, Kinder in die Vereine zu bringen“, sagt Sonja Bozowicki, die auch Geschäftsführerin des kooperierenden Stadtverbands für Leibesübungen (SfL) ist: Zudem könnten so früh eventuell vorhandene Talente für eine bestimmte Sportart entdeckt und gezielt gefördert werden.
Da der Sport an den Kitas - im Gegensatz zu den Grundschulen - vormittags stattfinden muss, hatten die Initiatoren Bedenken, ob alle Blöcke von Sportvereinen übernommen werden können. Man benötigte einen hauptamtlichen Projektleiter, der auch das Gesamtprojekt koordiniert, die Fördergelder des Landes machten dies möglich. Am 1. Februar hat diese Aufgabe Paul Espey übernommen, der auf 450-Euro-Basis beim TuS Wengern - aktuell kooperierender Verein, der die Bewerbung mitgestaltet hat - angestellt ist. Ursprünglich sollte er mit dem ersten Sport-Block am 5. Februar starten, angesichts des Lockdowns geht das nun erst nach den Osterferien. Und wird bis zum Ende des Förder-Zeitraums Ende 2022 mit den Pilot-Kitas „Kunterbunt“ und „Abenteuerland“ fortgesetzt.
Spiel- und Sportfest als Vorläufer
Erfahrungen, Kitas und Sport zu verbinden, hat man in Wetter bereits. „Als Vorläufer sehe ich das alljährliche Spiel- und Sportfest für Kinder, die eingeschult werden, das machen wir seit mindestens zehn Jahren“, sagt Margot Wiese: „Damals haben wir mit drei Kindergärten angefangen, mittlerweile sind alle 15 aus Wetter dabei.“ So hofft man beim „Sportkarussellchen“ ebenfalls, künftig weitere Kindertageseinrichtungen einzubinden. Auch angesichts der Möglichkeit für doese, sich zu anerkannten Bewegungs-Kindergärten qualifizieren zu lassen.