Hagen. Von der Westfalenliga in die Kreisliga: Pierre-Rene Tucholski kehrt der SpVg. Hagen 11 den Rücken und läuft künftig für Polonia Hagen auf.

In der Jugend kickte er für die A-Junioren von Rot-Weiß Oberhausen in der Bundesliga, im Anschluss machte sich Pierre-Rene Tucholski (25) in der Fußball-Oberliga beim ASC Dortmund und Holzwickeder SC einen Namen. Zur Saison 2018/19 wechselte der 1,82 Meter große Mittelfeldakteur zur SpVg. Hagen 11, erlebte zwei Aufstiege mit und sicherte sich einen Stammplatz im Westfalenliga-Kader. Nun folgt der Wechsel zum Kreisligisten FC Polonia Hagen. Im Interview erklärt Tucholski seine Beweggründe.

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Pierre-Rene Tucholski, von der Westfalenliga in die Kreisliga A ist es ja schon ein Sprung, manche würden von einem Rückschritt sprechen. Wie kam es zu der Entscheidung?

Pierre-Rene Tucholski: Es war zeitlich für mich einfach nicht mehr umsetzbar. Ich habe in diesem Jahr meine Ausbildung als Verfahrensmechaniker bei Bilstein beendet. Durch die Schichten kann ich nicht mehr regelmäßig am Training teilnehmen und habe auch am Wochenende oft Dienst. Zudem habe ich zwei kleine Kinder, mit denen möchte ich auch Zeit verbringen. Das war nicht mehr vereinbar mit der Westfalenliga.

Fiel Ihnen der Abschied dennoch schwer?

Auf jeden Fall. Ich bin zu Hagen 11 gewechselt, als sie noch in der Bezirksliga aktiv waren und habe zwei Aufstiege miterlebt. Der Verein hat auch versucht mich zu halten, was mich sehr gefreut hat, aber es geht leider nicht mehr.

Aktuell ist es schwierig sein neues Team kennenzulernen. Treffen Sie bei Polonia auf viele bekannte Gesichter?

Ja, einer der Gründe, weshalb ich mich für Polonia entschieden habe, war, dass mein Bruder, mein Cousin und auch einige Freunde dort aktiv sind. Ich bin also nicht ‘der Neue’, der niemanden kennt. Das Familiäre war mir wichtig und auch, dass es kein weiter Weg ist. Somit stand fest, dass es ein Wechsel zu einem Hagener Verein sein muss. Die gleichen Ansprüche hatte ich auch damals bei Hagen 11, ich möchte nicht noch mehr Zeit mit viel Fahrerei verlieren.

Gerade die SpVg. Hagen 11 legt Wert auf ein professionelles Umfeld in der Westfalenliga. Was denken Sie wird der größte Unterschied bei Ihrem neuen Team werden?

Das stimmt, bei Hagen 11 ist es sehr viel Drumherum. Alleine die Videoanalysen vor den Partien, das gemeinsame Essen und vieles mehr. Das fällt nun alles weg. Allerdings spart genau das natürlich noch mal Zeit, was ja auch mein Anliegen ist. Bei Polonia wird alles ein wenig lockerer ablaufen, da muss man keine drei Stunden vor und nach dem Spiel einplanen.

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Sie sind nicht der einzige Zugang, der Vorstand verkündete jüngst, dass es noch Überraschungen geben werde. Überzeugt Sie der eingeschlagene Weg?

Es wurde auch mit mir viel darüber gesprochen, wo sich der Verein künftig sieht und auch an welchen Spielern sie interessiert sind. Das hat mich auf jeden Fall überzeugt und ich freue mich auch darauf. Ich glaube, dass wir attraktiven Fußball bieten können.

Und wie sehen Sie Ihre Rolle? Denken Sie als Spieler mit Erfahrung aus höheren Ligen lastet nun eine besondere Verantwortung auf Ihnen?

Ich bin kein Spieler, der darauf besteht, die Kapitänsbinde direkt an den Arm gesteckt zu bekommen. Aber ich habe schon angeboten, dass ich helfen möchte. Gerade wenn es darum geht junge Spieler zu integrieren und einzubinden. Ich möchte, dass wir als Mannschaft zusammenwachsen und dann schauen wir, wo es uns hinführt.