Herdecke/Dortmund. Patricia de Graat lief beim Indoor-Meeting in Dprtmund zwar persönliche Hallen-Bestzeit. Die Herdeckerin war aber unzufrieden.
Lange hatte sie auf ihren ersten – und wohl einzigen – Wettkampf der Leichtathletik-Hallensaison warten müssen. Und dann erwischte Patricia de Graat beim 4. PSD Bank Indoor Meeting in Dortmund einen gebrauchten Tag. Mit 4:24,89 Minuten als Sechste lief die Herdeckerin von der LG Olympia Dortmund über 1500 m in der heimischen Helmut-Körnig-Halle zwar sogar eine persönliche Hallenbestzeit, sie selbst aber war überhaupt nicht zufrieden. „Ich hatte mir deutlich mehr vorgenommen, die Zeit entspricht überhaupt nicht meinen Trainingsleistungen“, sagte die 22-Jährige, „ich bin ein Stück weit fassungslos.“ Ihre Chancen auf eine Teilnahme an den deutschen Hallen-Meisterschaften in zwei Wochen an gleicher Stelle sind nun nicht mehr sehr groß.
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Es war ein schnelles 1500-m-Rennen bei der DM-Generalprobe. Schnell bildeten sich zwei Läuferinnen-Gruppen, am Ende schafften mit Siegerin Caterina Granz (Berlin, 4:10,33), Katharina Trost (München, 4:10,56) und Elena Burkard (Nordschwarzwald, 4:11,11) die drei Erstplatzierten sogar die Norm für die Hallen-Europameisterschaften in Torun. Patricia de Graat reihte sich in der zweiten Gruppe ein, fand aber überhaupt nicht ins Rennen. „Der Stecker war raus“, sagte sie, „auf den letzten 100 Metern dachte ich, ich komme gar nicht mehr an.“ LGO-Teamkollegin Verena Meisl (4:22,75) musste sie noch ziehen lassen, als Sechste in 4:24,89 Minuten ließ die Herdeckerin lediglich die dänische Meisterin Line Schulz (4:31,76) hinter sich.
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Zwar lobte LGO-Trainer Trainer Piere Ayadi („Die 4:22,75 Minuten von Verena Meisl sind ebenso wie die 4:24,89 von Patricia de Graat für das erste Saisonrennen über 1500 Meter ausgezeichnet“) seine Läuferinnen, Patricia de Graat aber hatte das Wettkampf-Debüt die Stimmung verhagelt. „Solche Tage gibt es“, sagte sie - und rätselte über die Gründe: „Vielleicht habe ich mir zu viel Druck gemacht, vielleicht fehlte mir die Wettkampf-Praxis, weil ich bisher nicht starten durfte.“ Wenn man mehrfach auf Starterlisten für Wettkämpfe stehe und dann wegen verschärfter Corona-Richtlinien wieder ausgeladen werde, sei das schwierig für die Motivation: „Diese Hallensaison ist ohnehin verkorkst. Abhaken – und weitermachen.“
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Gern noch Wettkampf in der Halle
Ob das noch in der Halle klappen kann, ist allerdings fraglich. Für die DM am 20./21. Februar hat de Graat mit ihrer Freiluft-Bestzeit von 4:19,28 aus dem Vorjahr gemeldet, die Ausschreibung sieht allerdings 4:18,00 als Mindestzeit vor. „Es kommt wohl auch darauf an, wie große Teilnehmerfelder die Richtlinien gestatten“, sagt die Herdeckerin und räumt ein: „Ich mache mir da nicht so große Hoffnungen.“ Auch wenn ihre 4:24,89 vom Sonntag schneller waren als ihre bisherige Hallen-Bestzeit von 4:28,28, mit der sie es vor Jahresfrist in Leipzig ins Finale um den deutschen Titel schaffte. „Mit der Zeit will ich gar nicht bei deutschen Meisterschaften antreten, da laufe ich ja hinter dem Feld her“, sagt sie. Einen Indoor-Wettkampf in diesem Winter würde die Herdeckerin aber gern noch bestreiten, auch wenn es nicht viele Chancen dazu gibt: „So kann ich die Hallensaison doch nicht abschließen.“