Herdecke/Dortmund. Der erste Wettkampf in Dortmund am Samstag wurde kurzfristig abgesagt. Wie Patricia de Graat sich nun auf Hallen-DM vorbereitet:
Auf den ersten Leichtathletik-Wettbewerb der Hallensaison hatte sich Patricia de Graat vorbereitet. Doch wenige Tage vor dem für diesen Samstag geplanten Einladungswettkampf ihrer LG Olympia Dortmund sagte das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund die ersten Duelle etlicher Kader-Leichtathleten in der Helmut-Körnig-Halle ab. Nun kann die Mittelstrecklerin aus Herdecke frühestens im Februar zurück auf die Bahn, die deutschen Hallen-Meisterschaften im selben Monat – wieder in Dortmund in ihrer Heimhalle – sind Nahziel der 22-Jährigen. Wenn sie denn stattfinden können.
Letzter Wettkampf der Herdeckerin liegt vier Monate zurück
Wenigstens eine „Late Season“ gab es, im letzten Spätsommer schaffte es Patricia de Graat so ins Finale der deutschen Meisterschaften in Braunschweig (7. über 1500 m in 4:19.40 Minuten) und steigerte ihre persönlichen Bestzeiten in drei Disziplinen. Der letzte Wettkampf der Herdeckerin liegt aber nun auch schon vier Monate zurück, ein Hallen-Start am Samstag hätte ihr gut gepasst. Bis der Einladungswettkampf der LG Olympia Dortmund zur Vorbereitung auf die deutschen Meisterschaften fünf Wochen später an gleicher Stelle doch keine Genehmigung erhielt. Nicht wegen der etwa 300 gemeldeten Teilnehmer der rund elfstündigen Veranstaltung mit intensivem Hygiene-Konzept – etwa vorgeschalteten Corona-Schnelltests - in der Helmut-Körnig-Halle, wie der LGO-Vorsitzende Michael Adel erklärte. "Das Problem sind die geplanten Anreisen aus vielen Risikogebieten mit einer 7-Tage-Inzidenz über 200, die derzeit in vielen Bereichen Deutschlands auf 15 Kilometer beschränkt ist“, sagt er: „Solche Reisen gilt es derzeit zu vermeiden, dafür haben wir vollstes Verständnis." Auch Patricia de Graat betont: „Natürlich finde ich es schade, aber ich verstehe die Absage.“
Training am Stützpunkt in Dortmund möglich
Nach langem Grundlagen-Training hatte die Herdeckerin, die am Landesleistungsstützpunkt in der Dortmunder Körnig-Halle auch im Lockdown trainieren kann („Ich bin total dankbar für dieses Privileg“), erst im Dezember wieder mit schnelleren Tempoläufen begonnen und sich nun konkret auf den ersten Wettkampf vorbereitet. Das soll nicht umsonst gewesen sein, auch wenn kein Rennen stattfindet. „Ich werde am Samstag für mich in der Halle einen ersten Testlauf über 1000 Meter auf Zeit machen, um zu spüren, wo ich stehe“, sagt sie. Denn viele Wettkampf- und Qualifikationschancen wird es vor den nationalen Titelkämpfen am 20. Februar nicht mehr geben. „Ein paar Optionen gibt es noch, wo man laufen könnte“, sagt sie, „im Moment nimmt man ja alles mit, was geht.“
Nächster Start am 2. Februar in Erfurt?
Wenn es denn angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie tatsächlich geht – und nicht noch abgesagt wird. Ihr nächstes Ziel ist am 2. Februar ein Meeting in Thüringen („8. Erfurt Indoor“), fünf Tage später stände dann wieder die Dortmunder Heimhalle im Focus. Dort ist ihre LG Olympia Dortmund Gastgeber des „PSD Bank Indoor Meeting“, das in diesem Jahr erstmals zur „World Athletics Indoor Tour“ zählt. Mit starken Teilnehmerfeldern, über 1500 m der Frauen gehören U23-Vizeeuropameisterin Elise Vanderelst aus Belgien, die deutschen Top-Läuferinnen Elena Burkard (LG Nordschwarzwald), Christina Hering, Katharina Trost (beide LG München) und Caterina Granz (LG Nord Berlin) ebenso wie Diane van Es (Niederlande), Line Kalstrup Schulz (Dänemark) und Klubkollegin Verena Meisl zu de Graats Konkurrentinnen.
"Ich hoffe, dass ein guter Sommer folgt"
Eine gute Gelegenheit für die Herdeckerin, sich wie im Vorjahr für die Hallen-DM zu qualifizieren. Wobei noch nicht klar ist, wie groß die Teilnehmerfelder bei den deutschen Meisterschaften sein werden und wie der Qualifikationsmodus ist, ob etwa erneut Vorjahreszeiten berücksichtigt werden. Mit ihrer Bestzeit von 4:19,28 Minuten ist Patricia de Graat in der deutschen Bestenliste 2020 auf Platz 13 notiert. Zumindest die DM-Qualifikation ist das Ziel der Herdeckerin, die es 2020 in der Halle (9. In Leipzig) und draußen (7. In Braunschweig) jeweils in den Endlauf schaffte. Zumal sie in diesem Jahr erstmals ausschließlich bei den Frauen und nicht mehr in der U23-Jugend antritt. „Meine letzten beiden Jahre in der U23 haben mich geärgert“, sagt sie, „im ersten Jahr war ich verletzt, im zweiten gab es wegen Corona keine Wettkämpfe, das war nicht so berauschend.“ 2021 soll besser werden – mit Einschränkungen: „Es war ja absehbar, dass es schwierig mit der Hallensaison wird. Aber ich hoffe, dass ein guter Sommer folgt.“