Hagen. Die ProA-Basketballer von Phoenix Hagen vermissen Hilfe der Stadt Hagen in der Corona-Krise. Die SPD-Fraktion bittet die Verwaltung um Erklärung.

Eine Bitte um finanzielle „Corona-Hilfe“ für Phoenix Hagen hat die Stadt Hagen bereits vor einigen Wochen abgelehnt, doch das Thema ist noch nicht vom Tisch der Lokalpolitik. Die SPD-Fraktion um ihren Vorsitzenden Claus Rudel will bei der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 4. Februar nachfassen, wie die Stadtverwaltung mit den letzten Unterstützungsbitten der Profibasketballer in der Pandemie-Krise umgegangen ist. Einen entsprechenden Antrag haben die Sozialdemokraten dafür eingereicht.

Es geht Phoenix Hagen "ums Prinzip"

Phoenix Hagen hatte die Stadt im November vergangenen Jahres um eine Finanzspritze in Höhe von 15.384,15 Euro gebeten, weil sich der Verein einer hohen finanziellen Belastung durch regelmäßige, verpflichtende Corona-Tests ausgesetzt sah. „Ich möchte klarstellen, dass uns ohne diese Gelder bei weitem kein Liquiditätsengpass entsteht. Uns geht es dabei mehr ums Prinzip. Die Stadt Hagen ist sehr zurückhaltend, was die Unterstützung der Profisportvereine betrifft“, sagt Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel im Gespräch mit unserer Zeitung.

In einem Statement erklärte die Stadt, dass man über keinen Haushaltsansatz, aus dem die gewünschte Zahlung geleistet werden könnte, verfüge. Außerdem müssten dann „Anträge anderer Hagener Sportvereine mit professionellen Strukturen oder auch anderer Unternehmen, die durch Corona-Testkosten belastet sind, berücksichtigt werden; die finanzielle Folgewirkung wäre nicht abzuschätzen“, hieß es.

Antrag auf Aussetzung der Hallenmiete

Seit Beginn der Corona-Krise hat der ProA-Ligist noch zwei weitere Unterstützungsanfragen an die Stadt gestellt, doch auch die haben nicht gefruchtet. In ihrem Antrag bittet die SPD die Hagener Stadtverwaltung nun um Erklärung. Zum einen fragte Phoenix Hagen im Mai 2020 an, ob die Hallenmiete für die Krollmann Arena, in der die Basketballer spielen und trainieren, für ein Jahr ausgesetzt werden könne. „Es war nicht so, dass wir uns nicht an den Vertrag halten wollten. Wir haben um eine einmalige Aussetzung gebeten, danach hätten wir den Vertrag wie gehabt weitergelebt“, erläutert Seidel.

Die geplante Mehrzweckhalle

Der wohl größte Kritikpunkt des Basketball-Zweitligisten: Bei der Planung einer neuen Mehrzweckarena am Ischeland sei Phoenix Hagen zwar als wichtiger Partner und „Ankermieter“ vorgesehen, doch mit der Stadt habe man immer noch nicht über das perspektivisch wichtige Thema gesprochen – obwohl noch viele Fragen offen seien.

„Wir werden pro Saison rund 100.000 mehr an Miete zahlen müssen. Und die Mietverträge für große Sportarenen sind üblicherweise auf zehn bis 15 Jahre angelegt“, sagt Patrick Seidel. „In den aktuell unsicheren Zeiten sehen wir uns noch nicht in der Lage, solch einen Vertrag zu unterzeichnen. Das ist ein Thema, für das wir uns einen Austausch mit der Stadt wünschen.“