Hagen. Die 3. Handball-Bundesliga pausiert. Im Januar soll die Saison weiter gehen. Eintracht Hagen und TuS Volmetal haben unterschiedliche Ansichten.
Lange war es vermutet worden, nun ist es Gewissheit. Der Deutsche Handballbund (DHB) setzt den Spielbetrieb in der 3. Bundesliga und der Jugend-Bundesliga bis Ende des Jahres aus. Eine Wiederaufnahme ist derzeit am Wochenende des 9. und 10. Januar geplant.
Das sagt der DHB
„Unser oberstes Ziel ist es weiterhin, verantwortungsvoll Möglichkeiten für Handball zu schaffen. Priorität haben dabei Wiederaufnahme und Fortführung des Trainings. Dies gilt insbesondere für die Nachwuchstalente. Unabhängig von der formalen Einordnung als Profi- oder Amateursport kämpfen wir für alle Mannschaften auf politischer Ebene darum, dass sie trainieren können, wenn sie dies tun wollen“, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes.
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Mögliche Szenarien
Um auch den Vereinen die Möglichkeit zu geben, sich in die Diskussion einzubringen, wurde eine Videokonferenz abgehalten, an welcher 125 Spieler, Trainer und Funktionäre der Drittliga-Vereine sowie die Liga-Leitung teilnahmen. „Wir verstehen die Nöte vor Ort. Es ist jetzt unsere gemeinsame Aufgabe, Wege zu finden, wie der Handball in der 3. Liga aktiv bleibt und welche Formen des Spielbetriebs möglich und sinnvoll sind. Im ersten Schritt hat die Sicherung des Trainingsbetriebes Priorität“, erklärt Schober.
„Wir müssen mit Blick auf die Gesundheit aller immer verantwortungsvoll handeln, aber auch weiter mutig das Mögliche planen – mit der Bereitschaft, sehr flexibel zu reagieren.“ Als ein mögliches Szenario wurde vorgeschlagen, nur die Hinserie zu absolvieren und im Anschluss in der Relegation die Auf- und Absteiger zu ermitteln. Möglich wäre aber auch eine Aufteilung der Mannschaften in Kleingruppen. Wie sich der DHB entscheiden wird, soll in den nächsten Wochen ermittelt werden.
Das sagen die Vorstände
„Wir sind erst einmal froh, dass es nun eine Entscheidung gegeben hat“, begrüßt Joachim Muscheid, Geschäftsführer des VfL Eintracht Hagen, die Mitteilung des Verbandes. Wirklich überrascht ist er allerdings nicht: „Es war abzusehen, dass wir in diesem Jahr nicht mehr spielen werden. Wir sind natürlich damit einverstanden und können nun in die Planungen übergehen.“ Klar sei aus Sicht der Eintracht aber einmal mehr geworden, dass es ohne Testungen nicht weitergehen könnte: „Wer die Kosten tragen wird, ist allerdings noch nicht geklärt. Und auch so sind einige Fragen noch weiterhin offen“, sieht Muscheid noch Klärungsbedarf, blickt aber optimistisch auf das nächste Jahr: „Unser Trainer wird die Mannschaft gut einstellen, damit sie im Januar dann los legen kann.“
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Weniger optimistisch ist Thomas Lichtenberg, Pressesprecher des TuS Volmetal: „Ich sehe noch nicht, dass wir im Januar einfach weitermachen können, als wäre nichts gewesen.“ Und für die Volmetaler steht auch fest, dass Geisterspiele und selbstbezahlte Corona-Tests keine Option sein können: „Mit Geisterspielen können wir nicht überleben, da wir ja trotzdem mit jedem Heimspiel hohe Kosten haben. Und die Tests wollen ja auch bezahlt werden, das können wir nicht stemmen. Wir wollen allerdings auch nicht, dass wir damit noch unserem Gesundheitsamt auf der Tasche liegen. Wir sind nicht so relevant, wie Krankenhäuser.“