Hagen. Handball-Drittligist TuS Volmetal stellt sich gegen die Entscheidung des DHB in den Trainingsbetrieb zurückzukehren. Trainer Rode erklärt wieso.

Geht es nach der Stadt Hagen, dürften sie wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen. Geht es nach dem Deutschen Handball-Bund (DHB), sind sie Profis. Doch der Handball-Drittligist TuS Volmetal setzt nun ein Zeichen.

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„Wir werden, trotz Erlaubnis der Stadt Hagen, den Trainingsbetrieb einstellen. Entgegen der Auffassung des DHB sind bei uns berufstätige Amateure unterwegs, die sich eine zweiwöchige Quarantäne nicht leisten können. Wir haben keine Berufshandballer, sondern nur Amateure im Team. Im Gegenteil, viele Sportsfreunde haben anderweitige Verpflichtungen. Das gilt nach unserer Einschätzung für mindestens 70 Prozent der Mannschaften in den vier Gruppen der 3. Liga“, ist sich Thomas Lichtenberg, Pressesprecher der Volmetaler, sicher.

Team spricht sich für Unterbrechung aus

Dafür hat sich die Mannschaft um Trainer Marc Rode ausgesprochen, wie dieser berichtet: „Wir haben im Team offen und ehrlich kommuniziert und für uns erkannt, dass die Weiterführung des Spielbetriebs zum aktuellen Zeitpunkt einfach nicht realisierbar ist“, berichtet der Volmetal-Coach und ergänzt: „Wir haben keinen einzigen Vollprofi bei uns in der Mannschaft. Wir wollen uns, auch für die Arbeitgeber, keinem unnötig hohen Risiko aussetzen. Ich stehe zu 100 Prozent hinter dieser Entscheidung.“

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Aus Sicht der Volmetaler machen Meisterschaftsspiele ohne Zuschauer keinen Sinn. „Aus wirtschaftlicher und persönlicher Reflektion dieses Jahres, ist das aus unserer Sicht nicht darstellbar“, befindet Lichtenberg. Die Saison habe sich viel mehr zum jetzigen Zeitpunkt erledigt, die Infektionszahlen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sprächen gegen einen sportlichen Vergleich in diesen Zeiten.

Verständnis ist da, reicht aber nicht aus

„Bei allem Verständnis für unsere professionellen Kontrahenten ist hier Weitblick gefragt unter Einbeziehung der mehrheitlichen Strukturen in der 3. Liga, zum Beispiel regelmäßige Testungen sind nicht finanzierbar“, weist Lichtenberg auf weitere Hindernisse hin, der sich aus dem Protest der Volmetaler vor allem eins erhofft: „Wir hoffen die Diskussion in der Öffentlichkeit zu erweitern. Das Verständnis gegenüber dem DHB ist durchaus vorhanden, aber eine Weiterführung des Spielbetriebs ist aus unserer Sicht einfach nicht umsetzbar“, so Lichtenberg.