Herdecke/Wetter. Der von Lockdown des Amateursports trifft die Vereine in Wetter und Herdecke. Ein Überblick über Maßnahmen und Reaktionen der Klubs:
Manche treffen sich zu einer letzten Trainingseinheit für mindestens einen Monat, andere haben den Sportbetrieb direkt eingestellt. Der von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten verordnete Lockdown des Amateursports ab Montag trifft die Vereine in Wetter und Herdecke. „Der November ist schwarz für den Sport“, so formuliert es Thomas Bieber, Vorsitzender des Stadtsportverbands Herdecke und des Ruderclubs „Westfalen“. Ein Überblick über Maßnahmen und Reaktionen der Klubs:
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Der Großverein
Am Mittwoch kündigte der TSV Herdecke noch den Kurs „Zumba für Kids“ an, tags darauf war das überholt. Ab Montag wird erneut der Sportbetrieb vollständig eingestellt, auch das Vereinsheim wird geschlossen, bis dahin finden einzelne Übungseinheiten noch statt. Mit Online-Angeboten will man beim TSV, wie im Frühjahrs-Lockdown, die Zeit bis zur Wiedereröffnung des Sportbetriebs überbrücken. „Wir prüfen, ob wir, zwei, drei Angebote pro Woche realisieren können, auch wenn natürlich nicht jede Disziplin dafür geeignet ist“, sagt die TSV-Vorsitzende Jennifer Külpmann, „unsere Mitglieder merken, dass wir uns um sie kümmern.“ Sobald Vereinssport wieder erlaubt sei, werde man diesen unverzüglich wieder aufnehmen, auch unter Auflagen. Vor allem für die Kinder wäre das wichtig. „In unserem Verein mit 1600 Mitgliedern hatten wir keinen einzigen Fall, wo wir das Gefühl hatten, dass wir der Infektionsherd sind“, ist die TSV-Klubchefin davon überzeugt, dass der Sport sicher sei.
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Der Stadtsportverband
„Schlimm ist, dass die Angebote für Kinder wegfallen“, sagt Thomas Bieber, Vorsitzender des Stadtsportverbands Herdecke, „Gleichgesinnte treffen sich austoben die Sozialisation durch den Sport - das fällt alles weg. Und auch die Alten brauchen Bewegung in den Rehasportgruppen.“ Über Sinn und Unsinn der Maßnahmen brauche man aber nicht zu diskutieren, bei den Infektionszahlen habe die Regierung keine andere Wahl. „Ich finde es schade für den Sport, aber wir werden nicht auf die Barrikaden gehen“, sagt Bieber, der auch die für Mitte November vorgesehene Mitgliederversammlung des Verbands erneut verschieben musste.
Der Fußballverein
Dass der Sportbetrieb unterbrochen wird, damit hatte Fatih Esbe - Vorsitzender des FC Wetter - gerechnet. „Anders wird es nicht möglich sein, die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen“, sagt er, nicht verstehen könne er aber den Stop auch im Jugendfußball: „Die Kids werden sich draußen treffen und auf dem Bolzplatz spielen.“ Als Trainer einer F-Jugend habe er am Mittwoch noch einmal trainiert, dann habe man sich für einen Monat verabschiedet. „Dass man sich vier Wochen nicht sieht, ist schwer, das kriegen die Kleinen noch nicht verpackt“, befürchtet er. Und fragt sich: „Ich bin gespannt, wann die Spiele alle nachgeholt werden sollen, da müssen wir wohl im Januar wieder anfangen.“
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Die Handballer
Die HSG Herdecke/Ende hat alle Trainingseinheiten und Spiele mit sofortiger Wirkung eingestellt, auch wenn die Regierung dies erst ab dem 2. November vorgesehen hat. „Wir möchten das Risiko einer Infektion innerhalb des Vereines und der daraus möglicherweise entstehenden Welle nicht unnötig ausreizen“, erklärte Jugendleiter Jonah Blothe.
Ruderer und Kanuten
Da Individualsport weiter möglich sein soll, wird es weiter trainierende Ruderer und Kanuten auf der Ruhr geben. „Das ist wie Anfang Mai“, sagt Thomas Bieber als Klubchef des RC „Westfalen“ Herdecke vorbehaltlich der Allgemeinverfügung der Stadt, „wir stellen Einzelsportlern Sportgerät zur Verfügung.“ Dabei dürften sich nicht mehr als fünf Personen gleichzeitig auf dem Vereinsgelände aufhalten. Die Kanuten des Herdecker KV hätten im Mai nach dem gleichen Konzept Individualsport angeboten.
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Der Badminton-Club
Der Badminton-Verband NRW hatte den Klubs zu Wochenbeginn freigestellt, auf freiwilliger Basis - wenn beide Teams zustimmen - noch gegeneinander zu spielen. Das will der TuS Ende am Samstag vor dem Lockdown noch einmal wahrnehmen. Das Kreisliga-Spiel bei der Ender Erstvertretung sagte der 1. BC Dortmund V zwar ab, das Spiel der Reserve um 15 Uhr in der Sporthalle Kirchende gegen Spitzenreiter TV Bochum-Brenschede II steht aber noch auf dem Plan. „Wir würden gern spielen, die Halle ist groß und man kann Abstand halten, Zuschauer sind nicht erlaubt“, sagt Abteilungsleiter Christoph Marschall. Im Verein sei man geteilter Meinung, was die Einstellung des Sportbetriebs angeht. „Es ist total ärgerlich, aber irgendwie muss man die Infektionsketten durchbrechen“, zeigt er Verständnis, „und da gehört diese Maßnahme dazu. Auch wenn es sicher bessere geben würde.“