Hohenlimburg. Fußball-Westfalenliga: SV Hohenlimburg 1910 zeigt gegen den SC Neheim eine desaströse Leistung und unterliegt deutlich. Trainer Erzen ist ratlos

Fassungslos stand Michael Erzen Minuten nach dem Abpfiff am Mittelkreis. Der Trainer des SV Hohenlimburg 1910 konnte nicht glauben, was er da gerade gesehen hatte. Mit 0:8 (0:5) musste sich der Fußball-Westfalenligist dem SC Neheim geschlagen geben.

Zwei Rote Karten, zwei Elfmeter der Gegner, Meckereien, Diskussionen und Aggressionen auf dem Spielfeld und nach dem Abpfiff eine Rudelbildung. Die Partie hatte aus Hohenlimburger Sicht einige negative Höhepunkte zu bieten. „Ich weiß nicht, was die Spieler da auf dem Feld gemacht haben. Ich weiß nicht, was mit ihnen im Moment los ist“, kann sich Erzen die zahlreichen Undiszipliniertheiten seiner Mannschaft nicht erklären.

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Denn eigentlich starteten die Hausherren gut in die Partie. Doch schon in der elften Spielminute nutzte Neheims Gianluca Greco eine Lücke in der SV-Abwehr, um an Zehner-Torhüter Alexander Klur vorbei zur 1:0-Führung einzuschieben. Doch die Zehner fingen sich relativ schnell, wieder. Bis zur 31. Spielminute. Der mit einer Gelben Karte vorbelastete Kai Gottesbüren ging im Sechzehner in einen Zweikampf. Aus Sicht von Schiedsrichter Dr. Paul Hadrossek allerdings zu vehement. Er zeigte die Gelb-Rote Karte und entschied auf Elfmeter für die Gäste, welchen Mahmut Yavuzaslan sicher verwandelte.

Unterzahl sorgt für Einbruch

In Unterzahl und mit den beiden Toren Rückstand brachen die Gastgeber ein. Noch vor der Pause erhöhte Greco mit drei weiteren Toren (31./44./44.) auf 5:0 für die Neheimer. Und auch der zweite Durchgang brachte aus Sicht der Hohenlimburger keine Besserung. „Nicht nachlassen, genauso weiter nach vorne“, rief SC-Trainer Alexander Bruchhage seinem Team zu. Und die Neheimer setzten die Anweisungen ihres Coaches in die Tat um. Für die Zehner gab es kein Durchkommen. Einen einzigen wirklichen Schuss aufs Tor gab Tim Eickelmann ab. Aber auch dieser Ball brachte keine Gefahr für Neheims Keeper Justin Schröter. Stattdessen erhöhte erneut Yavuzaslan auf 6:0 (80.).

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Nur drei Minuten später kam es zwischen Hohenlimburgs Jan Niklas Jacoby und Neheims Riad Xhaka zu einer lautstarken Auseinandersetzung auf Höhe des SV-Sechzehners. Schiedsrichter Dr. Hadrossek zeigte beiden Akteuren die Gelbe Karte und entschied zudem auf einen weiteren Elfmeter gegen die Hausherren. Auch diesen verwandelte Yavuzaslan souverän zum 7:0 (83.). Zu viel für einige Hohenlimburger, die in der Folge mehr mit Undiszipliniertheiten auffielen als mit Spielerischem. So holte sich auch Abwehrspieler Sven Höltke in der 86. Minute erst die Gelbe Karte für ein Foulspiel ab und nach seiner Wortwahl dann die Gelb-Rote Karte. Währenddessen hatten die Neheimer sichtlich Spaß an der Partie.

Aufregung nach dem Abpfiff

Greco veredelte seinen Auftritt mit seinem fünften Treffer zum 8:0-Endstand (89.). Was nach dem Abpfiff folgte, waren unschöne Szenen. Gereizt von der Niederlage und den Sprüchen der Neheimer bildet sich am Mittelkreis ein Pulk. Auch in dieser Situation hätte es noch einmal Karten geben können, doch der Schiedsrichter verzichtete. Die Hohenlimburger waren gestraft genug.

Am Ende steht die vierte Niederlage in Folge. Damit rutscht der SV Hohenlimburg 1910 auf den 14. Tabellenplatz ab. Und in der kommenden Woche wird es nicht einfacher, wenn mit Gottesbüren und Höltke die nächsten beiden Spieler gesperrt sind. „Wir haben keine Verteidigung mehr“, stellte ein geschockter Co-Trainer Marc Schmitt nach der Partie fest. Damit haben sich die Zehner keinen Gefallen getan.

+++Infokasten+++

SV Hohenlimburg: Klur; Nezir (34. Jacoby), Eickelmann, Höltke, Porrello, Gottesbüren, Mermer (75. Hajui), Bernsdorf (60. Träptau), Matuszak, Özlap (39. Adbib), Kaya.

Tore: 0:1 Gianluca Greco (11.), 0:2 Mahmut Yavuzaslan (21.), 0:3 Greco (31.), 0:4 Greco (44.), 0:4 Greco (44.), 0:6 Yavuzaslan (80.), 0:7 Yavuzaslan (83.), 0:8 Greco (89.).