Lennestadt. Tim Bodenröder und Gaetano Manno schießen Fußball-Westfalenligist Hagen 11 zum 5:1-Sieg in Lennestadt. Der FC ist nach 60 Minuten noch zu neunt.

Es ist ja nicht so, als würde Stefan Mroß an Größenwahn leiden. Deswegen drückte sich der Trainer von Fußball-Westfalenligist SpVg. Hagen 11 auch lieber vorsichtig aus. „Es klingt vielleicht verrückt“, sagte Mroß nach dem 5:1 (3:1)-Auswärtssieg beim nach wie vor sieglosen FC Lennestadt, „aber wir hätten hier auch deutlich mehr Tore schießen können.“

Offensive von Hagen 11 läuft heiß

Und bewertet man die Vielzahl der Hagener Chancen gegen ein überfordertes Lennestädter Team, das ab der 23. Spielminute zu zehnt und ab der 59. sogar nur noch zu neunt versuchte, das Debakel auf eigenem Rasen zu verhindern, so kann man Mroß auch nur schwer widersprechen. 5:3 gegen FC Iserlohn in der Vorwoche, 5:1 am 4. Spieltag im Kreis Olpe – die rasante Offensive, die die Emster Fußballer aus der Landes- in die Westfalenliga schoss, findet zur Form.

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Und ein Akteur lief am Sonntag besonders heiß: Der zweitligaerfahrene Tim Bodenröder schoss die Gäste nach präziser Vorlage von Kapitän Gaetano Manno zur 1:0-Führung (8.), nachdem Pierre-Rene Tucholski eine Minute vorher schon aus aussichtsreicher Position am Ziel vorbei köpfte. Kapitän Manno vollendete in der 15. Minute mit einem Schuss ins lange Eck zum 2:0. Vorlagengeber: Tim Bodenröder.

Der FC Lennestadt sieht Rot

Der 24-Jährige konnte von Lennestadt nur mit Fouls gestoppt werden, und so fingen sich die Gastgeber nach einer „Notbremse“ eine Rote Karte ein (23.). Der darauffolgende Freistoß landete im Nirgendwo, doch es schien so, als hätte sich der sieglose FC schon aufgegeben. In der 28. Minute köpfte Kevin Ropiak nach schöner Flanke von Manno auf Lennestadts Torhüter Schulte, der den Ball abwehrte – doch Ropiak setzte zum 0:3 nach. Viele der 200 FC-Fans, die in dieser Saison bislang viel leiden, vergruben die Gesichter in ihren Händen.

Dialundama muss ebenfalls vom Feld

Immerhin war die Mannschaftsstärke ab der 35. Minute wieder gleichauf. Hagens Emanuel-Lusankueno Dialundama sah Rot nach einer Tätlichkeit. Auf der Torlinie schubste er seinen Gegner weg, der ihn zuvor am Trikot festhielt. „Ein ganz komisches Ding“, hatte Mroß Schwierigkeiten, die Schiedsrichter-Entscheidung nachzuvollziehen. Nur zwei Minuten später traf FC-Torjäger Florian Friedrichs zum 1:3.

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Lennestadt schöpfte Hoffnung, die aber spätestens dann erlosch, als der FC nach einem Foulspiel an Bodenröder Gelb-Rot sah und die Hausherren somit wieder in Unterzahl waren (59.). Das elegante Elfer-Duo kooperierte kurz danach erneut: Manno legte auf Bodenröder ab, der zum 1:4 traf, und auch das 1:5 (66.) bescherte der 24-Jährige. Es folgten weitere Großchancen der Elfer, die aber entweder an Schulte oder am eigenen Unvermögen scheiterten.

Stefan Mroß lobt stabile Elfer-Defensive

„Es klingt natürlich schön, zehn Tore in zwei Spielen geschossen zu haben, aber wir müssen lernen, unsere Chancen noch effektiver zu nutzen“, wollte Stefan Mroß seinen Angriff nicht zu sehr rühmen, hatte dafür aber noch ein Lob für eine stabile Elfer-Verteidigung: „Klar konnten wir nicht jede Chance vereiteln, aber wir haben das defensiv heute richtig gut gemacht.“

Statistik

SpVg. Hagen 11: Ester, Möller Ropiak, Tupalla (46. Demir), Vormann (46. Wilke, 76. Sarisoy), Manno, Fischer, Bodenröder, Tucholski, Demirtas (46. Canbulut), Dialundama.

Tore: 0:1 Bodenröder (8.), 0:2 Manno (15.), 0:3 Ropiak (28.), 1:3 Friedrichs (36.), 1:4 Bodenröder (59.), 1:5 Bodenröder (66.).

Zuschauer: 200.