Hagen. Der Hagener Torwart Joel Nickel will sich nicht nur in der A-Jugend des Wuppertaler SV durchsetzen. Auch in der Seniorenmannschaft mischt er mit.

Wenn man ihn fragt, wie er vom Feldspieler zum Torhüter wurde, muss Nachwuchs-Fußballer Joel Nickel nicht lange überlegen. „Ich hab’ das Spiel damals nicht verstanden, also wurde ich irgendwann ins Tor gestellt“, berichtet der heute 17-Jährige trocken von seinen fußballerischen Anfängen in der Jugend. Und wie sich heute zeigt, war es die beste Entscheidung. Denn inzwischen hat er nicht nur die Nachwuchs-Mannschaften verschiedener Profi-Klubs durchlaufen: In der U19 des Wuppertaler SV kämpft er als Jungjahrgang aktuell um seinen Platz als Stammtorhüter und trainiert schon bei den Senioren im Regionalliga-Team mit.

Auch die Corona-Zeit konnte den Nachwuchs-Fußballer nicht stoppen. Als kein Mannschaftstraining stattfinden konnte, trainierte er alleine, versuchte, sich zu Hause so gut es geht fit zu halten. „Ich bin laufen gegangen und habe auch weiterhin so gut es geht trainiert.“ Als die Beschränkungen langsam wieder gelockert wurden, kehrte auch das SV-Team wieder ins Mannschaftstraining zurück.

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Covid-19-Fall bei der A-Jugend

Bis ein Covid-19-Fall im Umfeld der A-Jugend erneut den gesamten Fußballverein stoppte. Sowohl die erste Mannschaft als auch der Nachwuchs mussten ihre Spiele absagen und konnten nicht mehr ihrem normalen Trainingsbetrieb nachkommen. Doch inzwischen ist wieder Ruhe eingekehrt bei den Wuppertalern. Das Regionalliga-Team ist schon wieder im Meisterschaftsbetrieb angekommen. Die A-Jugend hingegen hätte in der vergangenen Woche ihr erstes Duell in der Nachwuchs-Bundesliga absolvieren sollen, allerdings musste auch diese Partie abgesagt werden. Auch Alemannia Aachen hat aktuell mit dem Covid-Virus zu kämpfen. Daher steigt das Nickel-Team erst an diesem Wochenende in die Liga ein. Eine viel zu lange Pause, wenn es nach dem 17-Jährigen geht.

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Denn der Traum vom Fußball-Geschäft steht über allem. Deshalb besucht der Hagener auch keine der hiesigen Schulen. „Mein Bruder hat mir ein Gymnasium in Bochum empfohlen. Dort kann ich den Sportschwerpunkt noch vertiefen und mein Fachabi in Gesundheit und Sport machen“, verrät der Torhüter.

Erst die Schule, dann das Training

Und die Schulzeit ist auch gut mit dem Training vereinbar. Maximal bis 14.30 Uhr dauert der Unterricht, die erste Trainingseinheit mit der Seniorenmannschaft ist oft um 16 Uhr. Um 18.30 Uhr folgt dann noch das Training mit der U19.

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Sein Bruder Jerome ist selbst für den Landesligisten SC Berchum/Garenfeld auf Torjagd und spielte in der Jugend unter anderem für den VfL Bochum, den Hombrucher SV und den BVB. Der jüngere Bruder möchte aber höher hinaus. „Mindestens die zweite Liga. Das ist mein Ziel.“

Und dafür wird hart trainiert. Einen absoluten Wunschverein hat der Hagener indes nicht: „Es ist nicht so, dass ich sage, ich warte auf ein ganz bestimmtes Angebot. Vereine sind mir dabei nicht so wichtig, da geht es mir eher um die Spielklasse. Wenn aus einer höheren Liga ein Angebot kommen sollte, dann schau ich nicht drauf, ob das unbedingt hier in der Nähe ist. Dann bin ich weg“, gibt er lachend zu.

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Entfernung spielt keine Rolle

Vor allem die Pendelei nimmt viel Zeit in Anspruch. Doch das ist Joel Nickel schon gewöhnt. „Es ist schon viel Fahrerei, aber ich weiß ja, wofür ist das mache.“ Und entweder er nimmt den Zug oder wird von seiner Familie mit dem Auto gefahren. Bis zum Führerschein, beziehungsweise dem selbstständigen Fahren ist es auch noch fast ein Jahr. „Das wird dann schon einiges einfacher machen, dann bin ich nochmal mobiler.“ Wobei die Entfernung ihn bisher auch nicht aufgehalten hat. Zwar sind seine Anfänge beim SSV Hagen und der SpVg. Hagen 11 gewesen, doch schnell verabschiedete er sich in die Talentschmieden der großen Vereine. Bevor er nach Wuppertal wechselte, war er etwa für die Jugend von Fortuna Düsseldorf aktiv. Für sein Ziel „Profifußball“ ist ihm der Weg nicht zu weit.