Hagen. Paukenschlag: Kasim Osmic steht vor einem Wechsel vom FC Wetter zur SpVg Hagen 11. FC-Trainer Salkanovic schießt gegen Vorgehensweise der Elfer.
Diese Nachricht erwischte Fadil Salkanovic, Trainer von Fußball-Bezirksligist FC Wetter, eiskalt. Am Dienstag sagte ihm sein Topstürmer Kasim Osmic, dass er die kommende Saison nicht mehr am Harkortberg verbringen wird. Und das zwölf Tage vor der am 6. September startenden Saison. „Er hat uns mitgeteilt, dass er sich Westfalenligist Hagen 11 anschließen wird. Das hat uns überrascht“, sagt Fadil Salkanovic.
Salkanovic kritisiert Hagen 11 scharf
Der Wetteraner Cheftrainer ist außer sich. Aber nicht etwa, weil Osmic zwei Ligen höher Fußball spielen möchte, sondern weil Hagen 11 den Offensivmann „still und heimlich“ abwarb, wie er der Spielvereinigung vorwirft. „Da bleibt mir ehrlich gesagt die Spucke weg. Vor allem in der aktuellen Corona-Situation hätte man doch mal anfragen können“, klagt Salkanovic über fehlende Kommunikation.
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„Die Leute aus den Vorständen kennen sich doch, man hätte miteinander reden können. Stattdessen handelt Hagen 11 so egoistisch und wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt.“ Sowieso wundere es ihn, so der FC-Coach, dass die Elfer es noch nötig hätten, zum jetzigen Zeitpunkt einen Spieler abzuwerben: „Ich finde es schon bezeichnend. Das spricht nicht gerade für die Kaderplanung von Hagen 11.“
Stefan Mroß weist Vorwürfe zurück
Im Gespräch mit unserer Zeitung stellt Stefan Mroß, Trainer der Westfalenliga-Mannschaft der SpVg Hagen 11, klar: Die Elfer wollen Kasim Osmic verpflichten, allerdings sei noch nichts fix. „Er ist noch nicht angemeldet und auch noch nicht spielberechtigt“, sagt Mroß im Hinblick auf die am Montag, 31. August, endende Wechselperiode. „Ich habe schon genug erlebt, dass da nochmal etwas schiefgehen kann.“ Insofern will der Trainer die Verpflichtung des 23-Jährigen nicht bestätigen.
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Die Vorwürfe aus Wetter möchte Mroß allerdings nicht im Raum stehen lassen. „Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Fadils Bruder (Semin Salkanovic; Co-Trainer in Wetter; d. Red.) hat uns Kasim noch im Winter empfohlen und gesagt, er sei bei uns besser aufgehoben“, verrät Mroß. Osmic habe dann – ganz offiziell mit Trainingsberechtigung – einige Male auf Emst mittrainiert und so sei man auf das Talent des Angreifers erst richtig aufmerksam geworden. „Wir hatten uns dann mit Kasim unterhalten, es hat aber im Winter noch nicht gepasst. Insofern kann nicht davon die Rede sein, dass Wetter jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt wird“, findet Mroß.
FC Wetter mit viel Pech vorm Saisonstart
Aufgrund des sich schließenden Transferfensters haben die Wetteraner nun keine Möglichkeit mehr, für Ersatz auf der Stürmer-Position zu sorgen. Im Hinblick darauf, wie der Osmic’ Abgang kompensiert werden soll, „haben wir derzeit keinen Plan B“, sagt Salkanovic. Dazu kommt: Wetters zweiter Stürmer, Samir Hammouda, fällt sechs Monate mit einem Knöchelbruch aus. „Momentan macht es keinen Spaß“, sagt der FC-Coach.
Fadil Salkanovic will Kasim Oscmic aber keinen Strick daraus drehen, dass dieser sich beim Westfalenliga-Aufsteiger höheren Aufgaben widmen möchte. Erst im Januar 2019 kam Osmic nach Deutschland, zuvor spielte er in seinem Heimatland beim FK Borac Jelah Fußball. „Wenn er so ein Angebot bekommt, kann man das nachvollziehen. Finanziell können wir da auch nicht mithalten“, sagt Salkanovic. Osmic habe sich ordnungsgemäß von den Verantwortlichen des FC Wetter verabschiedet. Und am Freitag wolle er persönlich nochmal der Bezirksliga-Mannschaft „Auf Wiedersehen“ sagen.