Herdecke. Als Wohnsitz ist Herdecke beliebt - nicht nur bei den Fußballer des BVB. Das sind die zehn Top-Sportpromis, die in Herdecke leben oder lebten:
Gibt es auch deshalb hier so viele Einkommens-Millionäre wie in Nordrhein-Westfalen sonst nur noch in Meerbusch? Dass Herdecke eine „liebenswerte Stadt ist, in der man gerne lebt“ - so die Eigenwerbung der Stadt -, finden ganz offenbar auch viele Sport-Prominente. Nur der Dortmunder Phoenix-See scheint für die Fußball-Asse von Borussia Dortmund als Wohnort noch begehrter als der Herdecker Ahlenberg. Aber auch Basketball-Europameister oder Schwimm-Weltmeister findet man hier. Das sind die zehn Top-Sportpromis, die in Herdecke leben oder lebten:
Zwei Olympiasieger kommen auc Herdecke
In Herdecke lebten und leben nicht nur etliche Sport-Prominente, die Stadt hat auch hervorragende Sportler hervorgebracht. Mit dem Kanuten Meinhard Miltenberger, der 1956 in Melbourne das erste Nachkriegs-Gold gewann, und dem Ruderer Matthias Mellinghaus - 1988 in Seoul im Deutschland-Achter erfolgreich - sogar zwei Olympiasieger.
1. Jürgen Klopp: Im Sommer 2008 wurde Jürgen Klopp Trainer bei Borussia Dortmund, eineinhalb Jahre später bezog er mit seiner Familie ein Haus in Herdecke. Und meldete sich „ordnungsgemäß“ bei Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster im Rathaus an. Seine Villa am Ahlenberg wurde für den Erfolgstrainer in seiner siebenjährigen Ära beim BVB mit zwei Meistertiteln, dem DFB-Pokalsieg und dem Einzug ins Champions-League-Finale zum perfekten Rückzugsort, die er auch nach dem Wechsel zum FC Liverpool behielt. Zunächst wohnten dort seine Söhne Marc und Dennis, dann vermietete Klopp das Haus an BVB-Neuzugänge. Zunächst an Ousmane Dembélé, bis dieser zum FC Barcelona wechselte, 2018 dann an den aktuellen Dortmunder Spieler Marius Wolf.
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2. Reinhard Rauball: Er ist kein vorübergehender Gast hier: Mehr als sein halbes Leben wohnt Dr. Reinhard Rauball bereits in Herdecke, 1977 ist der heute 73-Jährige in die Ruhrstadt gezogen.
Noch im letzten Oktober wurde der langjährige Vorsitzender von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund – aktuell seit 2004 -, Ehrenpräsident der Deutschen Fußball-Liga und ehemalige NRW-Justizminister bei der SPD Herdecke von Partei-Generalsekretär Lars Klingbeil für 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Bereits 2011 trug er sich mit Ehefrau Marie-Louise ins Goldene Buch der Stadt ein. „Herdecke ist ein Stück Heimat“, sagte Rauball damals – und antwortete auf die Frage, ob ihn dort etwas störe, schmunzelnd: „Na klar, zu wenig Kneipen.“
3. Matthias Sammer: Dass Matthias Sammer - als Spieler 1996 Fußball-Europameister, danach mit Borussia Dortmund als Trainer Deutscher Meister, später Sportmanager des Deutschen Fußball-Bundes und Sportvorstand beim FC Bayern München – in Herdecke wohnte, war 1999 großes Thema auch jenseits der Zeitungs-Sportseiten:
Die Familie des damals beim BVB aktiven Fußballprofis entging nur knapp einer geplanten Entführung. Ein Kidnapper-Trio wollte die Frau und die Tochter Sammers aus ihrem Haus in Herdecke entführen und 1,8 Millionen Mark Lösegeld erpressen.
Am Landgericht Hagen wurden die beiden verhinderten Entführer später zu Freiheitsstrafen verurteilt. Mittlerweile wohnt Sammer, der 2018 als externer Berater zu Borussia Dortmund zurückkehrte, mit Familie in Grünwald bei München.
4. Mark Warnecke: Schwimmer Mark Warnecke, Spezialist für die kurzen Brustschwimm-Strecken, hat Sportgeschichte geschrieben. Auf der Kurzbahn wurde er 1995 zum ersten Mal Weltmeister über 100 m Brust, bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 gewann die Bronzemedaille. A
ls er dann bei der WM 2005 in Montreal die Goldmedaille über 50 Meter Brust gewann und im Alter von 35 Jahren der älteste Weltmeister in der Geschichte des Schwimmsports seit 1971 wurde, war er schon Herdecker. Im Jahr 2003 ist er auf den Schnee gezogen, vier Jahre später beendete er seine Schwimm-Karriere.
Warnecke arbeitet heute als Arzt und hat eine eigene Diät entwickelt, für die er Produkte vertreibt. „Nur der Straßenname Peddenloch gefällt mir gar nicht“, erklärte Warnecke bei einem Empfang im Rathaus.
5. Svetislav Pesic: 26 Bundestrainer listet der Deutsche Basketball-Bund für sein Herren-Nationalteam bis heute auf, der erfolgreichste wird mit der Herkunft „Split/Herdecke“ gelistet. Als Svetislav Pesic 1987 erstmals vom im benachbarten Hagen residierenden DBB verpflichtet wurde, wählte mit seiner Familie einen Wohnsitz am Ahlenberg - und blieb dort bis 1993, als er sich mit dem Gewinn des Europameister-Titels zu Alba Berlin verabschiedete. In Herdecke erlebte der gebürtige Serbe, der zu einem der profiliertesten Basketball-Trainer Europas wurde, auch den Ausbruch des Jugoslawien-Krieges. „Wir haben in dieser Zeit so viele Freunde und Familienangehörige, die aus Jugoslawien geflohen waren, wie möglich aufgenommen“, erklärte er später: „Das Haus war immer voll. Ich war gerade in den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona.“
6. Dede: Von 1998 bis 2011 spielte Leonardo de Deus Santos - genannt Dedê - bei Borussia Dortmund, dabei war der Brasilianer in Herdecke zuhause. Und wurde hier Deutscher, 2007 überreichte Landrat Arnim Brux ihm im Rathaus die Einbürgerungsurkunde. Als „Samba-WG“ bezeichnete der Profi sein Haus in Herdecke.
„Es ist für mich Klein-Brasilien. Freunde kommen, Freunde gehen, es ist immer was los und es gibt immer tolle Feiern“, sagte Dedê, der auf 300 Quadratmetern nicht allein, sondern mit etlichen Brüdern und Freunden lebte. Auch 2015, als der Brasilianer sein Abschiedsspiel im Dortmunder Stadion vor einer Rekord-Kulisse von 81.359 Zuschauern bestritt, hatte er sein Haus in Herdecke behalten.
7. Júlio César: Dedês Vorgänger mit einer „Brasilien-WG“ in Herdecke war Júlio César da Silva, der von 1994 bis 1998 bei Borussia Dortmund spiele und mit dem BVB zweimal deutscher Meister wurde und 1997 die Champions League gewann.
Der Nationalspieler beeindruckte Peter Krüsmann - seinen Nachbarn oberhalb der Ruhr - nicht nur wegen seiner fußballerischen Fähigkeiten:
„Bei ihm war immer was los, da lebten drei Frauen und viele Kinder, auf der Straße wurde Ball gespielt.“
8. Peter Krüsmann: Gewirkt hat Peter Krüsmann vor allem im benachbarten Hagen, doch daheim ist der Basketball-Spieler und -Trainer seit Jahrzehnten in Herdecke oberhalb des Bleichsteins.
Der gebürtige Bochumer wurde mit dem SSV Hagen deutscher Meister und Pokalsieger, holte den Pokal auch später als Coach mit Brandt Hagen.
In seiner Gartenhütte in Herdecke hat er sich ein Basketball-Archiv aufgebaut.
9. Lars Ricken: Lars Ricken ist gebürtiger Dortmunder, mittlerweile wohnt der aktuelle Nachwuchs-Koordinator des BVB auch wieder in seiner Heimatstadt. Der Mittelfeldspieler, der mit sensationellen Heber gegen Juventus Turin 1997 den Champions-League-Sieg perfekt gemacht hat und 310 Bundesliga-Spiele für die Borussia bestritten hat, war aber auch Herdecker Bürger. Etwa als er 2009 mit anderen Herdecker Prominenten aus seinem Lieblingsbuch - David Sedans „Nackt“ - bei einer „Langen Nacht des Lesens“ vorlas.
10. Marko Pesic: Der Sohn von Svetislav Pesic wuchs in Herdecke auf, ging hier auf das Friedrich-Harkort-Gymnasium, spielte gleichzeitig in der Basketball-Jugend von Brandt Hagen. Bis die Familie 1993 nach Berlin umzog. „In Hagen und Herdecke wurden die Grundlagen für meine Karriere gelegt, die Zeit hat mich für mein Leben geprägt“, sagte der spätere Nationalspieler und heutige Manager des FC Bayern München, Er kehrte bei Dienstauflügen nach Hagen stets in den Zweibrücker Hof zurück: „Das Hotel ist für uns immer eine Basis, in der ich mich wohl fühle.“ Auch weil er hier stets morgens an der Ruhr joggen könne.
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