Hagen. Die Temperaturen steigen am Wochenende immer weiter an. Sollten Freizeitsportler sich nun besser zurückhalten? Wir haben die Tipps der Athleten.

Ein Blick auf die Wettervorhersage für die kommenden Tage verrät: Das Thermometer bleibt konsequent bei über 30 Grad stehen.

Freibäder werden gestürmt und Badeseen erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Und der Freizeitsportler steht vor der Frage: trainieren oder lieber Füße hoch? Ist es zu gefährlich jetzt weiter an die Leistungsgrenze zu gehen? Wir haben mit Jochen Baumann, Trainer der Bundesliga-Triathleten beim Tri-Team Hagen und Ulrich Ihne, Trainer der Leichathleten des VfL Eintracht Hagen gesprochen und sie nach ihren besten Tipps gefragt.

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Viel Trinken

„Trinken, trinken, trinken.“ Beide Trainer wiederholen es schon fast wie ein Mantra. „Es ist auch wichtig, dass man nicht erst anfängt zu trinken, wenn man schon beim Sport ist. Ich selbst versuche bevor es los geht, immer mindestens einen Liter getrunken zu haben. Besser mehr“, erklärt Jochen Baumann.

Spät oder früh raus gehen

Und auch die Uhrzeit ist entscheidend. Wenn möglich sollte man die Mittagshitze meiden. „Ich gehe bei solchen Temperaturen immer um 6 Uhr in der Früh laufen“, berichtet Ulrich Ihne. Dann sei die Wärme noch auszuhalten. „Oder man nutzt die Abendstunden. Meistens hat es sich bis dahin dann wieder ein wenig abgekühlt.“

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Im Wald laufen

Aber auch die Umgebung kann schon etwas ändern. „Wenn man die Gelegenheit hat, dann sollte man sich in den Wald zurückziehen. Da ist es eigentlich immer angenehmer, weil man nicht direkt die Sonne auf den Kopf bekommt und die Luft besser ist“, versucht Ihne lange Läufe an der Straße zu vermeiden.

Nicht übertreiben

Wettkampfathleten kennen ihre Grenzen meist sehr gut und können bis an diese herankommen. Freizeitsportler hingegen überschätzen sich oftmals. „Lieber mal einen Gang zurückschalten“, sind sich Baumann und Ihne einig. Sonst könnte es auf lange Sicht erst einmal die letzte Einheit gewesen sein. Darum gilt: kein falscher Ehrgeiz.

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Handy oder Partner dabei

Wenn unterwegs doch mal was schief läuft, sollte man nicht einsam sein. „Wenn dann doch mal was passiert, dann sollte man nicht alleine unterwegs sein“, rät Ihne.

Zumal das Smartphone ja sowieso schon zum ständigen Begleiter geworden sei. Und auch der Sportpartner kann nicht nur für die nötige Unterhaltung und Motivation sorgen, sondern ist im Ernstfall auch eine Sicherheit.

Dabei bleiben

„An und für sich ist es ja alles eine Gewöhnungssache“, so Baumann, dessen liebste Jahreszeit der Sommer ist. „30 bis 35 Grad, da fühle ich mich am wohlsten. Das ist mir tausendmal lieber als Nieselregen oder Kälte.“ Kein Wunder also, dass der Triathlet sein Training aktuell durchzieht. Und nicht nur er. „Natürlich ist es nicht Jedermanns Sache, aber nicht zu trainieren ist ja keine Alternative. Zumindest nicht für die Wettkampfathleten.“ Planung ist in seinen Augen das A und O. „Wenn man sich im Vorfeld überlegt, wann man am besten anfängt, vorher viel trinkt und sich auch während der Einheit gut schützt, dann ist das alles machbar.“ Aktuell haben die Triathleten den Vorteil: das kühle Nass ist bei ihnen im Trainingsplan schon enthalten. „Und einige Athleten werden sich vielleicht auch denken: Endlich haben wir mal Bedingungen wie auf Hawaii“, scherzt Baumann über das wohl härteste Ironman-Rennen. Fehlt eigentlich nur noch das Meer vor der Haustür.