Hagen. Jonas Grof verlässt Phoenix Hagen. Als eine seiner letzten Amtshandlungen besucht er eine Schul-AG. In Trier hofft er auf ähnliche Werte.

„Zuverlässig, sehr engagiert und Hagener Profi durch und durch.“ Solch lobende Worte findet Michael Wasielewski, Koordinator der Grundschul-AGs von Phoenix Hagen, am Rande einer Einheit für Jonas Grof. Der 24-Jährige absolvierte am Mittwoch dort eine seiner letzten Amtshandlungen für Phoenix Hagen. Dort, wo für ihn alles begann.

„Solche Projekte wie hier sind einfach super. Ich glaube das ist genau der richtige Weg, mit dem Basketball zu starten“, erinnert sich Grof an seine eigenen Anfänge zurück. Über Boele-Kabel schaffte er den Sprung zu den Feuervögeln. Mit der U16-Nationalmannschaft erreichte er 2012 den fünften Platz bei der Europameisterschaft. Und auch mit der Phoenix-Jugend war er erfolgreich. Ob Jugend- (JBBL) oder Nachwuchsbundesliga (NBBL), der Erfolg begleitete die Grof und seine Teamkollegen.

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Matthias Grothe als größter Förderer

Größter Förderer des Hageners war Matthias Grothe, welcher ihn in der Phoenix-Jugend trainierte. Dessen Team, den Iserlohn Kangaroos, verhalf er in deren erster ProB-Saison beinahe zum Aufstieg. Parallel dazu trainierte er bei dem Erstligateam von Phoenix mit, wo er im November 2014 in Ludwigsburg seinen ersten Einsatz bekam. Nach der Insolvenz von Phoenix wechselte der ehemalige THG-Schüler 2017 zu den Oettinger Rockets Gotha in die zweite Bundesliga.

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Dort feierte er mit der Vizemeisterschaft in der ersten Saison den Aufstieg in die Bundesliga. Doch lange blieb er der Heimat nicht fern, kehrte nach einem Jahr zu Phoenix in die ProA zurück. Im gleichen Jahr gab er beim Länderspiel gegen die Türkei seinen Einstand in der A-Nationalmannschaft.

Wechsel nach Trier

Nun geht es für den 2,01 Meter-Mann zu den Gladiators nach Trier, welche in der abgebrochenen Saison auf Platz fünf der zweiten Bundesliga landeten. Bis jetzt hat Grof aber noch in Hagen trainiert. „Hier ist meine Heimat. Ich habe jetzt auch den ganzen Sommer über hier trainiert. Die Trainer haben das für alle individuell angeboten. Ich habe nur Positives darüber zu sagen“, so Grof. Im August wird er nun seinen Umzug in die Moselstadt vollziehen. „Bei Trier ist es ähnlich wie bei Phoenix von der Taktung. Es geht Anfang September mit dem Training los und Ende August sind die Medical Tests.“

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Dort freut man sich derweil über die Neuverpflichtung. „Mit Jonas haben wir unseren absoluten Wunschspieler für die Point Guard Position bekommen. Sowohl menschlich als auch sportlich sind wir von ihm zu 100 Prozent überzeugt und freuen uns daher umso mehr, dass er sich für Trier entschieden hat“, sagt der Geschäftsführer der Trierer, Christian Ewertz. Dass sein neues Team zu 100 Prozent von Grof überzeugt ist, kann Michael Wasilewski nachvollziehen.

Zuverlässigkeit zu jeder Zeit

Denn seine Leidenschaft für den Basketball vermittelt er selbst den Jüngsten schon: „Er hat wirklich nie abgesagt, unabhängig vom Training oder anderen Verpflichtungen. Deshalb freue ich mich, dass er zum Abschluss noch einmal hier ist“, so der Grundschul-Koordinator, für den es keinen besseren Hagener Spieler gibt, um dem Nachwuchs ein Vorbild zu sein: „Er ist das Musterbeispiel, ich kann mir keinen Besseren für die Kinder vorstellen. Von klein auf angefangen, durch die Schule gegangen bei Boele-Kabel und dann über Phoenix irgendwann zu den Profis. Das ist das Ziel vieler junger Basketballer. Und dadurch, dass er selber diesen Weg gegangen ist, weiß er wie der Hase läuft und wie sich die Spieler entwickeln können.“

Für den Basketballer eine Selbstverständlichkeit: „Mit Kindern arbeite ich immer gerne. Die haben da so eine Freude dran, das ist super zu sehen.“

Leidenschaft und Tradition

Und er hofft ihnen etwas von seiner Philosophie mitgeben zu können: „Für mich ist Basketball und Phoenix Hagen ganz viel Tradition und Leidenschaft. Die Leidenschaft merkt man, wenn man in die Halle kommt. Die Stimmung, die Fans, welche das wirklich leben. Ich hoffe, so etwas auch in Trier zu finden.“ Und wenn nicht wird ihm der Weg nach Hagen, in welcher Funktion auch immer, offen stehen.