Herdecke. Der Reit-Einstieg für Kinder ist das Kerngeschäft der Reitschule Traub bei der RG Ardey. Warum gerade die Holzpferde hier so beliebt sind:

Die ersten beiden Schnupperkurse sind vorbei, in der nächsten Woche gibt es noch ein Angebot für die Kinder des Stalls. Gerade in den Sommerferien übt die Reitschule Traub bei der RG Ardey eine große Anziehungskraft auf Kinder aus, die den Kontakt zu Pferden suchen. „Der Einstieg in den Reitsport ist das, was wir gut beherrschen“, sagt Michaela Traub, die an der Herdecker Stadtgrenze zu Witten und Dortmund schon Dreijährigen den richtigen Umgang mit den Tieren vermittelt.

Reitabzeichen am 12.9.

In der nächsten Woche - vom 3. bis 6. August - bietet der Pensions- und Schulbetrieb der Familie Traub an der Stadtgrenze zu Dortmund und Witten noch einen Kurs an, der aber schon am Hof reitenden Kindern vorbehalten ist.

Am 12. September kann auf dem Hof das Reitabzeichen absolviert werden, für den 26,/27. September plant man ein kleines Reitturnier als so genannte WBO-Veranstaltung („Reitertage).

Vor den echten Vierbeinern kommen die Holzpferde. Der Spielplatz am Eingang zu dem seit 2004 von der Familie Traub betriebenen Reitstall weist weder Rutsche noch Schaukel auf aber fünf Holzpferde unterschiedlicher Farbe und Größe. „Sie sind unseren Schulpferden nachempfunden“, sagt Karo Traub, „und sie sind die Lieblinge unserer Kinder. Vor und nach dem Reiten spielen sie mit den Holzpferden.“ Auch an diesem Tag springen Liv, Emilia und die anderen Fünf- bis Neunjährigen, die im Schnupperkurs auf dem Ardey-Stall erste kindgerechte Erfahrungen mit den Pferden sammeln, nach Kursende auf dem besonderen Spielplatz herum. „Emilia ist total begeistert“, sagt die Mutter einer temperamentvollen Sechsjährigen nach dem zweiten von drei Kurstagen, mit den drei Stunden auf dem Hof sei der Bewegungsdrang ihrer Tochter aber keineswegs erschöpft: „Abends um halb zehn hüpft sie noch im Bett herum, spielt Pferd.“ Das Interesse fürs Reiten ist geweckt, für den Schulbetrieb auf dem Reitstall Traub steht die kleine Herdeckerin bereits auf der Warteliste.

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Die dreijährige Lisa wird auf Pony „Max“ von Reitlehrerin Michaela Traub longiert.
Die dreijährige Lisa wird auf Pony „Max“ von Reitlehrerin Michaela Traub longiert. © Axel Gaiser

Für den kindgerechten Einstieg in dem familiär geführten Betrieb in Herdecke ist Michaela Traub verantwortlich. „Wichtig ist uns das angstfreie Erlernen von Grundlagen der klassischen Reitausbildung“, sagt sie: „Es geht darum, dass die Kinder an die Pferde herangeführt werden. Später kann dann jeder selbst entscheiden, ob er den Sport weiter betreiben will.“ Seit 20 Jahren betreibt die Familie den Stall, den sie von der Reitergemeinschaft Ardey übernommen hat, der Fokus auf das Kinder-Reiten habe sich eher zufällig entwickelt. „Eine Großmutter hat nicht locker gelassen, dass ihre Enkelin mit dem Pony meiner damals achtjährigen Tochter lernen konnte“, denkt sie zurück. Und schon lange hilft Tochter Karo, die gerade ihre Lehre zur Pferdewirtin absolviert hat, selbst bei den Ferien-Schnupperkursen.

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Diese starten mit einer Begrüßungsrunde, dem intensiven Kennenlernen des Hofes mit seinen insgesamt 19 Schulpferden und Ponys und deren Pflege. „Wenn die Kinder das erste Mal mit Pferden in Kontakt kommen, dauert das schon länger“, sagt Karo Traub am zweiten Tag, „heute ist das Putzen aber schon schneller gegangen, wir sind schon ein bisschen geritten.“ Jetzt sitzen die Kinder wieder zusammen, widmen sich intensiv dem Reinigen von Hufeisen mit einer Drahtbürste. „Wenn ihr sie fast sauber habt, könnt ihr mit dem Schleifpapier weitermachen“, sagt Karo Traub und kündigt an: „Morgen malen wir sie mit Nagellack an, dann kann sich jeder ein schönes Andenken mit nach Hause nehmen.“

Gemeinsames Füttern der Pferde

Und zum Abschluss des zweiten Tages steht noch das gemeinsame Füttern der Pferde und Ponys an. Engagiert schieben die Kinder die Schubkarre mit Kraftfutter durch die Stallgasse, bedienen mit kleiner Schaufel die Schulpferde von „Pünktchen“ bis „Nutella“. Und drüfen individuell danach noch mitgebrachte Möhren und Äpfel nachlegen. „Für die Kinder ist es spannend, den Alltag hier mitzubekommen“, sagt Karo Traub: „Die Ferienkurse sind ja da, um reinzuschnuppern, sie bestehen aus wenig Reiten und ganz viel Pflege.“ Wenn die Kinder dann später richtig reiten wollten, würden sie sich an den Kurs erinnern.

Einzelunterricht mit Dreijährigen

Das Füttern der Ponys gehört zum Kurs.
Das Füttern der Ponys gehört zum Kurs. © Axel Gaiser

Wie die erst dreijährige Lisa, die von Reitlehrerin Michaela Traub nebenan schon Einzelunterricht bekommt. Auf „Max“, dem „stadtbekannten Lieblings-Pony aller kleinen Mädchen“ (Karo Traub), wird sie an der Longe durch die große Reithalle geführt. „Prima, du bist schon viel länger als sonst getrabt“, lobt Michaela Traub die Kleine zum Abschluss: „Jetzt kannst du der Oma zuwinken, da freut sie sich.“ Auch der Dreijährigen fällt die Orientierung im Reit-Viereck nicht schwer, die sonst mit Buchstaben gekennzeichneten Bahnpunkte haben hier Tiere als Symbole, ein Fisch ersetzt das „F“, eine Biene das „B“. Und Karo Traub erklärt: „Auf unserer Anlage ist alles sehr kindgerecht.“