Budapest/Hagen. In Budapest zahlt sich David Beckmanns Geduld aus. Nach seinem ersten Sieg in der Formel 3 weiß der Hagener, woran er jetzt arbeiten muss.

Jahrelang gab es für David Beckmann keine Alternativantwort auf diese Frage. Sein Ziel als Rennfahrer? Dazu sagte der Hagener als 15-Jähriger ebenso selbstbewusst wie als 18-Jähriger: „Die Formel 1.“ Ein privater Schicksalsschlag im vergangenen Jahr verschob jedoch den Fokus – und vor seinem ersten Rennen in der aktuellen Formel-3-Saison sprach der jetzt 20-Jährige nur noch davon, dass die Zukunft schwer vorherzusagen sei und man nie wisse, wohin die Reise gehe. Das – gilt einerseits unverändert, andererseits rückte Beckmann am Sonntag wieder mehr ins Rampenlicht der Motorsportwelt.

Beckmanns erster Sieg in der Formel 3

Denn wie berichtet gelang dem Trident-Piloten sein erster Sieg in dieser Serie. Im zweiten Rennen des Wochenendes auf dem Hungaroring in Budapest profitierte Beckmann von einer Zeitstrafe gegen den Niederländer Bent Viscaal (MP Motorsport), der direkt vor ihm die Ziellinie überquerte. Doch das gehört zum Geschäft.

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„Ich habe keinen Fehler gemacht und bin mit mir sehr zufrieden“, sagte Beckmann gegenüber dieser Zeitung. Mit etwas waren er und sein Team aber nicht zufrieden: „Wir sind im Qualifying offenbar nicht das richtige Setup gefahren, um die Reifen in das richtige Temperaturfenster zu bekommen. Dadurch hatten wir im Regen Probleme, den nötigen Grip zu erzielen.“

Extreme Vorsicht auf dem Hungaroring

Nachdem David Beckmann, der bereits eine Woche zuvor in Österreich mit zwei dritten Plätzen auf sich aufmerksam gemacht hatte, im Freien Training die schnellste Zeit gelang, folgte im verregneten Qualifying der Sturz auf Rang 14.

„Deshalb bin ich auch im ersten Rennen extrem vorsichtig gefahren“, erzählte Beckmann. Er nahm es lieber in Kauf, zu Beginn weitere Plätze zu verlieren, anstatt ein unkalkulierbares Risiko einzugehen und am Ende die Zielflagge nicht zu sehen. „Ich dachte mir, dass es nichts bringt, das Rennen schon in der ersten Runde entscheiden zu wollen oder in der ersten Runde“, sagte Beckmann, „und am Ende hat es sich ausgezahlt.“

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Regen erschwert Fahrern das Rennen

Denn sein Ziel, den zehnten Platz – und damit aufgrund der Reverse-Grid-Regel die Pole Position im zweiten Rennen – erreichte der Hagener. „Durch die nassen Bedingungen sind vorne viele Fahrer ausgefallen. Man kann sich eben schnell verschätzen und ist dann raus. Mehr als Platz zehn ging nicht“, sagte David Beckmann zufrieden.

Im zweiten Rennen des Wochenendes, einem 22 Runden langen Sprintrennen, gelang im schließlich sein erster Sieg in der Formel 3. Bei wieder nasser Strecke fiel Beckmann zwischenzeitlich auf Rang drei zurück, in der turbulenten Schlussphase überholte er allerdings zunächst den norwegischen Rookie Dennis Hauger (Hitech), dann brachte ein spätes Safety Car den Hagener dicht an Viscaal heran – und die Zeitstrafe gegen diesen besorgte den Rest.

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Daran will David Beckmann arbeiten

Die Hausaufgaben, welche David Beckmann und das Team aus Budapest mitnahmen, liegen auf der Hand. „Im Trockenen haben wir eine super Pace, eine super Geschwindigkeit“, erklärte der 20-Jährige, „jetzt müssen wir daran arbeiten, dass wir diese auch bei Regen haben.“ Seine Crew und er wüssten aber, „woran es liegt“. Beckmann fliegt deshalb in dieser Woche extra noch zu seinem Team, um an den Problemen zu arbeiten.

Das nächste Rennen der Formel 3 geht schließlich vom 31. Juli bis zum 2. August in Silverstone/Großbritannien über die Bühne. „Und der Kurs in England ist jetzt auch nicht gerade bekannt dafür, dass dort immer die Sonne scheint“, sagte David Beckmann schmunzelnd.