Dortmund. Beim #backontrack-Meeting der LG Olympia Dortmund überzeugten Josip Kopecki, Julian Rosenbaum und Karl Budde für den VfL Eintracht Hagen.
Die Szenerie war höchst ungewöhnlich. Fast 800 Sportler tummelten sich beim #backontrack-Meeting im Dortmunder Stadion Rote Erde, der ersten Leichtathletik-Großveranstaltung der Region seit Beginn der Coronakrise. 130 Helfer und Kampfrichter arbeiteten in Schichten, achteten penibel darauf, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.
Das Stadion wurde abgeriegelt, jeder Besucher registriert und desinfiziert. „Es war eine Leichtathletik-Veranstaltung vom anderen Stern“, berichtet Ulrich Ihne, Trainer der Athleten des VfL Eintracht Hagen, ein wenig ungläubig. „Und 100 Meter weiter war Kirmes. Dazwischen Jogger, Spaziergänger und Radfahrer. Da war schon was los.“
Spitzenniveau beim #backontrack-Meeting
Das Interesse an der großen Leichtathletik-Veranstaltung war da, auch wenn nur maximal 100 Zuschauer zugelassen werden durften. „Jeder einzelne wurde akkreditiert. Wenn Sie dann die Bühne verlassen haben, wurde dies erfasst und ein neuer Zuschauer durfte auf die Tribüne“, erklärt Ihne. Trotz der besonderen Umstände sei es ein tolles Event gewesen, und nach der langen Pause habe man den jungen Athleten den großen Ehrgeiz angesehen: „Was da geboten wurde, hat mir schon sehr imponiert. Es kamen ja auch Leichtathleten aus ganz Deutschland – und das Niveau war Spitze.“
Josip Kopecki mit Spitzenleistung
Zufrieden ist der VfL-Trainer auch mit den Leistungen seiner eigenen Athleten: Mit Josip Kopecki, Julian Rosenbaum und Karl Budde waren drei Toptalente der Eintracht am Start. Den Start machte Kopecki um 13.45 Uhr im Kugelstoßen (vier Kilogramm).
Im fünften Versuch gelang dem 14-Jährigen eine Weite von 12,86 Meter. Nur der ein Jahr ältere Mathis Stein vom SuS 1910 Enniger stieß die Kugel noch weiter (14,85). „Josip gehört zur Spitzenklasse“, freute sich sein Trainer, „er hat sich um 1,2 Meter verbessert. Im Speerwerfen schafft er die 40 Meter.“
Rosenbaum und Budde im 800-Meter-Lauf
Julian Rosenbaum (16) und Karl Budde (14) gingen im 800-Meter-Rennen an den Start. „Das ging um 22 Uhr los, was gewöhnungsbedürftig ist. Um die Zeit war es auch schon ganz schön frisch“, berichtet Ulrich Ihne. Allerdings seien die Jungs auch nicht mit hohen Erwartungen ins Rennen gegangen. Julian landete mit einer Zeit von 2:14:95 auf dem 47. Platz und Karl mit 2:26:35 auf Rang 52 von insgesamt 57.
Auch wenn sie mit diesen Zeiten die Qualifikation für die Westdeutschen Meisterschaften verpasst haben, ist Trainer Ihne zufrieden. „Sie sind ja keine ausgewiesenen 800-Meter-Läufer, sondern trainieren mehr in die Breite hinein, machen Hochsprung, Diskuswerfen, Kugelstoßen. Da liegen ihre Stärken.“ Nicht mit von der Partie war das Eintracht-Sprinttalent Niels Schlosser (14), weil er sich im Urlaub befindet.
Wann gibt es die nächsten Leichtathletik-Veranstaltungen?
Die jungen Leichtathleten und ihr Trainer hoffen, dass das Meeting im Stadion Rote Erde ein Startschuss für weitere Veranstaltungen in der Region war. Die LG Olympia habe eine tolle Organisation bewiesen, meint Ihne: „Davon können sich andere Veranstalter ja viel abschauen.“ Nur vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) zeigt sich Ulrich Ihne bislang enttäuscht.
Auch interessant
Viel zu wenig setze sich der FLVW derzeit für den Sport ein. „Da muss man sich nicht wundern, dass Leichtathletik weiter auf dem absteigenden Ast ist. Viele Trainer, mit denen ich in Dortmund gesprochen habe, sind unheimlich sauer auf den FLVW“, schüttelt er den Kopf.
Das Training der Eintrachtler
Bis die nächsten Wettkämpfe anstehen, trainieren die jungen Athleten einmal die Woche und üben sich insbesondere im konditionellen und technischen Bereich. Sollte aber die nächste geeignete Veranstaltung anstehen, „geben wir mehr Gas und trainieren zielorientierter. Bis dahin lege ich mich auf die Lauer“, sagt Ihne.