Herdecke. Der Laufkalender ist leer, viele Läufe mussten abgesagt werden. Beim 20. Sterntaler-Spendenlauf können die Ausdauer-Asse wieder auf die Strecke.
Der Laufkalender ist leer in diesem Jahr, bis in den Herbst hinein. Hagener Volkslauf, Willi-Comin-Gedächtnislauf in Ennepetal und Schwelmer Citylauf fielen der Corona-Krise zum Opfer, auch der Herdecker Citylauf fand nur virtuell statt. Und der Firmenlauf am Hengsteysee musste verschoben werden. Erstmals die Laufschuhe schnüren können die Ausdauer-Enthusiasten der Region nun wieder bei einem kleinen Event für den guten Zweck im Herdecker Wald: Am 20. September soll der Sterntaler-Spendenlauf über vier und neun Kilometer steigen, das Herdecker Ordnungsamt gab sein Okay. „Da so viele Laufveranstaltungen ausfallen müssen, wäre unser Lauf eine gute Gelegenheit, sich zu beweisen“, wirbt Gudrun Dannemann vom Verein Sterntaler e.V. um Wettkämpfer.
Firmenlauf am 24. September vorgesehen
Am 20. September laden die Organisatoren zum 5. Spendenlauf und damit dem 20. Sterntaler-Lauf insgesamt (www.sterntaler-lauf.de). 2019 kam eine Spendensumme von 2600 Euro für den Verein Sterntaler e.V. zusammen, mit der schwer erkrankten Kindern im Gemeinschaftskrankenhaus etwas geholfen werden kann (www.sterntaler-ev.de).
Der Hagener Firmenlauf am Hengsteysee wurde verschoben, soll am 24. September stattfinden. Der Nikolauslauf des RC Westfalen Herdecke ist für den 5. Dezember vorgesehen
Es wird nicht so sein wie in den letzten Jahren, aber das gilt ja für Vieles in der Corona-Krise. Zuschauer sind (bisher zumindest) nicht erlaubt, es wird dieses Mal keinen gemeinsamen Start geben direkt vor der Tunnelröhre. Und ausgerechnet nach dem 20. Sterntaler-Lauf – das Rennen auf der Waldstrecke zwischen Ender Gemeinschaftskrankenhaus und Gut Schede hat eine lange Tradition - fällt auch das gesellige Beisammensein der Läufer nach der individuellen Zielankunft aus. „Sonst generieren wir viele Einnahmen an den Verpflegungsständen nach dem Lauf, das fällt alles weg“, sagt Gudrun Dannemann, deren Verein schwer kranke Kinder im Ender Gemeinschaftskrankenhaus unterstützt: „Doch nachdem wir corona-bedingt alle geplanten Veranstaltungen, durch die wir Spenden generieren wollten, absagen mussten, bin ich froh, dass wir wenigstens den Spendenlauf durchführen können.“ Die Rücksprache mit dem Ordnungsamt habe ergeben, dass in der geplanten Form nichts dagegen spreche.
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Schon bis zu 900 Teilnehmer
Denn man richtet sich nach den Bedingungen, die die aktuell gültigen Corona-Schutzmaßnahmen vorgeben, dazu verpflichten sich die Teilnehmer mit ihrer Anmeldung. „Wir haben lange überlegt, ob wir den Sterntaler-Lauf diesmal durchführen“, sagt Wolfgang Schönknecht vom Lauftreff Ende, der gemeinsam mit Uli Sauer und Gudrun Dannemann den Lauf organisiert: „Aber weil es der 20. ist, wollten wir es unbedingt machen.“ Schon vor fünf Jahren, nach 15 Sterntaler-Läufen mit bis zu 900 Teilnehmern, stand die Veranstaltung auf der Kippe, weil der Organisationsaufwand zu groß geworden war und Helfer fehlten. Beim Ender Lauftreff ergriff man damals die Initiative, führte den seit je her ohne Zeitmessung durchgeführten Lauf „auf Sparflamme“ als Sterntaler-Spendenlauf über die bewährte Strecke im Wald um und auf den Harkortberg weiter.
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Strecken über 4 und 9 Kilometer
Der 20. Lauf muss nun in weiter abgespeckter Form am 20. September stattfinden. Es gibt keinen gemeinsamen Startschuss, sondern jeder Teilnehmer wählt individuell einen Startzeitpunkt zwischen 10 und 14 Uhr. Läufer und Walker gehen, nachdem sie sich am Sterntaler-Garten Avalon in die Startliste eingetragen haben, vor der „Tunnelröhre“ zügig auf die Strecke, ohne sich lange aufzuhalten. Nach dem Lauf melden sie sich wieder im Garten, tragen die Uhrzeit ihrer Zielankunft ein und erhalten eine Urkunde und eine Medaille. „Wir bieten die gewohnten Strecken von vier und neun Kilometern an“, sagt Gudrun Dannemann, „darüber hinaus kann aber auch jeder Teilnehmer seine Streckenlänge seinem Leistungsvermögen anpassen.“ Streckenposten wird es diesmal nicht geben, wie Wolfgang Schönknecht betont: „Wir markieren die Strecken mit Flatterband und Pfeilen.“
Karin Belitz bei allen Läufen dabei
Bei der anvisierten Teilnehmerzahl des ersten Laufs in der Region – im Vorjahr waren 140 Starter dabei – sind die Organisatoren bescheiden. „Wir würden uns freuen, wenn 50, 60 Leute kommen“, sagt Wolfgang Schönknecht, „uns fehlen ja die Erfahrungswerte, wie so ein Lauf jetzt angenommen wird.“ Und wenn es angesichts des großen Lauf-Nachholbedarfs doch deutlich mehr werden, sei man nicht böse. „Es geht ja um die Spenden, darauf ist der Sterntaler-Verein angewiesen“, sagt Schönknecht, der eine Teilnehmerin auf jeden Fall erwartet: Karin Belitz vom Lauftreff Ende war als einzige bisher bei allen 19 Sterntaler-Läufen dabei. Schönknecht ist sicher: „Sie wird auch den 20. mitlaufen beziehungsweise mittlerweile walken.“