Wetter/Herdecke. Schlusslicht ohne Sieg: Bei den Fußball-Altherren im Ennepe-Ruhr-Kreis kann man trotzdem aufsteigen.
Schlusslicht ohne Sieg – und dann doch Aufsteiger. Das ist ungewöhnlich und nur in Corona-Zeiten denkbar, denn auch der nur unwesentlich bessere Tabellenvorletzte springt eine Klasse höher. Im Altherren-Fußball ist aber genau das der Fall: In der Winterhallen-Runde des Ennepe-Ruhr-Kreises steigen satte sechs Teams – darunter Schlusslicht Hiddinghauser FV II und die nur etwas bessere SG Wengern/Oberwengern - von der D-Klasse in die Kreisliga C auf. Des Rätsels Lösung: Die komplette Spielklasse ist unter den Aufsteigern gelistet. „Es macht keinen Sinn mehr, eine D-Gruppe zu bilden“, erklärt Staffelleiterin Christiane Helmecke, „bei den zwei regulären Aufsteigern hätten wir nur noch vier Mannschaften dort gehabt.“ So werden stattdessen nun die Ü32-Kreisligen A bis C aufgestockt.
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Spitzenreiter TSG Herdecke III und der FC Herdecke-Ende sind die nominellen Aufsteiger in der Kreisliga D, doch auch Dorma Ennepetal, RSV Altenvoerde, Wengern/Oberwengern und Hiddinghausen spielen demnächst eine Klasse höher. Das funktioniert weil, auch die Kreisliga C mit SpVg Linderhausen II, SW Silschede, SC Zurstraße/Breckerfeld und TSG Herdecke II wegen der angewendeten Quotientenregelung vier Aufsteiger hat und in der nächsten Saison mit elf Teams antreten wird. „Dann spielt jeder einmal gegen jeden“, sagt Christiane Helmecke, „in der Kreisliga D gab es Hin- und Rückspiel.“
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Ü50-Kreisliga geplant
Bei der Spielgemeinschaft von SC Wengern und RW Oberwengern will man auch eine Klasse höher antreten. „Wir melden wieder, ob D- oder C-Liga spielt keine große Rolle“, sagt Torwart Ralf Schulte, mit 63 Senior des Teams, das in neun Spielen nur zweimal siegte. „Bei uns sind viele über 50“, erklärt Schulte, „da ist es gegen fitte 35-Jährige schon mal schwer.“ Nun hofft man auf jungen „Nachwuchs“ aus den Seniorenteams des SC Wengern. Eine Alternative für die Wengeraner wäre auch eine neu angedachte Spielklasse. „Wir überlegen, ob wir eine reine Ü50-Kreisliga schaffen“, erklärt Christiane Helmecke, „es gibt ja viele Ältere, die noch spielen wollen – aber nicht unbedingt gegen gut trainierte 32-Jährige.“
In die Altherren-Kreisliga A steigen – vorbehaltlich der Entscheidung des Verbandstages - mit SG Obersprockhövel/Sprockhövel II und FSV Gevelsberg nur zwei Mannschaften auf. Meister dort wurde Blau-Weiß Vorhalle vor der lange auf den Titel hoffenden TSG Herdecke. Ob die Vorhaller aber auch noch um die Kreismeisterschaft – dann gegen Hagen 11 - spielen können, ist noch offen. Da die aktuellen Westfalenmeisterschaften ausfielen, erwägt man nun, die dafür eigentlich qualifizierten Kreismeister des Vorjahres – Hagen 11 und TSG Herdecke - dort 2021 spielen zu lassen. Und in diesem Jahr keinen Kreismeister zu ermitteln.