Herdecke. Der Start zurück ins Training, kontaktlos und mit Abstand, ist ungewöhnlich für die Fußballer. Beim FC Herdecke-Ende sind die Kinder heiß darauf.

Zuerst waren die Jüngsten zurück auf dem Platz. Während die Fußball-Senioren vielerorts das kontaktlos wieder mögliche Training nur zögerlich nutzen, konnte der Nachwuchs den Neu-Start kaum erwarten, auch beim FC Herdecke-Ende. „Die Kids waren total heiß darauf“, sagt Markus König, stellvertretender Jugendleiter und Trainer der Ender D1-Jugend, nach der ersten Übungseinheit. Über Fußballtraining in Zeiten der Corona-Krise – mit Einwegstraßen, Desinfektions-Punkt und viel Abstand und Regeln.

Abstand halten vor dem Training: Auf dem Kalkheck-Kunstrasen geht es durch die Bankreihe zum Platz.
Abstand halten vor dem Training: Auf dem Kalkheck-Kunstrasen geht es durch die Bankreihe zum Platz. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

Es ist der erste regnerische Abend in diesem trockenen Frühling seit langem, das trübt die Stimmung auf dem großen Kunstrasen-Platz am Kalkheck aber nicht. Eine aus Holzbänken errichtete und mit Schildern und Pfeilen markierte Einbahnstraße weist den Jungkickern des FC Herdecke den Weg zurück in „ein klein wenig Fußball-Normalität“, wie es der Klub-Vorstand formuliert. Die Trainingszeit auf den Plätzen werde „sicher so ganz anders als das, was Ihr bisher als Trainingseinheit kanntet“, räumen die Ender Verantwortlichen bei ihrer Einladung zur Rückkehr auf den Kunstrasen ein. Dafür hat FC-Jugendleiter Thomas Stein, der jetzt auch Hygiene-Beauftragter ist, die Plätze am Kalkheck vorbereitet. Um das Hygienekonzept, das die Stadt als Voraussetzung für die Platzöffnung verlangt hat, umsetzen zu können.

Nur B-Junioren fehlen

Bis auf die B-Junioren haben die Nachwuchs-Fußballer des FC Herdecke-Ende alle Altersklassen besetzt, stellen aktuell acht Mannschaften. Seit eineinhalb Jahren ist der Jugendvorstand um Jugendleiter Thomas Stein, Stellvertreter Markus König und Geschäftsführerin Anke Meckler am Kalkheck im Amt.

Maske auf dem Platz abnehmen

Nur bis zum Eingangs-Tor der beiden Kunstrasen-Plätze am Kalkheck sollen die Eltern ihre Kinder bringen, nach dem Eintrag in die Anwesenheitsliste und der Händedesinfektion am Eingang dürfen diese dann ihre Mund-Nase-Masken abnehmen. Und sich mit Abstand – vorbei am zwischen den Trainingseinheiten benötigten Desinfektionspunkt für die Trainings-Materialien, also Bälle, Hütchen etc. - auf den Platz begeben. Und auch wenn die Jüngsten der acht Ender Nachwuchs-Teams – Minis, E- und D-Jugend – zuerst wieder trainieren, klappt das ganz gut. „Wir waren ganz begeistert davon, wie sich die Kinder an die Regeln gehalten haben“, berichtet Markus König von den ersten Beobachtungen des Herdecker Jugend-Vorstands: „Die Kinder waren einfach froh, wieder raus zu kommen, ihre Kumpel wieder zu treffen und vor den Ball zu treten, das haben sie so lange vermisst.“

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Auch wenn das Training tatsächlich anders ist als zu normalen Zeiten, auch die Verschnaufpause verbringen die Jungkicker mit zwei Meter Abstand an ihren eigens dafür an der Bande aufgereihten Sporttaschen. „Pass- und Kombinationsübungen können wir machen“, sagt Coach König, „auch Torschuss-Training und kleine Wettspiele. Da kriegt man 90 Minuten Training schon gut mit rum.“ Gern würden die D-Jugendlichen auch in Zweikämpfe gehen, aber das gehe momentan ja nicht, also muss auch das obligatorische Abschlussspiel ausfallen. „Da ist ja eigentlich immer das Highlight des Trainings, das fehlt natürlich jetzt“, räumt der Trainer ein.

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Klassenhöchstes Ender Team

König coacht mit der Ender D1 das klassenhöchste Team des aufstrebenden Klub-Nachwuchses („Wir sind einer von zwei Vereinen im Fußball-Kreis, die Zuwachs haben“). Und bedauert, dass die Saison vorbei ist, denn sein Team qualifizierte sich für die Kreisliga A, belegte dort beim Saisonabbruch einen starken Platz vier. „Für den Jungjahrgang eines kleinen Vereins ist das stark“, ist König überzeugt, der nun für die nächste Spielzeit den Weggang seiner fünf Auswahlspieler kompensieren muss. „Wir haben ja einen großen Kader“, sagt er, verweist auf das große Interesse am wieder angebotenen Training, der Fußball-Entzug hat lange gedauert. „30 Kinder gehören zu meiner Mannschaft, 28 haben sich für das nächste Training angemeldet“, sagt König, der in der Kontaktsportart Fußball aber auch absehbar auf weitere Lockerungen hofft: „Zwei, drei Wochen können wir das noch so im Training überbrücken, dann sollte es wieder zur Sache gehen.“

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