Hagen. Auch bei den Altherren-Fußballern rollt in dieser Saison der Fußball nicht mehr. Die Sorgen sind dabei unterschiedlich.

Es war zu erwarten und nun herrscht Gewissheit: Die Hagener Altherren-Fußballer werden die Saison ebenso wenig zu Ende spielen wie die Junioren und Senioren-Mannschaften.

„Durch die Besonderheit der Wettbewerbe in Turnierform würden sich in der Spitze bis zu 350 Personen auf zwei Fußballplätzen bzw.. dort herum aufhalten. Ob eine solche Ansammlung von Menschen im Juni überhaupt zusammenkommen darf, ist momentan nicht abzusehen. Da die Turniere jedoch auch rechtzeitig vorbereitet werden müssen, bleibt uns leider keine andere Option als die Turniere bereits jetzt abzusagen“, heißt es in der Stellungnahme des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW).

Besonders bitter ist das für die Ü32-Mannschaft von Hagen 11, die aktuell von der Tabellenspitze grüßt. Denn wie die Ligen gewertet werden, steht aktuell noch nicht fest. „Jeder Spieler schaut natürlich drauf, aber wir wollen dem Verband nicht auf den Hammer gehen, die haben aktuell mit dem Senioren- und Junioren-Mannschaften schon genug Arbeit“, nimmt Elfer-Trainer Frank Steinfort den FLVW in Schutz, auch wenn er ergänzt: „Es ist für alle Mannschaften und Spieler sehr ärgerlich, dass wir nicht auf den Platz können. Den Kontakt kann auch kein Whatsapp-Chat ersetzen.“

Kleingruppen sind keine Option

Das Ü40-Team hatte sich zudem auch in diesem Jahr für die Westfalenmeisterschaft qualifiziert. Ein Training in Kleingruppen kommt für die Elfer indes nicht in Frage, wie der Trainer weiß: „Spaßeshalber habe ich mal in der Gruppe geschrieben, dass ja eine Gruppe dann Waldlauf machen kann, eine andere Kraftübungen und eine Zupassen. Die Reaktionen waren mehr als eindeutig.“ Die Weiß-Schwarzen warten lieber, dass es wieder richtig losgeht.

Auch Fichte Hagen freute sich schon mit dem Ü50-Team, zur Westfalenmeisterschaft nach Kaiserau zu reisen: „Die Busse waren schon organisiert, wir wollten mit einigen Zuschauern losfahren. Das wäre wieder ein tolles Erlebnis geworden“, ist Mark Bardohl, Leiter der Altherren-Abteilung, enttäuscht. Auch, wenn er die Entscheidung nachvollziehen kann: „Es ist aktuell für alle ja etwas komisch, aber wohl das Sinnvollste, wenn man es absagt.“ Denn nicht nur um das sportliche Geschehen geht es bei den Partien: „Auch, wenn man vielleicht bald wieder spielen kann, würde es an den Zuschauern scheitern. Mit den Spieltagen holen sich die austragenden Vereine ja auch immer ein Einkommen für ihre Abteilungen rein. Wenn es nun keine Zuschauer geben darf, kommen auch keine Erlöse.“

Angst um die Mannschaftsfahrt

In der Tabelle war für die Altherren des SV Hohenlimburg 10 nicht mehr viel zu holen, wie auch Trainer Volker Zuhmann zugibt: „Wir waren jenseits von Gut und Böse.“

Was die Hohenlimburger jetzt viel mehr beschäftigt, ist die Frage, ob noch ein gemeinsamer Abschluss gefunden werden kann: „Wir haben schon im Januar unsere Abschlussfahrt nach Kiew gebucht für Ende August. Da sind wir nun alle gespannt und hoffen, dass das noch klappt“, kennt Zuhmann die Sorgen der Spieler. Denn das Training wird erst einmal hinten angestellt: „Bei uns gibt es nicht mehr viele Ausdauereinheiten oder sonst etwas. Wir wollen einfach den Ball bewegen und das geht nun mal nicht ohne Körperkontakt beziehungsweise mit Abstand.“

Daher sind gemeinsame Einheiten im Kirchenberg in der kommenden Zeit nicht geplant: „Wir stellen uns da hinten an und lassen den anderen Abteilungen den Vortritt.“