Hagen. Hellas/Makedonikos bleibt Spitzenreiter. SV Hohenlimburg II profitiert als Vorletzter ebenfalls vom Abbruch der Saison
Die Fußballsaison ist coronabedingt abgebrochen, auch in der Kreisliga A. Absteiger wird es nicht geben, Aufsteiger allerdings schon. Anders als zum Beispiel in der Kreisliga B, hat die Quotientenregelung für die Kreisliga A aber keine Auswirkungen. Für die Spieler von Hellas/Makedonikos könnte es schon bald eine richtig große Feier geben. Nicht nur, dass die Reservemannschaft in der Kreisliga B auf einem aussichtsreichen Platz steht und sich angesichts des wahrscheinlichen Saisonabbruchs Hoffnungen um den Aufstieg machen darf. Auch die Altherren und die erste Mannschaften grüßen nach einer souveränen Saison von der Tabellenspitze.
Auch interessant
Kreisliga A 1
„Wir stehen verdient dort oben“, betont Hellas-Trainer Christos Sampsonidis. Mit gerade einmal zwei Unentschieden und ohne Niederlage war es ein nahezu perfekter Saisonverlauf, der durch Corona je unterbrochen wurde. Schon vor dem Start in die Meisterschaft hatte der Verein, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert, den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Die Freude bei den Spielern und Verantwortlichen hält sich aber aktuell noch in Grenzen, wie Sampsonidis berichtet: „Ich glaube, dass die große Euphorie erst kommen wird, wenn wirklich die offizielle Bestätigung da ist, in welcher Bezirksliga-Staffel wir im kommenden Jahr antreten dürfen. Und wenn das Team auch endlich wieder zusammen kommen kann.“
Und noch etwas trübt die Stimmung aktuell: „Wir hätten den Aufstieg auch regulär geschafft und hätten diesen auch natürlich noch lieber gemeinsam auf dem Feld gefeiert.“ Für die Entscheidung des Verbandes hat der Hellas-Trainer indes nur Lob übrig: „Man sollte nicht vergessen, dass es eine schwierige Entscheidung ist, die getroffen werden musste. Und ich glaube, dass es aber gut geregelt wurde. Jedem recht machen kann man es natürlich nicht.“
Auch interessant
Planungen laufen mit Hochdruck
Und die Planungen, damit der griechische Verein in der kommenden Saison in der Bezirksliga angreifen kann, sind schon weit gereift: „Wir sind schon länger dran, einen Kader auf die Beine zu stellen und arbeiten mit Hochdruck.“ Nur zwei Punkte hinter den Griechen liegt die Spielvereinigung Schwarz-Weiß Breckerfeld um Trainer Uli Heidbüchel, von der Hellas-Trainer Sampsonidis sagt: „Sie haben auch eine unglaubliche Saison gespielt und hätten es verdient aufzusteigen. Ich bin mir sicher: Im nächsten Jahr schaffen sie es.“ Auch Breckerfelds Coach Heidbüchel ist grundsätzlich zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Wir sind super aus der Winterpause gestartet, haben noch zwei Neuzugänge bekommen und ordentlich Selbstbewusstsein gesammelt.“
Nun wollte die Spielvereinigung noch einmal angreifen: „Wir hatten vor der Saison schon klar das Ziel ausgegeben, dass wir um den Aufstieg mitspielen wollen.“ Besonders bitter für die Spielvereinigung: Das direkte Duell gegen Hellas/Makedonikos stand noch aus. Es wäre die letzte Partie der Saison gewesen. Nun ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft erst einmal gedämpft, Trainer Heidbüchel blickt aber schon wieder nach vorne: „Es ist, wie es ist. Dann werden wir in der kommenden Saison alles daransetzten, um den Aufstieg perfekt zu machen.“ Für den aktuellen Tabellenführer hat der Breckerfelder Trainer indes auch nur Lob übrig: „Hellas hat das super gespielt. Ich gönne es ihnen, wenn sie aufsteigen.“
Passon: „Fände es verfrüht schon loszulegen“
In das Spitzen-Trio der Liga reiht sich auch noch der SC Berchum/Garenfeld II ein, der sein Saisonziel genau erreicht hat: „Wir wollten unter die Top-Drei kommen“, verrät SC-Trainer Artur Passon und ergänzt: „Wäre es so gekommen, hätten wir den Aufstieg natürlich gerne mitgenommen, allerdings war uns schon bewusst, dass wir mit Hellas und Breckerfeld starke Konkurrenz haben.“
Im Moment halten sich die Garenfelder alleine fit: „Ich habe keine Trainingspläne erstellt. Man weiß ja gar nicht, wann es wirklich wieder losgeht, von daher fände ich es verfrüht, jetzt schon los zu legen. Aber ich sehe einige Spieler öfters mal beim Joggen“, so Passon. Der Blick auf die Planung der kommenden Spielzeit stimmt ihn allerdings nicht so positiv: „Ich befürchte, dass sich alles verschieben wird. Das macht es für uns im Moment sehr schwierig, einen Kader zusammen zu stellen.“
Hohenlimburger Reserve profitiert vom Abbruch
Es gibt auch Mannschaften, die vom Abbruch profitieren: das Reserve-Team des SV Hohenlimburg. Das Team des Trainergespanns von Marvin Preilowski und Denis Nierobisch steht auf dem vorletzten Tabellenplatz. Einzig die zurückgezogene Mannschaft von Türkiyemspor Hagen II liegt noch hinter den Hohenlimburgern. Mit gerade einmal einem Sieg und zwei Unentschieden verlief die Saison alles andere als optimal. Doch wie der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) schon bekannt gab, wird es in diesem Jahr keine Absteiger geben: „Die zuständigen Rechts-Experten haben klar formuliert, dass ein Saisonabbruch – auch bei höherer Gewalt wie der Corona-Pandemie – nicht zum Nachteil der Vereine gewertet werden soll“, so FLVW-Vizepräsident Amateurfußball Manfred Schnieders.
„Grundsätzlich ist es auf den ersten Blick natürlich ein Vorteil für uns, dass es keine Absteiger geben wird“, so Hohenlimburgs Trainer Preilowski, der allerdings auch sagt: „Ich sehe es mittelfristig eher als Problem. Wir haben sehr viele junge Spieler in unserer Mannschaft. Für diese Spieler wäre es in ihrer Entwicklung gut gewesen, wenn sie den Kampf bis zum Ende angenommen hätten.“ Denn auch mit der Planung für die kommende Spielzeit waren die Hohenlimburger schon vor der Corona-Pandemie quasi fertig: „Es geht bei uns vor allem um den Zusammenhalt. Und die Spieler haben gesagt, für den Fall, dass wir absteigen sollten, wollen sie im kommenden Jahr noch einmal angreifen, um wieder aufzusteigen.“