Herdecke. Auf einen neuen Olympia-Termin kann sich Johannes Weißenfeld jetzt einstellen. Der Herdecker Ruderer will im Herbst noch Regatten fahren.
23 Juli 2021 statt 24. Juli 2020 - der neue Auftakt für die wegen der Corona-Pandemie verschobenen Olympischen Spiele in Tokio ist festgelegt. So weiß auch Johannes Weißenfeld nun, Ruderer im Deutschland-Achter aus Herdecke, auf welches neue Ziel er sich fokussieren kann. Zumal die im Juni geplanten Europameisterschaften in Polen nun auch verschoben wurden, Alternativtermine im Herbst geprüft werden. Über die aktuelle Situation sprach die WP mit dem 25-Jährigen.
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Hallo Herr Weißenfeld, trainieren Sie weiter auf dem Ruder-Ergometer auf dem eigenen Balkon?
Johannes Weißenfeld: Nein, aktuell war ich mit dem Rennrad unterwegs, bin nach Haltern und zurück gefahren. Es ist ganz gut, jetzt mal ohne diesen Druck zu trainieren. Als die Olympischen Spiele für dieses Jahr abgesagt wurden, war die Empfehlung der Trainer, fünfmal pro Woche zu trainieren. Ich mache sechs Einheiten pro Woche, denn ich hab ja gerade viel Zeit. Und irgendwann sind alle Aufgaben in der Wohnung wie Kelleraufräumen oder Anstreichen auch erledigt.
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Die Olympischen Spiele in Tokio sind jetzt vom 23. Juli bis 8. August 2021 neu terminiert. Was halten Sie von dem Termin?
Es war damit zu rechnen, dass es um ein Jahr verschoben wird. Die Spiele schon drei, vier Monate später anzusetzen, hätte ja nichts gebracht. Niemand weiß doch, wie die Lage dann ist und ob die Infektionswelle dann noch anhält.
Also muss die Vorbereitung auf Olympia, bei der die Ruderer schon ziemlich weit waren, jetzt wieder neu starten?
Ja, jetzt spulen wir das ganze Programm wieder runter. Aber wir werden nicht die gesamte Zeit nur trainieren, sondern versuchen auch Wettkämpfe zu organisieren. Wenn eine Beruhigung der Situation eintritt, wollen wir im Herbst einige Regatten fahren.
Das IOC hat versichert, dass die bisher erreichten Olympia-Qualifikationen weiter gelten. Das gilt für den Achter als solchen, aber gilt es auch für die Besetzung des Achters? Müssen Sie dort um Ihren Platz neu kämpfen?
Es gibt die allgemeine Meinung im Deutschen Ruder-Verband, dass die Bootsbesetzungen grundsätzlich so bleiben sollen. Es wäre nur fair, das so zu lassen. Aber es finden natürlich trotzdem Leistungstests statt, da muss man seine Leistung bestätigen. Es wäre schlecht, wenn plötzlich zwei, drei andere, die nicht im Boot sind, deutlich besser wären. Aber es liegt ja auch in meinem Interesse, meine Leistungsfähigkeit zu halten oder sogar zu steigern.