Hagen. Auch der TuS Volmetal bleibt nicht von Absagen verschont. Bei den Amateuren dauert die Pausenoch länger. Für die Jugend ist die Saison vorbei.
Sie hatten bis zuletzt noch darauf gehofft, drum herum zu kommen, aber nun hat es auch die 3. Handball-Bundesliga getroffen: Der Spieltag wird abgesagt. Während das Spitzenspiel Tabellenerster gegen Tabellenzweiten, Wilhelmshavener HV gegen den VfL Eintracht Hagen, schon von den Gastgebern abgesagt wurde, hatte der TuS Volmetal gehofft, noch beim Heimspieltag gegen die Ahlener SG antreten zu können.
Doch nach und nach vermeldeten die Verbände vom Amateur- bis in den Profibereich, dass am Wochenende in keiner Halle ein Ball in die Hand genommen wird. „Für uns kam es nicht so überraschend“, äußert sich Volmetals Pressesprecher Thomas Lichtenberg, der selbst beim Ordnungsamt der Stadt arbeitet und daher genaustens mit der Entwicklung vertraut ist. „Ich merke es auch selbst auf der Arbeit, wie das Ganze immer weitere Kreise zieht und langsam Fahrt aufnimmt“, so Lichtenberg.
Dennoch hatten die Verantwortlichen des TuS bis zuletzt gehofft, dass die Partie stattfinden könnte. Zumal ein solcher Heimspieltag dem Drittligisten benötigte Zuschauereinnahmen bringt. Dass nun die Absage kam, sei laut Lichtenberg aber nur konsequent: „Wenn in allen Ligen und auch allen Sportarten nach und nach alles abgesagt wird, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis es uns auch trifft. Wir hatten nur gehofft, vielleicht noch dieses Wochenende über die Bühne bringen zu können.“
Absetzung als beste Lösung
Dass sich die Liga nun für eine Absetzung des gesamten Spieltages entschieden hat und nicht, wie auch bei einigen Partien angedacht, ein Geisterspiel veranstalten will, stößt bei Lichtenberg auf vollstes Verständnis: „Das ist die beste Lösung. Auch finanziell gesehen.“
Denn bei einem Geisterspiel hätte der TuS keine Einnahmen durch die Zuschauer und müsste dennoch Schiedsrichter und Zeitnehmer bezahlen: „Das sind auch immer ein paar hundert Euro“, weiß Lichtenberg. Zudem würde die Planungssicherheit der Vereine verloren gehen, wenn nur manche Spiele abgesagt werden, manche jedoch ohne Zuschauer stattfinden. „So sind alle gleichauf, das ist dann auch angenehmer, wenn die Saison fortgesetzt wird“, hofft Lichtenberg darauf, dass der Spielbetrieb bald wieder aufgenommen werden kann.
Alles wie beim Eishockey?
Denn ginge es nur nach der Grenze von 1000 Zuschauern, die bei Großveranstaltungen in NRW nicht überschritten werden darf, so hätten Vereine mit einer größeren Arena, wie Leichlingen und Wilhelmshaven, Probleme und müssten ihr Ticketkontingent herunter fahren. Fraglich ist, ob ähnlich wie beim Eishockey die gesamte Saison für beendet erklärt wird.
Zwar könnten die Volmetaler dann ihren Erhalt in der 3. Handball-Bundesliga feiern, doch wirklich angetan ist Lichtenberg von dieser Option nicht: „Egal welcher Verein, ob er oben oder unten steht, möchte ja spielen und die Saison auch zu Ende bringen. Das wäre super ärgerlich, wenn man so einfach rausgerissen werden würde.“ Eintrachts Sportdirektor Michael Stock konnte die Absage von Wilhelmshaven nachvollziehen: „Ein Geisterspiel ist natürlich wirklich unglücklich, gerade in so einer Partie.“ Und so kann er auch die Entscheidung des Verbandes, den gesamten Spieltag abzusetzen nachvollziehen: „Das macht so dann auch mehr Sinn.“
Auch A-Jugend nicht im Einsatz
Die Diskussion um das Coronavirus ist längst auch in der A-Jugend-Bundesliga angekommen. Wegen eines Verdachtsfalles wurde in der Vorwoche die Partie des TV Hüttenberg gegen die HG Saarlouis abgesagt. Der Gast aus dem Saarland verzichtet auf die Nachholpartie, entsprechend erfolgt eine Spielwertung für den TVH.
Nun sagte der Verband auch hier den gesamten Spieltag ab. Bitter für den VfL Eintracht Hagen, denn eigentlich hätte dessen Bundesliga-A-Jugend am Wochenende eines von zwei „Endspielen“ gegen den Tabellenführer TV Hüttenberg ausgetragen. Mit einem Sieg gegen den TV und eine Woche später gegen den Bergischen HC wären die Grün-Gelben nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen, um ins Viertelfinale um den DHB-Pokal einzuziehen.
Amateure pausieren bis April
Und auch die Amateurspieler sind betroffen. Der Handballverband Westfalen gab bekannt, dass bis von der Oberliga abwärts bis zum 19. April der Seniorenspielbetrieb ausgesetzt wird. Davon sind unter anderem die Oberliga-Damen von TuRa Halden-Herbeck, das weibliche Verbandsliga-Team der HSG Hohenlimburg sowie die heimischen Landesligisten. In den unteren Amateurligen wird der Spielbetrieb bis nach den Osterferien ruhen. Wie es im Anschluss weiter geht, werden die Verbände in den kommenden Tagen beraten. Bei den Nachwuchs-Handballern ist die Saison beendet.