Hagen. Das Spiel ist erneut Richtung weisend. Und Phoenix-Coach Chris Harris schätzt Gegner Schwenningen als „momentan zweitheißestes Team der ProA“

Das Spiel ist Richtung weisend, wieder einmal. „Es geht darum, ob wir uns in den Heimspielen im Februar nach oben orientieren können - oder uns Schwenningen in den Abstiegskampf runterzieht.“ So formuliert es Geschäftsführer Patrick Seidel vor dem Gastspiel von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen bei Aufsteiger wiha Panthers Schwenningen (Freitag, 20.30 Uhr). Nach dem Duell der Tabellennachbarn auf den Rängen zwölf und 13, die aktuell die gleiche Punktedistanz zu Endrunden- und Abstiegsplätzen aufweisen, kann sich nur einer von beiden in Richtung Play-offs orientieren. Und den aktuell besseren Trend weisen die Gastgeber auf, die vier ihrer letzten fünf Spiele gewonnen haben. „Nach Spitzenreiter Chemnitz ist Schwenningen momentan das zweitheißeste Team der ProA“, weiß Phoenix-Trainer Chris Harris.

Schwenningen will 1000er-Marke knacken

Erstmals in dieser Saison wollen die wiha Panthers Schwenningen im Heimspiel am Freitag gegen Phoenix Hagen die Marke von 1000 Zuschauern in der 1507 Besucher fassenden Sporthalle am Deutenberg in Villingen-Schwenningen knacken. Das eimspiel am 28. Dezember gegen die Tigers Tübingen sahen zwar 4060 Zuschauer, für das Neckar-Derby waren die Panthers aber in die große Eishockey-Arena ausgewichen.

Heidelberg, Leverkusen und Tübingen - also durchweg Playoff-Aspiranten - sind die Mannschaften, die die Stärke der Panthers zuletzt mehr oder weniger deutlich zu spüren bekamen. Wobei die beim Hinspiel Mitte Dezember in Hagen noch klar mit 66:81 unterlegenen Schwenninger - wie zuvor Phoenix durch Jon Octeus - von einem Transfer auf der Spielmacher-Position profitierten. US-Guard Drew Brandon ersetzte direkt nach der Partie am Ischeland seinen Landsmann David Dennis, seitdem klettert der Aufsteiger scheinbar unaufhaltsam in der Tabelle. „Der neue Pointguard bringt seine Mitspieler gut in Position, sie spielen mit einer anderen Leichtigkeit und mehr Selbstvertrauen“, sagt Harris. So trafen die Schwenninger, die in Hagen den Distanzwurf noch mieden und nur dreimal von draußen trafen, beim jüngsten 88:73-Sieg in Tübingen 14 ihrer 28 Dreier.

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Robuste Teams liegen Phoenix nicht

„Da ist wirklich alles gefallen, das wird nicht immer so sein“, weiß der Phoenix-Coach, „aber wir müssen schon richtig gut sein, um dort zu bestehen.“ Zumal die Gastgeber um Topscorer Rasheed Moore und die stabilen Jaren Lewis, Marko Bacak und Yasin Kolo sehr robust und körperlich agieren. „Was uns, wie man in den Spielen gegen Quakenbrück oder Karlsruhe sieht, häufig nicht so behagt“, sagt Seidel.

Und im Gegensatz zu den Schwenningern präsentierte sich Phoenix in diesem Jahr bisher nicht in der starken Form des Dezembers, was sich vor allem in der Defensivbilanz zeigt. Nur 71,6 Gegenpunkte im Schnitt kassierte das Harris-Team bei den fünf Siegen zum Jahresende 2019, fast 100 waren es bei den Partien in Chemnitz, Quakenbrück und Ehingen. „Das war ein Klassenunterschied“, räumt der Coach ein und fordert von seinen Spielern: „Wir müssen die Gegenspieler wieder vor uns halten und die Rebounds abräumen. In den letzten zwei Wochen haben wir viel in der Defensive gearbeitet, ich hoffe es fruchtet.“

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Zu zehnt in Schwarzwald gereist

Zumindest konnte Phoenix die Spielpause nutzen, um einige Wehwehchen auszukurieren. Was etwa für Jon Octeus gilt, dem nach starken Schmerzen zwei Weisheitszähne gezogen wurden. Nach drei trainingsfreien Tagen kehrte der US-Spielmacher, der entsprechend beeinträchtigt in den letzten beiden Partien durchwachsene Leistungen abgeliefert hatte, wieder in die Übungsarbeit zurück. Topfit konnte sich die Phoenix-Stammzehn - nur die für ihre Regionalliga-Teams aktiven Doppellizenzler blieben in Hagen - so am Donnerstag auf den Weg Richtung Schwarzwald machen. Und will mit einem Sieg die Basis dafür legen, dass man im Februar als Playoff-Aspirant gegen die davor platzierten Teams aus Nürnberg, Leverkusen, Paderborn und Heidelberg antreten kann. „Es kann ja jedes der nächsten zehn Spiele da Richtung weisend sein“, verweist Coach Harris auf das ausgeglichene, nur durch sechs Punkte getrennte ProA-Feld zwischen den Plätzen vier und 13: „Da ist es gut, man fokussiert sich nur auf das nächste Spiel.“