Hagen. BG Hagen und SV Haspe 70 sind zu Größen der 1. Basketball-Regionalliga geworden. Wir haben die besten Spieler des vergangenen Jahrzehnts gekürt.

„Wo ist nur die Zeit geblieben?“ Als Fredi Rissmann, Klubchef der BG Hagen, mit der WP-Lokalsportredaktion auf das vergangene Jahrzehnt in der 1. Regionalliga zurückblickt, wird ihm klar, wie schnell doch die Spielzeiten seiner Basketball-Teams vorüber gezogen sind. Und Karl-Heinz Langer, 1. Vorsitzender des SV Haspe 70, geht es nicht anders. Gemeinsam mit den Vereinschefs haben wir die Zeit Revue passieren lassen – und die jeweils beste Fünf sowie den besten Coach der Zehner Jahre auserkoren.

BG Hagen

Der Anfang der Zehner Jahre war schwierig für die BG. Die Saisonziele: Klasse halten, alles andere war Bonus. „Lange Zeit wollte kaum jemand für uns spielen“, weiß Rissmann. Aber die BG hat sich in der 1. Regionalliga etabliert. In der Saison 2013/14 spielte das Team von Trainer Kosta Filippou sogar um den Aufstieg. Ebenso 2016/17, als die EN Baskets knapp das Meisterschaftsrennen für sich entscheiden. Aktuell spielt die BG eine eher schwache Saison, aber eins ist klar: Das Filippou-Team hat sich als Top-Klub in der 1. Regionalliga etabliert.

Die Startfünf

Die BG-Mannschaft des Jahrzehnts.
Die BG-Mannschaft des Jahrzehnts. © WP | Michael Kleinrensing

Point Guard: Sören Fritze ist unser BG-Aufbauspieler des Jahrzehnts. Der Guard sammelte bereits im zarten Alter von 15 Jahren im BG-Dress Erfahrung in der 1. Regionalliga, nach Stationen unter anderem in Ulm und Iserlohn kehrte er 2018 zurück zu seinen Wurzeln. Der 1,90 m große Aufbauspieler ist vor allem für seine Schnelligkeit gefürchtet. „Sören ist eine der prägendsten Persönlichkeiten in der 1. Mannschaft“, lobt Rissmann. Gute Erinnerungen hat der Vereinsvorsitzende auch an Greg Ktistos. „Greg war überragend, er hat uns damals vor dem Abstieg gerettet.“ Ebenfalls ein Ruhepol der BG: Dennis Shirvan, der seinem Team stets mit viel Routine und Basketball-Intelligenz helfen konnte.


Shooting Guard:
„Für mich kann es hier nur einen geben“, sagt Fredi Rissmann, „und das ist Yannick Opitz.“ Der wurfstarke 29-Jährige läuft seit 2018 wieder für die BG auf und spielt aktuell eine überragende Saison. In die engere Auswahl haben es auch Benny Rust, Milen Zahariev und Simos Ioakeimidis geschafft. „Das waren alles richtig starke Spieler“, weiß Rissmann.


Small Forward:
Vytautas Nedzinskas spielt in seinem mittlerweile sechsten Jahr für die BG-Erste, ist ein absoluter Publikumsliebling. Läuft „Vytzka“ einmal heiß, wird es unangenehm für die Gegner. Das hat der gebürtige Litauer auch in seinem jüngsten Spiel bewiesen: Beim 95:92-Sieg in Herten versenkte er zehn Dreier. Dominik Spohr war ebenfalls Kandidat für die Startfünf des Jahrzehnts, allerdings spielte der jetzige Phoenix-Kapitän im vergangenen Jahrzehnt nur wenige Monate für die BG. Auch Domonique Crawford hat eine Nominierung verdient: Der US-Flügel war einer der besten Offensivspieler, die die BG je hatte.


Power Forward:
Kein anderer Spieler liefert so konstant starke Leistungen ab wie US-Amerikaner Marcus Ligons. Und das ligaweit. „Ein Top-Typ, auf sowie neben dem Feld“, beschreibt Fredi Rissmann den 35-Jährigen, der auch schon für Haspe 70 und den BBV Hagen spielte.

Center: Eine Reihe starker „Fünfer“ haben die vergangenen zehn Jahre geprägt: Adam Baumann, Eddie Seward, Kristofer Speier oder aktuell Eigengewächs Alex Kortenbreer. Das Rennen macht aber Moritz „Mo“ Krume: der athletische 2,02-Meter-Mann, der in der Otto-Densch-Halle stets für die Highlights sorgte.

Sechster Mann: Ein Kämpfer wie er im Buche steht: Theo Ioannidis steht bei der BG Hagen seit sieben Jahren für Einsatz wie kein Zweiter. Der Center ist kein Scorer, aber bringt sein Team mit Rebounds, Verteidigung und Erfahrung voran. Er ist unser „bester sechster Mann“.


Trainer:
Kosta Filippou ist hier konkurrenzlos, seit 2008 leitet er die Geschicke von der Seitenlinie. Der gelernte Aufbauspieler ist ein „Glücksfall“ für die BG Hagen, sagt Rissmann. Kein anderer Trainer der 1. Regionalliga coacht schon so lange für ein und denselben Klub.

SV Haspe 70

Es gab eigentlich keine Saison, in der die Hasper in der 1. Regionalliga nicht als Abstiegskandidat Nummer eins betitelt wurden. Allerdings haben es die 70er meistens geschafft, die „Experten“ eines Besseren zu belehren. Wie? Mit Kampf, Herz und Team-Basketball. „Die vergangenen zehn Jahre waren wirklich toll, aber die 1. Regionalliga war auch stets ein Kraftakt“, sagt Klubchef Karl-Heinz Langer. „Wir sind unserer Linie treu geblieben, haben Jugendspieler aus den eigenen Reihen hochgezogen und die Teams nur punktuell mit Importspielern verstärkt.“

Die Startfünf

Haspes Mannschaft des Jahrzehnts
Haspes Mannschaft des Jahrzehnts © WP | Michael Kleinrensing

Point Guard: Michael Wasielewsk i hat das Team bis 2018 mit ruhiger Hand geführt. Er ist ein Point Guard alter Schule, der den Ball lieber passt als ihn zu werfen. „Micha ist ein welterfahrener Mann. Er hat dem Verein sehr, sehr viel gegeben“, freut sich Langer. In bester Erinnerung hat der Vorsitzende auch US-Amerikaner Chartrael Hall, dessen überragende Leistungen den 70ern im Jahr 2016 zum Klassenerhalt verhalfen. Leider beendete Hall seine Spielerkarriere wenig später.


Shooting Guard:
Florian Tomann ist das, was man im Basketball einen „Scharfschützen“ nennt. „Floto“ schaffte es aus der eigenen Jugend bis in die erste Mannschaft, für die er über Jahre reihenweise Dreier versenkte. Mittlerweile spielt Tomann in Haspes dritter Mannschaft.


Small Forward:
Bevor er Chefcoach wurde, hat Martin Wasielewski den 70ern als Spieler alles gegeben. Seine Mitspieler nannten ihn „Maschine“. Wasielewski war ein Allrounder, der stets hart spielte. „Martin und Micha haben bei uns in der Jugend angefangen, mittlerweile sind sie im Vereinsvorstand. Sie haben sich großartig entwickelt“, zeigt sich Karl-Heinz Langer stolz.


Power Forward:
Der aktuelle Mannschaftskapitän ist unser „Vierer“ des Jahrzehnts: Oscar Luchterhandt ist ebenfalls ein Eigengewächs, das aus Haspe nicht mehr wegzudenken ist. „Pommes“ ist ein athletischer Allrounder. Eigentlich gibt es auf dem Basketballfeld nichts, was er nicht kann. In die engere Auswahl hat es auch Tresor Nsiabandoki geschafft, der bis 2017 für Haspe auf Korbjagd ging.

Die nächsten Regionalliga-Spiele

Die BG Hagen startet am kommenden Freitag, 10. Januar, um 20.15 Uhr mit einem Heimspiel gegen Citybasket Recklinghausen ins neue Jahr. Die Gäste rangieren auf Platz fünf. Das Hinspiel gewann Recklinghausen 75:71.

Haspe 70 muss am Samstag bei Ligaprimus RheinStars Köln antreten (18 Uhr, ASV-Sporthalle). Die 70er haben nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Im Hinspiel unterlag das Wasielewski-Team klar (52:79).


Center:
Hier fällt die Wahl auf Michael Marscheider. Der „lange Kerl“ hat für Haspe bis 2015 eine Menge Arbeit am Brett verrichtet, schnappte sich unzählige Rebounds und traf trocken seine Würfe aus der Mitteldistanz. Dicht dahinter folgt Marcus „MC“ Höhn. „Auf beide konnte man sich stets verlassen“, lobt Karl-Heinz Langer.

Sechster Mann: Fabian Wolf ist Haspes bester sechster Mann. Der Flügelspieler hat der ersten Hasper Mannschaft zwischen 2010 und 2015 viel gegeben. Wolf half den 70ern so manches mal mit seinem sicheren Händchen von jenseits der Dreierlinie. Er ist Haspes „bester sechster Mann“.

Auch interessant


Trainer:
Uli Overhoff ist unser Haspe-70-Trainer des Jahrzehnts – knapp vor Martin Wasielewski. Zwischen 2014 und 2017 haben die 70er unter Overhoff attraktiven und erfolgreichen Basketball gespielt. Dabei war es dem Coach stets wichtig, dass die eigenen Jugendspieler viel Spielerfahrung bekommen.