Hagen. Andreas Tiemann, Spielleiter der 3. Liga, sieht keine großen Chancen auf einen erfolgreichen Einspruch gegen die Spielverlegung des Derbys.

Eigentlich pflegen die beiden Handball-Drittligisten vom VfL Eintracht Hagen und dem TuS Volmetal eine sportlich faire Rivalität. Doch nun sorgt die Spielverlegung des ursprünglich für den 11. Januar terminierten Rückspiels der beiden Hagener Klubs für großen Unmut. Spielleiter Andreas Tiemann hat für beide Seiten Verständnis, sieht den VfL Eintracht aber im Recht.

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„Die Spielordnung ist da eindeutig: Das Spiel muss verlegt werden“, sagt Tiemann auf Nachfrage der Westfalenpost. In Paragraf 82 der Spielordnung dies genau festgelegt. „Ein Verein, der einen oder mehrere Spieler zu einem Auswahlspiel, Lehrgang oder einer sonstigen Maßnahme der satzungsgemäßen Organe des DHB oder seiner Verbände abstellen muss, kann die Verlegung angesetzter Spiele beantragen“, heißt es dort. Andreas Tiemann sieht die Handballer vom VfL entsprechend im Recht. Verwundert ist der Spielleiter allerdings von der Kurzfristigkeit der Nominierung, schließlich steht eine solche Maßnahme nicht erst seit kurzem fest.

Eintracht sieht keine andere Option

Grund für die Spielverlegung ist die Berufung von Eintrachts Kreisläufer Tom Bergner für den Lehrgang der U20-Nationalmannschaft vom 6. bis zum 9. Januar. Anschließend geht es für die von Martin Heuberger trainierte Auswahl zum Vier-Länderturnier nach Portugal. Durch die aktuellen Ausfälle sahen sich die Verantwortlichen des Zweitliga-Absteigers zu diesem Schritt gezwungen. „Nach der Abstellung von Tom Bergner haben wir noch acht spielfähige Feldspieler. Ich denke, diese Situation macht unseren Wunsch auf Verlegung deutlich“, begründet Michael Stock, VfL-Sportdirektor.

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Auf Volmetaler Seite begründet sich der Ärger durch den bereits abgewickelten Ticketverkauf und der Tatsache, dass der TuS sich ausnahmslos ehrenamtlich um die Organisation von Spieltagen kümmert. Der Verein prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die Spielverlegung, Andreas Tiemann macht den Volmetalern aber gar keine Hoffnungen. „Das können sie gerne tun, bringen wird es allerdings nichts“, sagt er.

Darüber hinaus streicht Tiemann einen Aspekt heraus, der von beiden Seiten bis jetzt noch nicht beachtet wurde. „Wir geben hier einem talentierten Spieler die Möglichkeit, dass er sich auf internationalem Niveau misst. Und die Förderung solcher Talente sollte für uns alle im Fokus stehen“, sagt er. Für den Spielleiter ist die dritte Liga eine Ausbildungsliga für deutsche Talente.

Zwei weitere Spiele werden verlegt

Es bleibt also dabei, dass das Derby nicht wie geplant stattfinden wird. Ein Nachholspiel wird voraussichtlich am spielfreien Wochenende vor Karneval stattfinden. „Rund um dieses Datum sollte das erledigt sein“, sagt Spielleiter Tiemann. Er glaubt nicht, dass die Findung eines Termins zwischen den beiden Vereinen ein großes Problem darstellt, schließlich trennen die Klubs nur wenige Kilometer. In den Staffeln Nord-Ost und Süd gibt es ebenfalls Partien, die aufgrund der Nominierung von Spielern für diesen Lehrgang verschoben werden müssen.