Hagen. Eigentlich sollte am 11. Januar das große Derby in der 3. Liga zwischen dem TuS Volmetal und Eintracht Hagen steigen – daraus wird aber nichts.
Die Nachricht erreichte die Verantwortlichen des Handball-Drittligisten TuS Volmetal vollkommen überraschend – und sie ist eine, die zwischen den beiden Hagener Vereinen für Missmut sorgt. Der VfL Eintracht Hagen hat den Deutschen Handballbund (DHB) um eine Verlegung des für den 11. Januar vorgesehene Stadtderby gebeten. Vor allem die Begründung dafür sorgt bei den Volmetalern für Verwirrung. Im Spielplan der 3. Liga Staffel Nord-West taucht die Begegnung nach Bestätigung des DHB bereits nicht mehr auf - beide Vereine werden vom Verband gebeten, einen Nachholtermin auszumachen.
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Und damit ist davon auszugehen, dass der Verband dem Antrag des Tabellenvierten stattgegeben hat, was angesichts des Anlasses auch keine Überraschung ist. Denn der VfL Eintracht Hagen bat beim DHB um eine Verlegung der Partie, da am ursprünglich geplanten Datum ein Lehrgang der U20-Nationalmannschaft geplant ist.
Eintracht nutzt sein Recht aus
„Wir haben damit nur Gebrauch von unserem Recht gemacht. Uns fehlen mehrere Leistungsträger und wenn der DHB dann noch einen Lehrgang in diesem Zeitraum ansetzt, müssen wir diesen Schritt machen“, sagt VfL-Sportdirektor Michael Stock. Für den Lehrgang wurde Hagens Tom Bergner nominiert, der im vergangenen Sommer mit der U19-Auswahl des DHB in Skopje (Nordmazedonien) den zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft erreicht hatte und zum besten Kreisläufer des Turniers gewählt wurde. „Ich sehe uns da nicht in der Position, dass wir uns rechtfertigen müssen“, so Stock über die Verlegung.
„Wir müssen jetzt zusehen, wie wir den ganzen Apparat, den wir für ein solches Derby ins Laufen gebracht haben, wieder stoppen können. Das ist für uns ein riesiger Aufwand“, ärgert sich Volmetals Marketingleiter Jens Schilling. Der TuS Volmetal behält sich vor, alle rechtlichen Schritte gegen die Spielverlegung zu prüfen, sollten Aussichten bestehen, dass Spiel doch wie geplant am 11. Januar in der Sporthalle Volmetal auszurichten, sollen diese rechtlichen Schritte auch wahrgenommen werden.
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Der VfL Eintracht Hagen betont, dass er den Lokalrivalen rechtzeitig und transparent über diesen Schritt informiert hat. „Der TuS Volmetal wurde in Person von Fynn Holpert am Donnerstag darüber informiert, zu diesem Zeitpunkt hat sich niemand darüber aufgeregt“, sagt Michael Stock. Derzeit fehlen der Eintracht vier Leistungsträger, mit Bergner wären es deren fünf. Da auch die A-Jugend des VfL, aus der am Freitag gegen Ahlen gleich vier Akteure im Aufgebot standen, einen Tag später gegen die TSG Münster gefragt ist, sieht Stock auch hier keinen Handlungsspielraum. „Da geht es dann auch schon um die Gesundheit der Spieler“, sagt er. Er zeigt aber auch Verständnis für den Aufwand, den der TuS Volmetal aufgrund der Spielverlegung hat.