Hagen. Noch ohne Niklas Geske tritt Phoenix Hagen am Samstag gegen Schwenningen an. Und will mit einem Sieg wieder über den Strich.
Drei Tage war Phoenix Hagen über dem Strich. Also über der Linie, die die ersten 14 Mannschaften der 2. Basketball-Bundesliga ProA von den drei Teams auf den Abstiegsplätzen trennt. Doch da die Konkurrenz in der Woche spielte, rutschten die Hagener am Mittwoch Abend wieder darunter. Weil Rasheed Moore 1,6 Sekunden vor der Schlusssirene einen Dreier zum 82:79-Sieg der wiha Panthers Schwenningen gegen den FC Schalke 04 traf, überholte der Aufsteiger in der Tabelle Phoenix. Was die Hagener schon am Samstag (19 Uhr, Krollmann Arena) korrigieren könnten. Bei einem Heimsieg gegen die Schwenninger stünden sie wieder über dem Strich. Dann mindestens für eine Woche.
Dennis ragt heraus
Beim glücklichen 82:79 (39:39)-Sieg gegen den FC Schalke 04 am Mittwoch hatte Basketball-Zweitligist Wiha Panthers Schwenningen vier zweistellig treffende Akteure. Herausragend agierte David Dennis mit 23 Punkten, acht Rebounds und sechs Assists, auch Yasin Kolo (18 Punkte), Rasheed Moore (12) und Jaren Lewis (10) trafen regelmäßig. „Ich bin zuversichtlich und hoffe, dass dieser Erfolg nun eine Blockade bei der Mannschaft gelöst“, erklärte Schwenningens Trainer Alen Velcic.
Zwei Heimsiege gegen Kirchheim und Heidelberg haben die Situation für Phoenix verbessert, einen Rückschlag in der dritten Partie in Folge am Ischeland kann sich das Team von Trainer Chris Harris aber kaum leisten. Das zeigt der Blick auf die unteren Tabellenregionen, in denen Phoenix aktuell auf Platz 15 rangiert. „Wir haben gegen alle Tabellennachbarn von Rang 12 bis 17 verloren“, sagt Harris, „wir wissen, wie wichtig dieses Duell ist.“ Gegen die beiden Tabellenletzten Artland Dragons und Team Ehingen Urspring (je 3:10 Siege) hat Phoenix beide Spiele daheim abgegeben, im Vierervergleich mit den aktuell punktgleichen Mannschaften sieht man ebenfalls schlecht aus. Bei PS Karlsruhe Lions und Schalke 04 verlor Phoenix, nur gegen die ebenfalls 4:9 Siege aufweisenden Schwenninger tritt man in der Hinrunde noch an. „Wir haben die große Chance, wieder über dem Strich zu stehen“, ist Geschäftsführer Patrick Seidel optimistisch, weiß aber auch: „Wir brauchen einen positiven Trend und nicht nur zwei Siege, langfristig müssen wir deutlich mehr Spiele gewinnen als verlieren.“
Auch interessant
Jon Octeus soll länger bleiben
Gegen Schwenningen soll das mit dem gleichen Personal bewerkstelligt werden wie zuletzt. Denn Spielmacher Niklas Geske wird nach seinem Außen- und Syndesmoseband-Riss auch am Samstag noch kein Trikot überziehen können, die Einsatzchancen für das folgende Auswärtsspiel bei den Rostock Seawolves beziffert Harris zudem als „höchstens 50:50“. Und Seidel betont: „Niklas ist jetzt sieben Wochen raus. Lieber pausiert er noch eine Woche mehr und wir bauen ihn für den Rest der ja noch langen Saison wieder auf.“ Umso wichtiger ist für Phoenix, dass der nachverpflichtete US-Guard Jon Octeus länger bleibt als bis zum Jahresende, bis zu dem noch drei Spiele - nach Schwenningen in Rostock und gegen Leverkusen - bleibt. „Selbst wenn er wie gegen Heidelberg individuell nicht seinen besten Tag erwischt, ist er in der Lage, unser Team besser zu machen“, sagt Seidel, man arbeite intensiv an einer
Auch interessant
Vertragsverlängerung.
Konsequenzen für Jasper Günther
Zumal Jasper Günther als Alternative im Spielaufbau das Vertrauen der Trainer nicht mehr zu genießen scheint. Beim Sieg gegen Kirchheim kam der 20-Jährige gar nicht zum Einsatz, gegen Heidelberg musste er bereits nach 30 Sekunden wieder vom Feld - und zerriss vor Ärger sein Trikot an der Mannschaftsbank. „Ich kann verstehen, dass ein Spieler enttäuscht ist, der vorher mehr Spielanteile hatte“, sagt Seidel dazu: „Aber diese Reaktion ist nicht angemessen, man kann seiner Enttäuschung so nicht Luft machen.“ Es habe „teaminterne Konsequenzen“ gegeben, erklärt Coach Harris, der das Thema weiter aktuell nicht kommentieren will.
Phoenix Hagen gewinnt gegen Heidelberg
Sein Team erwartet mit den wiha Panthers Schwenningen am Samstag einen Gegner, mit dem Phoenix sich bisher noch nie gemessen hat. Die Mannschaft von Trainer Alen Velčić schaffte zwei Aufstiege in Folge, hat sich auch in der ProA etabliert. Mit Rasheed Moore blieb der stärkste Akteur der Vorsaison, der auch aktuell 16 Punkte im Schnitt beiträgt. „Eine Offensiv-Granate, eine wirkliche Waffe“, schätzt Harris den amerikanischen Power Forward hoch ein, auch vor US-Spielmacher David Dennis - zweitbester Assistsgeber der Liga - hat er höchsten Respekt. Deren Landsmann Jaren Lewis, Flügel Bill Borekambi und die deutschen Center Marko Bacak und Yasin Kolo sind weitere Stützen des Panthers-Teams. „Da kommt eine sehr kämpferisch und robust agierende Mannschaft“, sagt Phoenix-Coach Harris, „die wahnsinnig schnell ist und viele Fastbreaks läuft.“ Bevorzugt suchen die Schwenninger den Weg zum Korb, nehmen weniger Dreier als alle übrigen ProA-Ligisten. Auch wenn Moore das Duell mit Schalke in letzter Sekunde aus der Distanz entschied.