Hohenlimburg. Paukenschlag in der Landesliga: Vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer Villigst/Ergste tritt Trainer Faruk Brahimi bei HSG Hohenlimburg zurück
Eigentlich schreiben die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg gerade äußerst sportliche Schlagzeilen, kletterten durch einen Kantersieg über Tabellennachbar SG Menden Sauerland Wölfe II sogar auf Rang zwei und fiebern dem Gipfeltreffen am Samstag gegen den verlustpunkfreien Spitzenreiter HVE Villigst-Ergste entgegen. Von daher schlug die Nachricht vom sofortigen Rücktritts des Chefcoaches Faruk Brahimi in der Szene und auch bei vielen HSG-Anhängern wie eine Bombe ein. Wie konnte es dazu kommen?
Zweimal gegen HVE
Im Spitzenspiel der Handball-Landesliga trifft am Samstag um 17.30 Uhr die HSG Hohenlimburg, mit 16:4 Zählern punktgleich mit der HSG Schwerte-Westhofen Tabellenzweiter, auf Spitzenreiter HVE Villigst-Ergste (20:0) in der Rundturnhalle Hohenlimburg.
Im Vorspiel treffen die beiden Reserve-Teams beider Vereine um 15.45 Uhr im Kellerduell der Handball-Bezirksliga 4 aufeinander.
„Es gab am Montag ein Gespräch mit dem Vorstand mit kritischen Anmerkungen zu meiner Tätigkeit, ausgelöst durch den Spielerrat. Ich fühlte meine Arbeit nicht genügend wertgeschätzt und habe deshalb die Reißleine gezogen“, erklärte Brahimi, der sich im Verein großer Beliebtheit erfreut. Schließlich war er nicht nur jahrelang Stammkraft auf dem rechten Flügel, sondern führte als Trainer zusammen mit „Pico“ Marks die Reserve in die Bezirksliga bei gleichzeitiger Sicherung des Landesliga-Verbleibs der „Ersten“ nach der Trennung von Sascha Simec. Nach dem einjährigen Intermezzo mit Sascha Maystrenko wurde Brahimi 2018 der Chefposten übertragen.
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Nähe zur Mannschaft als Problem
„Die besondere Nähe zur Mannschaft, in der ja noch einige ehemalige Teamkollegen spielen, war einerseits ein Vorteil, hat sich aber auch als Problem herausgestellt. Ihm wurde wegen des fehlenden Abstand vermutlich nicht der nötigen Respekt entgegengebracht“, meint Hohenlimburgs Sportlicher Leiter Alex Filippelli, der betont: „Wir sind nicht im Streit auseinandergegangen, hätten gerne bis zum Saisonende mit ihm weitergemacht, können Brahimis Entscheidung aber absolut nachvollziehen.“
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Bleibt die Frage nach dem Timing dieses Gespräches, das man sicher auch nach dem letzten Match der Handball-Landesliga 4 des Jahres, das am Samstag um 17.30 Uhr in der Rurnturnhalle Hohenlimburg angesetzt ist, hätte führen können. „Die Außenwelt mag sich wundern, aber wir wollten keine Rederei hinter seinem Rücken, sondern Brahimi direkt mit der Kritik konfrontieren“, begründet Filippelli den unglücklichen Zeitpunkt.
Maly coacht Erste und Reserve
Fast schon traditionell tritt der Reserve-Trainer die Nachfolge an: Ivo Maly, der ja während eine Sperre für Brahimi schon vier Spiele (mit optimaler Punktausbeute) gecoacht hat, wird die Mannschaft übernehmen und hat auch schon die Zusage für die Saison 2020/21 bekommen, gilt also als langfristige Lösung. Maly bleibt aber auch Spielertrainer der im Abstiegskampf der Bezirksliga steckenden Zweitgarnitur, wird bei den wenigen Terminüberschneidungen von Michael Rinke und Ralf Schachulski vertreten.