Hagen. Tischeishockey wird beim Sauerland-Cup auf Emst am Samstag gespielt. Der deutsche Meister Linus Restel erklärt, wie es geht.

Die Teilnehmer kommen aus Schweden, der Schweiz oder Estland, die Spiele werden live übertragen. Am Samstag wird der Gemeindesaal der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde auf Emst zur großen Arena. Für Tischeishockey, das nach Einschätzung nicht nur der 32 Teilnehmer schnellste Tischsportspiel der Welt. Zum achten Mal richtet der Hagener Verein Kältestarre 83 ab 9.30 Uhr den Sauerland-Cup aus, eines der sechs großen Turniere in Deutschland.

Meistertitel in Deutschland und Schweden

Linus Restel organisiert gemeinsam mit Vater Thony Restel und zwei Spielern aus Bochum den Sauerland-Cup. Der junge Hagener, der auch einen schwedischen Pass besitzt, hat schon zweimal den deutschen Meistertitel und viermal den deutschen Juniorentitel gewonnen, dazu auch den schwedischen Juniorentitel. Bei den großen sechs deutschen Turnieren konnte er bisher neun Siege verbuchen.

Für das Turnier hat der schwedische Hersteller ‚STIGA‘ 20 neue Spieltische der neuen Edition ‚Peter Forsberg 21‘ gesponsort.

Dabei ist es den Organisatoren gelungen, den Internet-Streamingdienst „Sportdeutschland.TV“, auf dem etwa auch 2. und 3. Handball-Bundesliga gezeigt werden, für eine Liveübertragung zu gewinnen. Auch um eine breitere Öffentlichkeit für die Randsportart zu begeistern. Aber was verbirgt sich hinter Tischeishockey? Linus Restel, 18-jähriger Hagener Mitorganisator und aktueller deutscher und schwedischer Meister, erklärt es:

Linus Restel ist Mitorganisator des Tischeishockey-Turniers und erfolgreicher Spieler.
Linus Restel ist Mitorganisator des Tischeishockey-Turniers und erfolgreicher Spieler.

Kickern können die meisten, wie aber funktioniert Tischeishockey?

Linus Restel: Beim Tischeishockey besitzt jeder Spieler wie beim richtigen Eishockey auch fünf Feldspieler und einen Torhüter. Im Gegensatz zum Kickern bewegt man diese durch Herausziehen und Drehen dünner Stangen. Das Ziel ist es, einen etwa Eineuro-münzgroßen Puck in das gegnerische Tor zu befördern. Ein Spiel dauert fünf Minuten.

Was macht den Reiz des Spiels aus Sicht des erfolgreichen Spielers aus?

Der Reiz für mich ist es, immer besser zu werden. Derzeit bin ich in der Weltrangliste 126. und möchte auf jeden Fall mal unter die Top 100 kommen. Beim Tischeishockey muss man psychisch stark sein und versuchen den Gegner zu lesen, sich auf ihn einzustellen. Kleine ,Psychospielchen‘ gehören auch dazu - und gerade das mag ich.

Welche körperlichen Voraussetzungen sind wichtig, wie trainiert man das?

Tischeishockey erfordert ein hohes Maß an Konzentration über eine lange Distanz (Turniere dauern bis zu zwölf Stunden). Außerdem muss man fingerfertig sein, schnelle Reflexe haben und eine gute Koordination. Da man sich beim Spielen meist etwas beugen muss, sollte man nicht anfällig für Schmerzen im Rücken sein. Ich selbst trainiere nicht häufig, spiele aber ab und zu gegen meinen Vater oder übe Spielzüge alleine.

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Wie viele Menschen spielen Tischeishockey, wo ist das Spiel besonders populär?

Weltweit spielen rund 10.000 Menschen Tischeishockey, die meisten davon in den großen Eishockey-Nationen Russland, Tschechien, Finnland und auch Schweden, wo das Spiel ursprünglich herkommt.

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Wo kann man in Hagen spielen, muss man Mitglied sein, benötigt man ein eigenes Spielboard?

Spielen kann jeder bei uns in Hagen, der Lust hat oder es einfach mal probieren möchte. Jeder ist herzlich willkommen - das Alter spielt keine Rolle - und kann sich über die Kältestarre 83-Facebookseite über Turniere und Trainingseinheiten informieren oder uns einfach anschreiben. Ein eigenes Spiel braucht man nur, wenn man zuhause spielen möchte, der Preis dafür liegt bei ca. 60 Euro.