Die Statistik lügt nicht: Sie zeigt, dass Phoenix Hagen nahezu alle knappen Spiele verliert, Siege gelingen nur bei zweistelligem Vorsprung.
Pressekonferenzen sind für Chris Harris zuletzt selten ein Quell der Freude gewesen. Meist musste der Trainer von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen dort Niederlagen erklären, in bisher neun ProA-Spielen in dieser Saison schon sieben. Auch am Sonntag in Jena war das nicht anders, diesmal besonders bitter, da erst nach Verlängerung. Woraufhin der Moderator Harris mit der Ansage „Ihr seid ja die Meister der knappen Niederlagen“ nach den weiteren Zielen befragte.
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Der Mann hatte sich offenbar genauer mit der Phoenix-Bilanz dieses Jahres beschäftigt. Denn die ist, nicht nur wegen der schon elf Heimniederlagen, schon sehr erstaunlich - und weist einen klaren Trend auf: Phoenix kann nur klare Siege, verliert enge Spiele aber nahezu immer. Die Zahlen sind da frappierend eindeutig: Sieben Siege, alle in der Fremde, gelangen dem Harris-Team 2019 bisher, sechsmal siegte man dabei zweistellig. Nur der letzte 85:81-Erfolg in Trier fiel knapper aus. Genau umgekehrt verhält es sich bei den schon 16 Niederlagen in diesem Jahr, da neigt sich die Waage fast immer erst in der Schlussphase zum Gegner. Satte neunmal, fünfmal allein in dieser Saison, lag Phoenix bei der Sirene mit nur einem Wurf - also einem, zwei oder drei Punkten - hinten. Ergo: In der „Crunchtime“ erlischt regelmäßig das Phoenix-Feuer.
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Ein Trend, den die mittlerweile auf einem Abstiegsplatz angekommenen Hagener natürlich gern umkehren würden. Wenn sie nur wüssten wie. Denn auf den Titel „Meister der knappen Niederlagen“, ähnlich beliebt wie „Meister der Herzen“, legt Chris Harris erkennbar wenig Wert: „Das ist keine Ehre, die man haben möchte.“