Jena. Siebte Niederlage im neunten Spiel: Doch diesmal unterlag Phoenix Hagen bei Science City Jena erst nach Verlängerung - mit 101:103.

Das war nichts für schwache Nerven: Noch in der Verlängerung führten die Zweitliga-Basketballer von Phoenix Hagen lange, mussten sich nach 45 aufreibenden Minuten aber geschlagen geben. Beim Bundesliga-Absteiger Science City Jena setzte es mit 101:103 (90:90, 47:51) die siebte Saisonniederlage im neunten Spiel. „Diese Niederlage ist besonders bitter“, sagte Headcoach Chris Harris. Die Stimmung auf dem Heimweg beschrieb er so: „Nach so einem Spiel sprechen die Jungs kaum, sondern denken darüber nach, was sie in welcher Situation hätten anders machen können. Das spricht für ihren Charakter.“

Science C. Jena - Phoenix Hagen 103:101 (90:90,51:47)

Science City Jena: Nawrocki (19, 3/5 Dreier), Wolf (4, 5 Assists), Ferner, Leon (25, 3/5 Dreier), Vest (15, 6 Ballverluste), Heber (5), Loesing (16, 3/4 Dreier), Herrera (15, 10 Rebounds), Mackeldanz (4).

Phoenix Hagen: Gilmore (12), Leufroy (25, 1 /5 Dreier4 Assists, 4 Ballverluste), Günther (4), Aminu (12, 2/4 Dreier), Spohr (15, 2/6 Dreier), Grof (17, 2/2 Dreier, 5 Assists, 7 Rebounds), Pechacek (6), Baumann (10, 9 Rebounds).

Viertel: 20:19, 31:27, 20:25, 19:18, 13:11. Zuschauer: 1823

Teamstatistik: 51:51 % Wurfquote, 12/20:8/24 Dreier, 21/27:11/11 Freiwürfe, 38:38 Rebounds, 21:15 Assists, 9:7 Steals 15:15 Ballverluste, 3:2 Blocks.

Nicht nur still, sondern auch leerer als sonst war es im Mannschaftsbus. Nur acht Spieler standen Harris zur Verfügung. Niklas Geske und Jannik Lodders waren wegen ihrer Fußverletzungen gar nicht erst mit nach Jena gereist. So rückte Jasper Günther erstmals in dieser Saison in die Starting Five, mit ihm begannen Kyle Leufroy, Jonas Grof, Dominik Spohr und Adam Pechacek. Für die ersten zwei Punkte sorgte der Ex-Hagener Alex Herrera per Freiwurf nach Foul von Nachfolger Pechacek. Der Tscheche, der an einer leichten, aber langwierigen Verletzung laboriert, fand kaum ins Spiel. Ebenso fand Phoenix zunächst nur schwer den Weg durch die Defensive der Gastgeber, mit 4:10 (5.) lag man hinten. Mit größerer Aufstellung klappte es besser: Zwischenzeitlich standen Pechacek, der mit Maske spielende Javon Baumann und Michael Gilmore gleichzeitig auf dem Parkett. So gelang bis zur Viertelpause der 20:20-Ausgleich.

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Auch das zweite Viertel begann mit zwei erfolgreichen Herrera-Freiwürfen, Gilmore konterte mit drei Treffern aus der Nahdistanz. Die kleine Rotation sorgte dafür, dass Phoenix in dieser Phase eingespielter wirkte und den Anschluss nicht verlor. Doch das kostete auch Kraft: Grof spielte fast die gesamte erste Hälfte durch, kam am Ende sogar auf mehr als 41 Minuten Spielzeit. „Er hat eine tolle Energieleistung gezeigt, sich so lange konzentrieren zu können“, lobte Harris.

Nach zuvor vielen Fehlwürfen fielen nach der Pause auch die Distanzwürfe, erst von Grof, dann von Spohr zur 66:64-Führung. Brad Loesing gab die Antwort mit dem neunten von 13 Dreiern seines Teams. Für eine Schrecksekunde sorgte Günther kurz vor Ende des dritten Viertels, als er vom Feld humpelte und durch Leufroy ersetzt werden musste. der zum 72:71 traf. Günther, der sich nicht schwer verletzt hatte, konnte aber wieder mitwirken. „Er hat die Zähne zusammengebissen und gnadenlos weitergemacht“, sagte Harris.

Nawrocki tut Phoenix Hagen weh

Weh tat den Feuervögeln dann auch Dennis Nawrocki mit acht Punkten in Folge , Harris nahm beim 74:79 die Auszeit. Mit Erfolg: Joel Aminu per Dreier und Leufroy glichen aus. Nach vielen Führungswechseln stand es 44 Sekunden mit 90:90 ebenfalls ausgeglichen. Leufroy hatte den Sieg in der Hand, doch er vergab den Korbleger und es ging in die Overtime.

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„In die Verlängerung sind wir gut reingekommen“, sagte Harris, mit bis zu sechs Punkten führten die Gäste. Baumann traf 52 Sekunden vor der Sirene zum 101:99, Nawrocki glich mit Freiwürfen aus. Wieder wollte Leufroy den entscheidenden Wurf nehmen, diesmal rutschte er weg.. Und foulte auf der Gegenseite Nawrocki, der nervenstark blieb und zwei Sekunden von der Linie zum Jenaer Sieg traf. Auch weil Leufroy beim Versuch des Buzzerbeaters diesmal an der Seitenlinie wegrutschte, direkt vor Harris’ Augen, der in dieser Situation mit den Schiedsrichtern haderte. Nach dem Spiel richtete er den Blick aber bereits nach vorn: „Jetzt setzen wir alles daran, Bremerhaven die zweite Saisonniederlage zuzufügen.“