Wetter/Gevelsberg. Ob in Wetter oder Dubai: Golfen ist die Leidenschaft von Alexander Nöpel aus Wetter. So hat er auf Gut Berge ein Team neu aufgebaut.

Golfen ist Freiheit und eine riesen Herausforderung. Das findet zumindest Alexander Nöpel aus Wetter, der dieses Jahr das Amt des Kapitäns der Mannschaft AK 30 beim Golfclub Gut Berge Gevelsberg/Wetter übernommen hat. „Golfen fasziniert mich seit zehn Jahren, weil es wie ein Virus ist, der einen nicht mehr los lässt. Es ist ein Kampf gegen sich selbst, man entwickelt viel Demut“, sagt Nöpel. Dass er jetzt Kapitän der Mannschaft ist, macht ihn zwar stolz, „noch wichtiger für mich ist aber zu sehen, dass wir in kurzer Zeit so eine tolle Gemeinschaft aufgebaut haben und zusammengewachsen sind.“

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Das sah im Januar noch anders aus. Da musste Nöpel die Mannschaft, die in der Liga 5 E spielt, erst wieder aufbauen. „In einer clubübergreifenden Sitzung aller Mannschaftskapitäne haben wir entschieden, dass alle nur noch in ihrer entsprechenden Altersklasse spielen. Darum hatte ich große Probleme, eine Mannschaft zusammen zu kriegen. Viele sind 50 geworden und gewechselt. Im Januar waren wir nur noch drei Leute“, erklärt der Wengeraner. Gemeinsam mit Clubmanager Holger Wietschenk hat er die Mitgliederlisten nach potenziellen neuen Golfern für das Team durchforstet.

Neue Mitglieder finden

„Über Teambuilding und regelmäßige Treffen wollte ich eine Art Clubleben schaffen. Das hat so gut funktioniert, dass wir einen Mix hingekriegt haben zwischen Leuten, die schon da waren mit Handicap sechs, zehn und elf sowie neuen Spielern mit den Handicaps 16, 17 und 18.“

Die Golf-Mannschaft AK 30: (Von links) Robin Drucks, Andre Fahl, Uwe Schanzenbächer. Hintere Reihe: Frank Vocke, Christian Schwebel,  Marc Malesa, Andre Löffler. Vorne: Daniel Susewind und Maurits Petter.
Die Golf-Mannschaft AK 30: (Von links) Robin Drucks, Andre Fahl, Uwe Schanzenbächer. Hintere Reihe: Frank Vocke, Christian Schwebel, Marc Malesa, Andre Löffler. Vorne: Daniel Susewind und Maurits Petter. © privat

Die Mannschaft aus mittlerweile 13 Golfern hat sich so gesteigert, dass sie in dieser Saison fast in die Liga vier aufgestiegen wäre. „Wir haben gut angefangen. Am ersten Spieltag waren wir bei 67 Schlag über CR (Wert über Handicap), das war eine tolle Leistung. Das haben wir über die Saison gut halten können“, sagt Nöpel. In Dortmund ist die Mannschaft dann in Rückstand geraten, weil Spieler gefehlt haben. Das konnten die Golfer nicht mehr aufholen. „Wir haben die Liga abgeschlossen mit 30 Schlag Rückstand auf den Erstplatzierten, das war ein ganz knappes Finish. Somit sind wir Zweiter geworden, da kann man stolz drauf sein.“

Oberestes Ziel war aber laut Alexander Nöpel nicht der Aufstieg, sondern eine gute Gemeinschaft. Ihm war es wichtig, dass sich die Teammitglieder wohl fühlen und ein freundschaftliches Verhältnis untereinander aufbauen. „Dass hat so gut funktioniert, dass an Spieltagen alle Reserve-Spieler mit dabei waren. Da zieh ich meinen Hut vor. Das zeigt, dass man in kurzer Zeit eine Verbundenheit schaffen kann. Und auch mit einem nicht so guten Handicap durch Gemeinschaftssinn eine Top-Leistung bringen kann“, betont Nöpel, der nicht nur auf Gut Berge golft, sondern vor Kurzem auch in Dubai.

Alexander Nöpel in Dubai
Alexander Nöpel in Dubai © Privat

„Das war ein großer Wunsch von mir, auf einem Profi-Platz zu spielen. Dort wurde das Finale Race to Dubai der PGA ausgetragen. Das ist ein ganz besonderes Ambiente, der Platz ist auch ganz anders gepflegt. Der Rasen fühlt sich an, wie ein handgeknüpfter Teppich. Das ist eine grüne Oase“, sagt der Golfer.

Weg zum Breitensport

Auch wenn ihn der luxuriöse Platz in Dubai beeindruckt hat, will Nöpel dem Image vom elitären Golfsport entgegenwirken. „Golf ist ein Breitensport geworden. Gerade auf Gut Berge ist jeder willkommen und jeder Berufsstand vertreten, vom Handwerker bis zum Industriellen. Es geht einfach um die Gemeinschaft und den Sport“, betont Nöpel.

Zurück in Deutschland ging es für ihn dann wieder auf den Golfplatz, wo das Team montags ab 18 Uhr trainiert. „Zusätzlich findet mittwochs einen Herrennachmittag statt. Und ich trainiere manchmal auch noch tagsüber, da der Sport technisch sehr anspruchsvoll ist“, so der Wengeraner. Über den Winter trainiert die Mannschaft anders, als die vergangenen Jahre.

„Jeder Spieler macht zwei Trainingseinheiten bei unserem Pro zur Sichtung. Der guckt dann, wo Defizite sind, und auf die können wir im Gruppentraining eingehen. Unser Ziel ist der Aufstieg“, betont Nöpel, für den auch im Urlaub Sport auf dem Programm steht: Nach einer Wanderung in den Alpen geht es im Winter zum Ski Opening in Kitzbühel. „Zeit mit Golfen und Sport im Allgemeinen zu verbringen, ist meine Leidenschaft und für mich auch Lebensluxus.“