Hagen. Wieder einen höherklassigen Gegner aus dem Pokal geworfen, weiter ungeschlagen – die SpVg. Hagen 11 sorgt weiter für positive Schlagzeilen.

Irgendwie wirkt es unwirklich, was sich derzeit rund um den Fußball-Landesligisten SpVg. Hagen 11 abspielt. In der Liga ist der Aufsteiger in acht Spielen acht Mal als Sieger vom Platz gegangen, und im Westfalenpokal gelang am Mittwoch mit dem Erfolg über den Westfalenligisten SC Neheim der nächste Coup. Kein Wunder also, dass Elfer-Trainer Stefan Mroß derzeit große Freude an seiner Mannschaft hat, die seit geraumer Zeit für ausschließlich positive Schlagzeilen rund um den Hagener Fußball sorgt.

Stefan Mroß ist momentan wirklich zu beneiden. Der Trainer des Fußball-Landesligisten eilt mit seinem Team von Sieg zu Sieg, steht als Aufsteiger in der Tabelle mit großem Vorsprung auf dem Platz an der Sonne und sorgt auch im Westfalenpokal für eine Überraschung nach der nächsten. Trotzdem verwundert Mroß auch einem Tag nach dem Erfolg im Elfmeterschießen gegen den Westfalenligisten SC Neheim die taktische Ausrichtung des Kontrahenten. „Das ist schon sehr komisch, wenn ein klassenhöheres Team sich gegen uns nur hinten reinstellt. Das würde es bei uns nicht geben“, sagt Stefan Mroß. Seine Mannschaft hat sich daran inzwischen gewöhnt, denn die jüngste Erfolgsgeschichte der Elfer wird auch weit über die Stadtgrenze hinaus wahrgenommen.

Elfmeterschießen nicht trainiert

„Wir haben gegen eine richtig gute Mannschaft verloren“, sagte Neheims Trainer Alex Bruchhage nach dem verlorenen Achtelfinale im Westfalenpokal auf der Bezirkssportanlage auf Emst über die Mroß-Elf. Im Elfmeterschießen sorgten die Hagener nach den Siegen über den Oberligisten ASC Dortmund und den Westfalenligisten SV Sodingen für den nächsten Pokalcoup – und das obwohl sie sich überhaupt nicht sonderlich auf eine Entscheidung vom Elfmeterpunkt vorbereitet hatten. „Die Jungs sind so gut, dass sie alle aus elf Metern das Tor treffen können. Trainieren kann man so eine Situation ohnehin nicht“, begründet Stefan Mroß die Entscheidung, das Elfmeterschießen im Training nicht gesondert zu trainieren. Die Drucksituation in diesem Moment ließe sich laut Mroß ohnehin nur schwer in den Übungseinheiten inszenieren.

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Der Elfer-Trainer zeigt sich mit seinem Team, nicht nur aber auch wegen der guten Ergebnisse, momentan sehr zufrieden. „Die Jungs sind unheimlich selbstkritisch und konstruktiv im Umgang mit ihren Leistungen. Das nimmt uns als Trainern natürlich einiges ab“, sagt er. Ohne das er selbst viel eingreifen muss, übernehmen die Spieler Verantwortung und reagieren im Spiel selbst auf taktische Umstellungen der Gegner. Und die gibt es inzwischen von Woche zu Woche. „Viele versuchen uns mit ihrer veränderten Taktik zu überraschen, doch bisher haben wir immer eine gute Reaktion darauf gefunden“, so Stefan Mroß.

Mehr als Manno und Bodenröder

So wie im Spiel gegen Neheim, denn die Sauerländer nahmen Ex-Profi Gaetano Manno in Manndeckung – woraus sich Räume für den zweiten Sechser der Elfer Niklas Fischer ergaben. Fischer setzte sich in diese Räume ab und übernahm Verantwortung in der Spieleröffnung. „Das hat er wirklich gut gemacht“, lobt Mroß seinen Mittelfeldspieler. Dem Übungsleiter ist wichtig, dass sein Team nicht nur auf die üblichen Namen wie Tim Bodenröder oder Manno reduziert wird. Es sind derzeit mehr als diese beiden Spieler, die Stefan Mroß und den Anhängern der Elfer große Freude bereiten.

SpVg Hagen 11 siegt gegen Neheim im Elfmeterschießen

SpVg Hagen 11 gegen Neheim.
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Denn eigentlich kann der Trainer der Spielvereinigung gar keinen Akteur in seinem Kader so recht ausschließen. „Der Zusammenhalt ist derzeit groß. Wir wissen aber auch, dass das in Zeiten des Erfolgs immer leichter ist“, sagt Mroß. Die Spieler ruhen sich aber auf dem derzeitigen Erfolg nicht aus und geben im Training weiter Gas. So wird das angebotene Zusatztraining von den Spielern angenommen, die Ersatzspieler drängen in die Startelf und machen es Mroß entsprechend schwer, sich Woche für Woche für eine entsprechende Startelf zu entscheiden. „Wir haben einen Leitspruch, der auch immer wieder in der Kabine hängt: Sei heute besser als gestern und morgen besser als heute. Das füllen die Spieler sehr gut aus“, lobt Mroß.

Die Sinne sind geschärft

Das nächste Mal können seine Akteure am Sonntag wieder versuchen, ein bisschen besser zu sein. Dann kommt der VfL Bad Berleburg als nächster Gegner auf die Bezirkssportanlage auf Emst (Anstoß 15.15 Uhr). Die Siegerländer konnten nach einem durchwachsenen Saisonstart am vergangenen Wochenende mit einem 7:0-Sieg über Werdohl aufhorchen lassen. „Unsere Sinne sind geschärft“, sagt Stefan Mroß. Mit einem weiteren Sieg würde sich die unwirkliche Szenerie rund um die Hagener fortsetzen.

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