Köln/Hagen. Zuletzt war es für Eintracht Hagen immer eng auf fremden Parkett, in Köln musste sich der VfL zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben.
Am siebten Spieltag hat es sie erwischt: die Drittliga-Handballer vom VfL Eintracht Hagen haben das erste Mal in der noch jungen Saison verloren. Beim Longericher SC in Köln unterlag der Zweitliga-Absteiger mit 26:27 (15:14). Dabei kamen die Hagener, die über weite Strecken der Partie in Führung lagen, am Ende nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch einmal zurück in die Partie – um sich nach 60 Minuten nach einer fast fünf minütigen Durststrecke ohne eigenen Treffer doch noch geschlagen zu geben.
Der VfL hat sich selbst um den sechsten Sieg im siebten Saisonspiel gebracht – da waren sich die Verantwortlichen nach der Niederlage am Freitagabend in Köln einig. „Dass das Spiel bei den Longerichern alles andere als einfach werden würde, das wussten wir bereits vor der Partie“, sagt Eike Weinberg. Dass es dann auch so kam, lag aber vor allem an den Hagenern selbst. Gegen die Rheinländer hatte der VfL durchaus einige gute Gelegenheiten, sich bereits vor der Pause deutlicher abzusetzen. Neben zwei Strafwürfen vom sonst treffsicheren Rechtsaußen Maximilian Lux kamen noch einige gute Chancen hinzu, die aber entweder das gegnerische Gehäuse verfehlten oder aber in Longerichs Schlussmann Valentin Inzenhofer ihre Endstation fanden.
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Und so entwickelte sich im ersten Durchgang eine Partie auf Augenhöhe, in der der VfL aber über die meiste Zeit mit einem oder zwei Toren in Führung lag. Einen sicheren Rückhalt stellte dabei Tobias Mahncke dar, der nach knapp einer Viertelstunde für den unglücklichen Nils Dresrüsse zwischen die Pfosten rückte und seine Sache mit gewohnter Zuverlässigkeit erledigte. Da aber sein Gegenüber Inzenhofer einen noch besseren Tag erwischt hatte, ging es mit nur einem knappen Vorsprung für das Kriebel-Team in die Kabine.
Mestrum muss verletzt raus
Was sich im ersten Durchgang bereits andeutete, sollte sich im zweiten Spielabschnitt nahtlos fortsetzen – denn wie in Halbzeit eins ließen die Hagener viele gute Chancen aus. Hinzu kam, dass der VfL ab Mitte der ersten Halbzeit ohne Daniel Mestrum auskommen musste. Der Linksaußen verletzte sich bei eigenem Gegenstoß am Knöchel und konnte nicht mehr mitwirken, ihn ersetzen abwechselnd Tim Stefan und Tim Brand auf der Außenpositionen. Doch oft kamen weder die Links-noch die Rechtsaußen zum Abschluss und da außer Jan-Lars Gaubatz kein anderer Eintrachtler für Gefahr aus der zweiten Reihe sorgen konnte, rieben sich die Hagener in ihren Angriffen oft auf – ohne dabei am Ende oft mit positiven Ertrag abzuschließen.
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Da aber auch die Gastgeber einige gute Gelegenheiten ausließen und so verpassten sich abzusetzen, blieb das Spiel bis in die Schlussphase spannend. Die Maßnahme der Longericher, in der Schlussviertelstunde mit einem zusätzlichen Feldspieler zu agieren, bereitete dem VfL mehr und mehr Probleme, sechs Minuten vor dem Ende führten die Rheinländer mit 26:24, ehe Lukas Kister und Gaubatz ausgleichen konnten. In dieser Phase hatte sich der Longericher SC einen Wechselfehler in eigenem Ballbesitz erlaubt und so die Hagener überhaupt erst wieder ins Spiel gebracht – doch auch das wusste die Mannschaft von Kriebel nur bedingt auszunutzen.
Beim Stand von 26:26 knapp vier Minuten vor dem Ende sollte nur noch ein einziger Treffer gelingen – der des Longericher Simon Schlösser rund zehn Sekunden vor Spielende. Eine Antwort von Hagener Seite gab es nicht mehr. Und so erwischte es den VfL zum ersten Mal.