Hagen. Sportlich trotzen die Sauerland Mustangs der Unruhe: Der 14:3-Sieg gegen Bochum bringt sie dem Klassenerhalt nahe.

Die generelle Zukunft der Sauerland Mustangs ist nach dem Abgang von Coach Sascha Heitfeld und einigen Spielern nach Lüdenscheid (wir berichteten) sehr fraglich. Den sportlichen Klassenerhalt aber haben die Footballer geschafft, im letzten Verbandsliga-Heimspiel der laufenden Saison besiegten sie die Bochum Rebels in Boelerheide mit 14:3.

Drei Auswärtsspiele für Mustangs

Drei Auswärtsspiele stehen für die Sauerland Mustangs in der Football-Verbandsliga in der laufenden Saison noch an. Das Hagener Team tritt bei den Lippstadt Eagles (22. September), den Siegen Sentinels (28. September) und zum Abschluss bei Schlusslicht Bochum Rebels (6. Oktober) an.

Im letzten Spiel der Mustangs vor heimischer Kulisse in dieser Saison in der NRW Verbandsliga Ost machte die Kampfbahn Boelerheide ihrem Namen alle Ehre. „Die Spiele gegen Bochum waren immer knapp. Wir stellen uns auf einen harten Kampf ein“, sagte der 1. Vorsitzende und Spieler Daniel Meyer vor der Begegnung. Und seine Erwartungshaltung sollte sich bestätigen. Angeführt von Richard Giebel und Christian Pomsel, die nach dem Rücktritt von Sascha Heitfeld den Trainerjob kurzfristig übernommen hatten, spielten die Mustangs gerade in der Defensive sehr konzentriert.

Erster Touchdown durch Pomsel

Aber auch die Bochumer wollten den ersten Sieg der Saison einfahren und ließen nichts zu. So mussten sich die 350 Zuschauer lange gedulden bis es zum ersten Touchdown kam. Ausgerechnet Christian Pomsel war es, der kurz vor der Halbzeit mit einem Lauf durch die Mitte der Bochumer die Führung der Mustangs herstellte. Pomsel verletzte sich bei der Aktion allerdings am Schlüsselbein und fällt erst einmal aus. „Nach der Halbzeit haben sich dann Fehler bei uns eingeschlichen“, ärgerte sich Meyer. So kamen die Bochumer per Field Goal auf 7:3 heran. Am Ende war es dann Dennis de Castro Paiva, der mit dem ersten Touchdown seiner Karriere für doppelte Freude auf Seiten der Mustangs sorgte. Denn sein Lauf zum 14:3 war zugleich das viel umjubelte Endergebnis.

Daniel Meyer (mitte) trug die alte Hose der Hagen Oaks zum Heim-Ausstand gegen die Bochum Rebels
Daniel Meyer (mitte) trug die alte Hose der Hagen Oaks zum Heim-Ausstand gegen die Bochum Rebels © Sauerland Mustangs

Nach dem Wirbel in der Woche vor dem Spiel war Meyer sehr zufrieden: „Das Team hat sich spielerisch von der Unruhe nichts anmerken lassen.“ Für die Mustangs ist mit dem Heimerfolg der Klassenerhalt so gut wie gesichert. Die Bochum Rebels stehen nun zwei Siege hinter den Mustangs auf dem letzten Platz und haben nur noch drei Spiele, um den Rückstand einzuholen. Eins davon ist das letzte Spiel der Saison, bei dem die Mustangs nach Bochum reisen werden. Doch jetzt steht erst einmal das nächste Spiel am 22. September bei den Lippstadt Eagles auf dem Programm. Beim Tabellenzweiten rechnen sich die Mustangs aber keine allzu großen Chancen aus. Zwar fügte Tabellenführer Siegen den Lippstädtern am vergangenen Spieltag eine empfindliche 45:10-Niederlage zu, jedoch verloren die Mustangs das Hinspiel gegen die Eagles ebenso deutlich mit 6:28.

In alten Oaks-Hosen

Aktuell überwiegt die Freude über den vermeintlichen Klassenerhalt. Zudem kamen die beiden Veteranen und Vereinslegenden Dirk „Titi“ Vogt und Daniel Meyer zu ihrem letzten Heimspiel. Beide waren noch bei den Hagen Oaks tätig, die von 1989 bis 1999 erstmals American Football in Hagen repräsentierten, spielten in Erinnerung daran gegen Bochum in ihren ehemaligen blau-gelben Oaks-Hosen. Nach Abpfiff versammelte sich das gesamte Team der Mustangs, um beide Spieler hochleben zu lassen. „Es waren gemischte Gefühle. Ich bin traurig, dass nun alles vorbei ist. Aber vor allem bin ich stolz auf jeden, der mich während meiner Karriere begleitet hat und weiterhin für den Erhalt der Mustangs kämpft“, sagte Meyer: „Mein Gefühl sagt mir, es wird die Mustangs auch in Zukunft geben.“ Mit dem Klassenerhalt wollten die Mustangs eine Grundlage für die kommende Saison schaffen, dem sind sie durch den Sieg ein großes Stück näher gekommen.