Hagen. Ingo Freyer und Steven Wriedt gewannen mit Bundesligist Gießen den Phoenix-Cup. Gastgeber Phoenix ging dagegen zweimal am Ischeland leer aus.
Am Ende gelang zwei Herzens-Hagenern der Sieg am Ischeland, der Gastgeber Phoenix Hagen im Kalenderjahr 2019 weiter versagt bleibt: Ingo Freyer und Steven Wriedt, fast zehn Jahre hier auf der Trainerbank, gewannen mit Basketball-Bundesligist Jobstairs Gießen durch einen 89:81 (47:46)-Finalsieg gegen Science City Jena den ersten Phoenix-Cup. Dagegen ging der eigentlich hier beheimatete ProA-Ligist - wie bei den vorangegangenen sieben Zweitliga-Heimspielen - auch beim Vorbereitungsturnier zweimal als Verlierer vom Platz. Und zeigte dabei Licht und Schatten: Beim 81:99 gegen die klassenhöheren Gießener (siehe Zweittext) überzeugte das Team von Cheftrainer Chris Harris über weite Strecken, für die 84:88-(39:35) gegen Ligarivale Uni Baskets Paderborn galt das nicht mehr uneingeschränkt: „Heute war das zu häufig träge und lethargisch“, bedauerte Harris, den von ihm propagierten schnellen Spielstil ließ Phoenix meist vermissen.
Spohr verlängert bis 2022
Die positive Nachricht für die Phoenix-Fans gab es schon vor dem ersten Hochball am zweiten Turniertag: Kapitän Dominik Spohr hat seinen Vertrag beim ProA-Ligisten vorzeitig bis 2022 verlängert. „Dominik war der erste Spieler, der sich vor zwei Jahren beim Neustart von Phoenix für unseren Weg entschieden hat. Seitdem ist er unser Kopf, emotionaler Leader und absoluter Leistungsträger“, betonte Geschäftsführer Patrick Seidel: „Eine solche Identifikationsfigur, die in unserem erfolgreichen Jugendprogramm ausgebildet wurde, langfristig binden zu können, war immer unser Ziel.“
Noch durch eine Virus-Erkrankung geschwächt, lieferte der 30-Jährige am Wochenende indes nicht den von ihm gewohnten Offensiv-Output ab. Teamkollege Jannik Lodders fehlte wegen einer starken Erkältung gegen Paderborn komplett, auch die US-Neuzugänge Kyle Leufroy und Michael Gilmore waren gesundheitlich angeschlagen. Was man Leufroy, der nach der Pause kaum noch spielte, auch anmerkte, dagegen schwang sich Power Forward Gilmore - bei seinen bisherigen Auftritten von den Fans durchaus kritisch gesehen - zu seiner bisher stärksten Leistung auf. Und kompensierte mit 21 Punkten das, was diesmal von Spohr fehlte. „Er ergänzt Dominik mit seiner Athletik und Schnelligkeit sehr gut“, betonte Harris.
Gilmores Tempo zeigten gegen die Ostwestfalen, bei denen der Breckerfelder Thomas Reuter in der Startformation stand, auch seine Teamkollegen zunächst. Nach dem 13:13 (6. Minute) setzten sie sich ab, Gilmores erster Dreier zum 28:15 beschloss das erste Viertel. Und zunächst knüpften die Gastgeber hieran auch in der Folge an, Joel Aminu traf zum 35:17 (13.) - der höchsten Phoenix-Führung. Aus der Distanz indes blieb die Trefferquote der Hagener schwach, die Gäste dagegen hatten sichere Schützen mitgebracht.
Zunächst war es Jens Großmann, der maßgeblich zur Paderborner 13:0-Serie von außen beitrug (35:30, 18.). Nach dem Wechsel taten es ihm vor allem Daniel Mixich und Ryan Logan gleich, erhielten von der Phoenix-Defensive auch zu viel Raum. Beim 52:46 durch Spohrs einzigen Dreier (27.) lagen die Hagener noch vorn, jetzt kam auch Talent Paul Giese - sonst bei Regionalligist BG - zu einem Kurzeinsatz. Doch die Hagener leisteten sich weiter zu viele Fehler - am Ende waren es 14 Turnover -, bei Mixichs Dreier zum 59:60 (31.) lag Paderborn erstmals vorn. Bis auf 69:79 (35.) bauten die Gäste ihre Führung aus, ehe zunächst Niklas Geske (79:79) und dann Javon Baumann (84:84) für die Hagener ausglichen. In den letzten 32 Sekunden lief es aber dann wie so häufig in diesem Jahr am Ischeland: Paderborns Kendale McCullum traf auch der Distanz, Geske verpasste im Gegenzug. Phoenix stand mit leeren Händen da - und hat in den zwei Wochen bis zum ProA-Start noch reichlich Arbeit.
Bei der 84:88 (39:35)-Niederlage gegen die Uni Baskets Paderborn traten für Phoenix Hagen an: Gilmore (21), Leufroy (4), Giese, Günther (5), Geske (12), Aminu (11), Spohr (5), Grof (11), Pechacek (6) und Baumann (9).