Hagen. Für das 3x3-Nationalteam ging Niklas Geske in Rumänien und Puerto Rico auf Korbjagd. Nun will der Rückkehrer mit Phoenix Hagen hoch hinaus.

Sand, Meeresrauschen, schlendernde Menschen mit Eiscreme in der Hand -- für all das hat Niklas Geske keine Augen, denn diese sind voll auf seinen spanischen Gegenspieler gerichtet. Geskes Konzentration lohnt sich. Am Ende gewinnt das deutsche Team um den Zugang von Phoenix Hagen gegen die Iberer und sichert sich damit die Qualifikation für die Europameisterschaft im 3x3-Basketball. Diese wird Niklas Geske später verpassen, denn mit seinem neuen, alten Team muss sich der 25-Jährige auf die anstehende Saison in der 2. Liga ProA vorbereiten.

Es war ein ereignisreicher Sommer für Niklas Geske. Lange kommt der gebürtige Dortmunder nicht ohne Basketball aus, so viel steht fest. Für ihn war die vergangene Saison mit den EN Baskets Schwelm ungewohnt früh zu Ende, der ProB-Ligist scheiterte in der ersten Runde der Playoffs am späteren Meister aus Leverkusen. Da kam Geske der Anruf von 3x3-Nationaltrainer Mathias Weber gerade recht. „Er hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, die WM-Qualifikation auf Puerto Rico zu spielen.“ Die Antwort ist klar: Basketball spielen für Deutschland und dann auch noch in der Karibik? Gerne doch.

Basketball an der frischen Luft

Und so spielt Geske das Turnier in der neuen Variante des Streetbasketballs direkt als Nationalspieler. Die Unterschiede zum klassischen Basketball sind klar zu erkennen: Es wird nur auf einen Korb gespielt, die Teams bestehen jeweils aus vier Spielern -- wobei immer nur drei gleichzeitig auf dem Spielfeld stehen. Eine Partie dauert 15 Minuten und wird ohne große Unterbrechungen gespielt. „Es geht außerdem deutlich physischer zu, unter dem Korb ist deutlich mehr Kontakt erlaubt”, weiß Geske. Ein normaler Korb zählt einen, ein Dreier zwei Punkte, zudem ist das Spiel deutlich schneller. Gerade das kommt dem wieselflinken Geske zu Gute.

Die willkommene Abwechslung: Es wurde an der frischen Luft gespielt, oft mitten in den Innenstädten oder wie in Constanta direkt an der Strandpromenade. Die deutsche Meisterschaft fand zuletzt auf der Hamburger Reeperbahn statt, was Geske freut. „Da bleiben immer wieder mal Leute stehen und gucken sich ein Spiel an”, berichtet er.

Geske zum MVP ernannt

In Puerto Rico ist zwar früh Schluss für Geske und Co., bei der EM-Qualifikation in Rumänien läuft es für ihn und seine drei Mannschaftskollegen Albert Kuppe (Speyer), Marian Schick (Leverkusen) und Malo Valerien (Wedel) umso besser. Gegen Teams aus Aserbaidschan, der Türkei, Spanien, Portugal und Slowenien gewinnen sie und sichern sich damit das Ticket für die EM im ungarischen Debrecen. Geske wird zum wertvollsten Spieler des Turniers (MVP) ernannt. Da störte es ihn auch nicht mehr, dass der rumänische Ansager ihn stets „Heinrich Geske“ - Heinrich ist sein Zweitname - nannte. Bei der Europameisterschaft vom 30. August bis zum 1. September wird der 25-Jährige aber nicht mehr dabei sein. Seit gut zwei Wochen läuft bereits die Saisonvorbereitung mit Phoenix.

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„Das ist sehr schade, aber ich kann den Verein da voll verstehen. Ich wäre dann schon etwas länger raus aus der Vorbereitung”, sagt er. Und da er mit Phoenix große Ziele vor Augen hat, gilt es auch entsprechend viel Arbeit vor der Spielzeit zu investieren. „Ich möchte schon gerne mit Heimrecht in die Play-offs”, sagt der Aufbauspieler.

Nach seinen Stationen in der BBL und in Schwelm ist er vor der kommenden Saison wieder zurück an seine alte Wirkungsstätte gekehrt. Besonders das familiäre Umfeld weiß er in Hagen zu schätzen, auch wenn die ersten Wochen bei seinem alten, neuen Verein wegen der Vorbereitung nicht die schönsten für Ballsportler sind. Denn bisher arbeitete Niklas Geske mit seinen Mitspielern vor allem in athletischen und konditionellen Bereichen.

Junger, hungriger Kader

Mit der Mannschaft gilt es vor dem Auftakt in die neue Spielzeit, sich gut vorzubereiten. Bis jetzt konnte Geske noch keine Ermüdungserscheinungen bei seinen Mitspielern bemerken. „Alle sind hungrig, alle ziehen mit”, sagt er über den aus seiner Sicht „jungen und talentierten Kader”. Doch bis es auch in der klassischen Basketball-Variante, sprich im Fünf-gegen-Fünf wieder um Körbe und Rebounds geht, dauert es noch ein wenig. Wenn es dann aber soweit ist, hat Niklas Geske sicherlich wieder nur Augen für seine Gegenspieler -- egal was drumherum passiert.