Hagen. Er hat viele Hagener Fußballer geprägt. Marko Kovac ist der Onkel des neuen BVB-Trainers. Der Hagener gewährt familiäre Einblicke.
Marko Kovac ist in der Hagener Fußball-Szene kein Unbekannter, auch wenn seine aktive Laufbahn schon einige Jahre zurückliegt. Der heute 76-jährige fungierte vor acht Jahren nicht nur als Sportlicher Leiter beim damaligen Bezirksligisten SSV Hagen und trainierte zuvor den Hasper SV bis zum Landesliga-Abstieg, sondern zählte auch im Jahr 2000 zu den Mitgründern des Vereins KSV Croatia Hagen, der noch heute in der Kreisliga C um Punkte kämpft.
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Marko Kovac ist übrigens der Onkel des berühmten Ex-Fußballers Niko Kovac, der nun in der Nachbarstadt wohnt und beim Bundesligisten Borussia Dortmund als Cheftrainer seiner Arbeit nachgehen wird. Seinen drei Jahre jüngeren Bruder Robert bringt er als Co-Trainer gleich mit. „Das freut mich sehr, dann sehe ich meine beiden Neffen ja bald öfter mal. Aus zeitlichen Gründen war dies zuletzt wenn überhaupt nur einmal im Jahr möglich, der Kontakt ist quasi abgerissen. Kein Wunder, die müssen richtig malochen. Da bleibt das Privatleben auf der Strecke“, berichtet Marko Kovac.

Das wird sich ja vermutlich bald ändern, dann will der Onkel aus Hagen das ein oder andere Heimspiel besuchen und auch mal das Trainingsgelände in Brackel. Wie früher in der Leverkusener Zeit, wo man sich oft begegnen konnte. „Da war ich noch jünger und die Anreise einfacher. Fast täglich war ich da vor Ort.“
Niko und Robert sind offenbar vom Charakter her zwei völlig unterschiedliche Typen, wie die Verwandtschaft aus der Volmestadt berichtet: „Niko ist sehr gradlinig und verfolgt seine Ziele konsequent, gibt einfach alles. Wie schon mit seinen erst 19 Jahren als Mannschaftskapitän bei Hertha BSC Berlin. Er raucht nicht und trinkt auch keinen Alkohol. Wenn man bei Niko zum Freund werden will, muss derjenige gut trainieren und die Mannschaft voll und ganz unterstützen.“
„Das freut mich sehr, dann sehe ich meine beiden Neffen ja bald öfter mal. Aus zeitlichen Gründen war dies zuletzt wenn überhaupt nur einmal im Jahr möglich, der Kontakt ist quasi abgerissen. Kein Wunder, die müssen richtig malochen. Da bleibt das Privatleben auf der Strecke.“
Sein jüngerer Bruder Robert erlebte zwei glanzvolle Jahre unter Trainer Jürgen Klopp bereits hautnah mit. Der Onkel aus Hagen verrät: „Er ist im Gegensatz zu Niko ein eher ruhiger Zeitgenosse, wirkt etwas träge, aber ist sehr beliebt unter den Kollegen und auch bei seinen Mitspielern.“ Bei den Kroaten, denen man allgemein eine hohe Beziehungs- und Gruppenorientierung nachsagt, wird die Mentalität recht groß geschrieben.
„Der Appetit auf guten Fußball ist groß“
So hat der neue BVB-Chefcoach, der so manchen Spieler in die kroatische Nationalmannschaft geführt hat, allein schon aus diesem Grund scheinbar den richtigen Arbeitgeber zum richtigen Zeitpunkt angetroffen. Denn das Thema Mentalität kochte beim BVB zuletzt immer wieder mal auf und wurde heiß diskutiert.

Laut Marko Kovac sind die Menschen aus Kroatien bekannt für ihre Geselligkeit und ihren Optimismus. „Der Appetit auf guten Fußball hier in Dortmund ist riesengroß, das Umfeld ist ein ganz anderes“, weiß der Hagener Marko Kovac nur zu gut. Die gemeinsamen Erlebnisse von Familie Kovac vergisst man nicht: Wie das Pokal-Finale FC Bayern München gegen 1. FC Kaiserslautern 2003 in Berlin: „Niko hat da sogar seinen Pastor mit eingeladen, der ihn als Kind getauft hat!“
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
Ein tolles gemeinsames Erlebnis blieb ebenso im Gedächtnis, als der spätere kroatische Nationalspieler im Jahr 2000 für den Hamburger SV in der Champions-League in einem irren Spiel gegen Juventus Turin das 4:3 erzielte und sich am Ende mit 4:4 begnügen musste.
Marko Kovac hat im Hagener Fußball seine Spuren hinterlassen
Während der neue BVB-Trainer seine Visitenkarte als Spieler oder Trainer unter anderem bei Eintracht Frankfurt, Bayern München, Leverkusen, Salzburg, Wolfsburg oder als Nationaltrainer Kroatiens (2013-2015) abgab, schwang Onkel Marko das Zepter rund um die Volmestadt wie bei Hellas/Makedonikos, SC Concordia, Sporting Haspe, Kulübü Hohenlimburg, FC Gevelsberg/Vogelsang und feierte auch Aufstiege.
„Die schönste und längste Zeit verbrachte ich beim TSV Dahl“, erinnert sich Marko Kovac besonders gerne an die sieben Jahre im Hagener Süden zurück. Heutzutage trifft man den Rentner in Sporthallen und auf Sportplätzen an: „Das ist mein Reich. Es ist doch das Beste, was es geben kann, wenn man mit Fußballfreunden fachsimpelt.“
„Das ist mein Reich. Es ist doch das Beste, was es geben kann, wenn man mit Fußballfreunden fachsimpelt.“