Hagen. Das Trainerkarussell dreht sich: Innerhalb eines Jahres sind beim VfL Eintracht Hagen drei wichtige Trainerposten neu besetzt worden. Die Hintergründe.
Dass im Handballgeschäft ein Trainer entlassen wird, kommt häufiger mal vor. Denn nicht immer ist die gemeinsame Arbeit, wie man sie sich vorher vorgestellt hat. Und manchmal entwickelt man sich auch auseinander. Fest steht: Jede Amtszeit hat ein Ende und der Trainer ist oft das schwächste Glied. Eine Erfahrung, die mehrere Handballtrainer beim VfL Eintracht Hagen in letzter Zeit gemacht haben.
Stefan Neff (ehemaliger Trainer der Profis) ist nach schwachem Saisonstart bereits im Oktober entlassen worden und mit Alexander Zapf (U23) und Marco Grgic (Jugendkoordinator und U17-Trainer) scheiden nun zwei weitere erfahrene Handballlehrer aus der grün-gelben Familie aus, die den leistungsorientierten Amateur- und Nachwuchsbereich des VfL in den vergangenen Jahren maßgeblich beeinflusst haben.
Er war verantwortlich für den Bundesliga-Nachwuchs: Marco Grgic verlässt Eintracht
Die Entlassung vom Ex-Profi-Trainer Stefan Neff liegt schon länger zurück, während die jüngsten Nachrichten eine ganz neue Dynamik in den grün-gelben Umbruch hineinbringen: Wie der Handball-Zweitligist in dieser Woche mitteilte, verlässt der bisherige Jugendkoordinator Marco Grgic den VfL auf eigenen Wunsch und wird ab dem 1. Februar bis zum 30. Juni seinen Nachfolger Rafahel Blesch, den bisherigen Co-Trainer der U17-Bundesligamannschaft, einarbeiten.
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
Mit sofortiger Wirkung löst zudem Valentin Schmidt, der langzeitverletzte Ex-Kapitän der Profis, den bisherigen U23-Coach Alexander Zapf auf der Trainerbank ab. Schmidt leitete am Montagabend bereits die erste Trainingseinheit und wird am Samstag im Drittliga-Heimspiel gegen die MT Melsungen II (19.30 Uhr, Sporthalle Mittelstadt) sein Debüt in verantwortlicher Position bei den Grün-Gelben geben. Grund für diese Entscheidung, so teilt die Eintracht-Geschäftsführung mit: Das Ziel Klassenerhalt in der 3. Handball-Bundesliga sei in „ernsthafter Gefahr“. Zudem offenbarte der VfL auch, dass die Klubführung Zapf bereits im Dezember mitgeteilt habe, dass die gemeinsame Zusammenarbeit mit ihm im Sommer enden würde.
Eintracht Hagen: Valentin Schmidt soll in der 3. HBL das Ruder herumreißen
„Wir machen uns Entscheidungen von solch einer Tragweite grundsätzlich nie leicht. Aber in der jetzigen Situation der Mannschaft mussten wir handeln“, erläutert Sebastian Schneider, Geschäftsführer der Handball-Förder gGmbH und damit zuständig auch für die Belange der U23, die Entscheidung der zuständigen Gremien nach vielen Gesprächen und Analysen.
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
Valentin Schmidt weiß indes schon sehr genau, an welchen Stellschrauben er drehen will: „Unsere Abwehr ist stabil“, sagt der neue Cheftrainer der Eintracht-Reserve kurz nach seinem Amtsantritt, „aber wir killen uns regelmäßig im Angriff. Wir müssen die Zahl der technischen Fehler senken, die Wurfauswahl verbessern und wieder ins Tempospiel kommen. An diesen Stellschrauben werden wir drehen.“
Und das soll möglichst schnell passieren. Als erste Maßnahme hat Schmidt die Zahl der Trainingseinheiten in der laufenden Woche von drei auf vier erhöht, um im Idealfall schon am Samstag gegen den Tabellenneunten aus Melsungen das zu schaffen, was der Eintracht in der laufenden Saison bislang verwehrt blieb: ein Heimsieg. Es wäre ein erster Schritt von vielen, die notwendig sind, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.