Hagen. Bei einem Hallenturnier der SV Boele-Kabel kochen die Emotionen hoch. Unser Autor fragt sich: Kann ein Fußballturnier auch mal friedlich ablaufen?

Ich liebe die Sportart Fußball und ich finde, dass es auf dem Platz auch mal etwas härter zugehen kann. Aber, was am Wochenende in Helfe abgelaufen ist, kann man nicht als Werbung für den Sport deklarieren.

Bei einem Hallenmasters-Quali-Turnier der SV Boele-Kabel (den Bericht dazu lesen Sie auf der zweien Lokalsportseite) gab es im Spiel zwischen Boele-Kabel III und BW Haspe eine Rudelbildung. Während eines Handgemenges war unter anderem ein Zuschauer auf einen Hasper Spieler losgegangen. Nur knapp konnte der Hasper dem anschließenden Schlagversuch ausweichen und die Situation hat sich nach einigen Sekunden wieder beruhigt. Diese Szenen zeigt eine kurze Video-Sequenz, die in der heimischen Fußballwelt aktuell per Whatsapp verschickt wird.

Irgendwas ist immer: Was ist in die Leute gefahren?

Nun sieht dieses Video-Material vergleichsweise undramatisch aus. Das ist aber auch nur deswegen der Fall, weil die meisten Fußballfans schon deutlich schlimmere Ausschreitungen und Gewaltexzesse gesehen haben und man inzwischen ziemlich abgestumpft ist. Auch, wenn es sich „nur“ um einen versuchten Schlag handelt, fragt man sich doch: Was ist in die Leute gefahren, wenn die Nerven in der Halle dermaßen blank liegen, dass ein Zuschauer unvermittelt den Platz stürmt und binnen Sekunden bereit ist, sinnlos drauf los zu prügeln?

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Ein solches Turnier soll ein Magnet sein für Sportfans und auch für Familien, die mit ihren Kindern ein Fußballfest feiern wollen. Warum haben ausgerechnet im Fußball so viele Spieler eine so kurze Zündschnur? Und kann es nicht auch mal ein Hallenturnier geben, bei dem es keine einzige Rudelbildung gibt? Keine Ahnung, wann es das in Hagen zuletzt gegeben hat.

Die jüngsten Tumulte in Helfe sind keineswegs dramatisch. Das Traurige daran ist die Berechenbarkeit für Fehlverhalten im Fußball. Irgendwas ist immer und genau das ist so ernüchternd.