Hagen. Zwischen Spannung und Skandal: Rudelbildung, Provokationen und ein Schlag-Versuch überschatten das Hallenturnier der SV Boele-Kabel.

Der Teamsport-Knipser-Cup 2025, das heiß erwartete Hallenturnier der SV Boele-Kabel, sollte ein Festival des Hallenfußballs werden. Doch während sportlich um die begehrten drei Qualifikationsplätze für die Hagen Masters gekämpft wurde, geriet das Turnier durch unschöne Szenen ins Rampenlicht. Besonders ein Zwischenrundenspiel sorgte für hitzige Debatten und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.

Zwischenrunde eskaliert: Rudelbildung und Schlag-Versuch

Das Zwischenrundenspiel zwischen dem Hasper SV und der dritten Mannschaft des SV Boele-Kabel sorgte am Sonntag für unschöne Schlagzeilen. Eine Rudelbildung, festgehalten in einem viral kursierenden Video, zeigte tumultartige Szenen, bei denen sich Spieler beider Teams sowie ein Zuschauer in die Auseinandersetzung einschalteten. Besonders brisant: Der Zuschauer versuchte, einen Hasper Spieler mit einem Schlag zu treffen, doch der Spieler wich reflexartig zurück und blieb unverletzt.

Erdal Yildiz, Vorsitzender des SV Boele-Kabel, schilderte die Vorfälle detailliert und ging auch auf die Rolle eines Hasper Spielers ein, der als zentraler Auslöser des Konflikts gesehen wird. Besonders das kursierende Video steht für Yildiz im Fokus der Kritik: „Das Video zeigt einen Abschnitt der Geschehnisse. Leider aber nicht die Szenen vorher und nachher. Da möchte jemand wohl bewusst unseren Verein und das Turnier in ein schlechtes Licht rücken.“

Auch interessant

Er beschreibt, was vor der Rudelbildung passiert sein soll: „Vorher wurde ein Spieler von uns von einem Hasper Spieler von hinten zu Boden geschubst. Der knallte auf den Boden und stand auf, um auch den Hasper Spieler wegzuschubsen. Das alles geschah genau vor den Füßen der Hasper Ersatzbank, die dann zu mehreren auf den Boeler Spieler losgingen. Danach kam es erst zu den Tumulten. Beide Spieler sahen zurecht die Rote Karte, und nach einer kurzen Unterbrechung kamen alle auch runter, und es wurde weitergespielt.“

Polizeieinsatz ohne weitere Vorkommnisse

Ali Kaya, Jugendleiter und während des Turniers Trainer der Hasper Mannschaft, schildert die Geschehnisse aus seiner Perspektive: „Ein Spieler von uns hatte sich nicht unter Kontrolle, der hat sich dann mit einem Spieler von Boele gefetzt. Die haben dann beide zwei Minuten bekommen. Später ging das bei anderen Spielern los. Es war dann schwierig, alle auseinanderzuhalten. Das ist dann ein bisschen eskaliert.“

Auch interessant

Besonders im Nachgang fühlten sich Kaya und sein Team unwohl: „Im Nachhinein hatten Boeler Spieler und Zuschauer meinen Spieler im Blick. Es musste hinterher noch die Polizei kommen. Zum Glück ist im Nachhinein nichts passiert.“ 

Im letzten Jahr gewann Ausrichter SV Boele-Kabel in Helfe noch den Pokal. Diesmal war in der Zwischenrunde Endstation.
Im letzten Jahr gewann Ausrichter SV Boele-Kabel in Helfe noch den Pokal. Diesmal war in der Zwischenrunde Endstation. © Fabian Sommer | Fabian Sommer

Besagte Partie endete am Grünen Tisch mit 2:0 für den Hasper SV, da zwei Boeler in der letzten Sekunde Rot sahen - so die Turnierordnung. „Wir hätten uns als gute Verlierer zeigen müssen und den Provokationen seitens Haspe aus dem Weg gehen müssen. Stattdessen haben wir uns darauf eingelassen. Wir dürfen uns nicht nur als Opfer darstellen. Wir hätten auch die Klappe halten können und es runter schlucken können. Das haben wir nicht geschafft. Es gehören immer zwei dazu“, so Erdal Yildiz.

FC Hellas krönt sich im Neunmeterschießen

Sportlich bot das Turnier jedoch alles, was Fans begeistert: Spannung, enge Partien und packende Entscheidungen in letzter Sekunde. Erdal Yildiz erklärte, dass die stark reduzierte Anzahl an Qualifikationsplätzen den Druck auf die Teams enorm erhöht habe. „Wir sind von dieser Härte und Verbissenheit in der Zwischenrunde selbst überrascht. Früher hatten wir fünf Starterplätze, diesmal nur drei. Das hat die Emotionen zusätzlich hochkochen lassen.“

Auch interessant

Trotzdem dürfe man laut Yildiz nicht außer Acht lassen, „worum es wirklich geht. Um den Spaß. Auch wenn der Druck bei manchen Teams anscheinend sehr hoch war.“

Zum Sieger krönte sich der FC Hellas Makedonikos II. Im Finale gewann die Hellas-Reserve mit 6:4 nach Elfmeterschießen gegen den FC Gevelsberg-Vogelsang. Da Hellas sich als Reserveteam nicht für die Hagener Hallenmasters (10. bis 12. Januar in der Ischelandhalle) qualifizieren konnte, gingen neben Vogelsang die beiden weiteren Tickets an den SSV Hagen und SG Vatanspor Gevelsberg. Letztere schlugen die Adler mit 5:1 im Kleinen Finale.

Zwei Auszeichnungen gehen an Vogelsang

Als bester Spieler des Turniers wurde Mehmet Rodi Bingöl von Gevelsberg-Vogelsang ausgezeichnet. Vom selben Team erhielt Yves Levin Alfter die Trophäe für den besten Schlussmann. Bester Spieler wurde Abel Tanase von Vatanspor.

Unternehmer und Boeler Vereinsboss Erdal Yildiz (links) äußert sich zu Tumulten beim Hallenturnier.
Unternehmer und Boeler Vereinsboss Erdal Yildiz (links) äußert sich zu Tumulten beim Hallenturnier. © som | Fabian Sommer