Wetter. 17 Kilo hat Mübin Aydin abgespeckt nach der Rückkehr auf den Platz. Wie der Hagener nach 7 Jahren Pause beim FC Wetter durchstartet.

Bei Fußball-Bezirksligist FC Wetter ist in der letzten Zeit ein Spieler zu mehreren Einsätzen gekommen, der zuvor rund sieben Jahre lang nicht mehr gegen den Ball getreten hat - und quasi in der Versenkung verschwunden war. Es geht um den 26-jährigen gebürtigen Hagener Mübin Aydin, der in jungen Jahren bei den Sportfreunden Oestrich, in der A-Jugend beim TuS Ennepetal sowie zuletzt im Jahr 2017 in einem kurzen Gastspiel bei Türkiyemspor Hagen kickte. Mittlerweile hat der Mittelfeldspieler mit der Rückennummer 20 im Bezirksliga-Team schon neun der 16 Spiele bestritten

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FC Wetter: Mübin Aydin hatte Spaß am Fußball verloren

„Ich hatte damals dann einfach keine Lust mehr und den Spaß verloren. Und verbrachte die Zeit hauptsächlich auf der Couch“, gibt Mübin Aydin ehrlich zu - und erklärt die ungewöhnlich lange Fußballpause. Als gute Freunde ihn dann im Frühjahr 2024 zum SuS Volmarstein lockten, sollte plötzlich eine neue Ära beginnen. „Lass uns hier doch zusammen kicken“, lautete der Weckruf von der Köhlerwaldstraße. „Plötzlich hatte ich wieder Bock“, war der im Kraftfahrzeug-Handel selbstständig tätige Aydin wieder auf dem sportlichen Trip gelandet und hielt sich mit Freunden zusätzlich auch beim Beach-Volleyball in regelmäßigen Abständen fit.

Onkel Feyzullah Aydin lockt Mübin Aydin zum FC Wetter

Dann kam im Sommer sein Onkel Feyzullah „Feys“ Aydin mit ins Spiel, der bei der neu gegründeten Reserve des FC Wetter als Trainer eingestiegen war. „Komm doch zu mir zocken“, schallte es somit aus dem Familienkreis vom Harkortberg. „Da hatte ich natürlich wenig Chancen, nein zu sagen“, überlegte Mübin Aydin nicht lange und beendete das kurze Intermezzo in Volmarstein wieder. In der Folge fühlte sich Mübin Aydin auf dem Fußballplatz immer wohler. Allein schon aus dem Grund, weil er durch die ständige Bewegung nach und nach 17 Kilogramm an Körpergewicht verloren hat.

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Und der Abschied vom Schwergewicht (90 kg) sollte sportlich gesehen für ihn positive Folgen haben. Beim Fritz-Kahl-Turnier des TSV Fichte Hagen im Sommer half er sogar in der ersten Mannschaft des FC Wetter aus und trug so zum Turniersieg bei. Als die Meisterschafts-Saison 2024/2025 begann, feierte der Neuling sein Debüt in der Wetteraner Reserve in der Kreisliga B und empfahl sich relativ schnell für höhere Aufgaben. Und seine Glückssträhne sollte kein Ende nehmen. Es dauerte nämlich nicht lange, bis er sich tatsächlich dem Bezirksliga-Team anbot. Dort, wo ihm Cheftrainer Michael Erzen mittlerweile zu mehreren Einsätzen verhalf und dem Mittelfeldspieler das Vertrauen schenkte.

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„Der leidenschaftliche Mübin kann in der Rückrunde noch ein wichtiger Faktor für uns werden“, ist der FC-Chefcoach überzeugt: „Er ist lernfähig und strahlt immer etwas Positives aus. Mübin zeigt eine gute Raumaufteilung, ist ein Kämpfertyp und hat Qualität. Was er noch besser machen müsste, ist, mit dem Ball ruhiger umzugehen.“ Aber Mübin habe gut performt. Erzen: „Und so konnten wir ihn hier bedenkenlos in ein gut funktionierendes Team mit integrieren.“

FSV Gevelsberg - FC Wetter
Nach sieben Jahren Fußball-Pause kämpft sich Mübin Aydin (links, hier gegen den Ex-Wetteraner Kai Gottesbüren) ins Bezirksliga-Team des FC Wetter. © Hendrik Steimann | Hendrik Steimann

Sport macht Mübin Aydin jetzt wieder richtig Spaß

Ein Gemisch aus Glück und Kampfgeist führten also dazu, dass der Mann aus Hagen-Vorhalle nun auf Bezirksliga-Niveau kicken darf, wovon er selbst noch vor einigen Monaten nicht zu träumen gewagt hätte. Über die „Beförderung“ hat sich der Neu-Wetteraner, der als Sechsjähriger bei der SpVg. Hagen 11 erstmals die Fußballschuhe schnürte, natürlich sehr gefreut. „Ich bezeichne mich als einen zielstrebigen Menschen, weiß aber auch, dass ich noch an meiner Ungeduld arbeiten muss“, sagt Aydin: „Der Sport macht mir jetzt wieder richtig Spaß, ich möchte nicht mehr aufhören. Michael Erzen ist auch ein Mega-Trainer!“

„Feyz“ Aydin hat seinen Neffen Mübin Aydin (hier bei der Ruhrtalmeisterschaft mit der Nr. 10) als Trainer der Reserve zum FC Wetter gelockt.
„Feyz“ Aydin hat seinen Neffen Mübin Aydin (hier bei der Ruhrtalmeisterschaft mit der Nr. 10) als Trainer der Reserve zum FC Wetter gelockt. © ka | ka

Die Chemie scheint am Harkortberg also zu stimmen. In relativ kurzer Zeit stieg Mübin Aydin wie Phoenix aus der Asche auf und befindet sich aktuell offenbar auf dem richtigen Weg. Und als Senkrechtstarter der besonderen Art nach seiner so langen Fußball-Pause will er nun natürlich alles versuchen, um auf diesem Weg zu bleiben.