Hongkong/Herdecke. Die WM in Hongkong bringt Anna Siepmann aus Herdecke näher an die Weltspitze. Auch Weltmeister Korea kommt ins Schwitzen.

Auch die Elite aus Asien könne man schlagen, hatte Anna Monika Siepmann vor der Reise zur Taekwondo-Weltmeisterschaft in Hongkong gehofft. In der chinesischen Metropole traf die 20-Jährige aus Herdecke mit dem deutschen U30-Team allerdings früh auf die Weltbesten vom gastgebenden Kontinent. Und musste sich dem späteren Weltmeister Korea in der zweiten Runde hauchdünn geschlagen geben. „So knapp. . .“, bedauerte die Herdeckerin, die am Donnerstag mit dem deutschen Team aus Hongkong zurückkehrte, nach dem Duell: „Man muss mal überlegen: Korea ist überwiegend die Nummer eins in unserem Sport. Wir haben sie zum Schwitzen gebracht. Ich bin stolz!“

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Anna Siepmann ist zum zweiten Mal bei Weltmeisterschaft

Die letzten Eindrücke sammelte Anna Siepmann auf dem „Happy Valley Racecourse“, der Pferderennbahn Hongkongs, auf der sie mit Teamkolleginnen Jockeys und Pferde bei deren Sport beobachtete. „So schnell gehen die Tage um. Die Zeit hier in Hongkong war unbeschreiblich schön“, kommentierte die 20-Jährige vor der Rückkehr von ihrer ersten Weltmeisterschafts-Teilnahme. Zuvor war die Taekwondo-Athletin aus Herdecke bereits 2018 für ihre erste Weltmeisterschaft im Bereich Technik nominiert worden, startete damals als Kadettin in Taiwan. Diesmal ging es für sie zur 13. Ausgabe der Weltmeisterschaften im Taekwondo-Poomsae in das spektakuläre Hong Kong Coliseum. Zur erneuten Rekord-WM sechs Jahre später mit 1727 Athletinnen und Athleten aus 77 Ländern, bei der die Deutsche Taekwondo-Union (DTU) ein 40-köpfiges Team stellte.

Marina Briechle, Anna Monika Siepmann aus Herdecke und Nami Vong (von links) treten für Deutschland bei den Frauen im U30-Team an
Marina Briechle, Anna Monika Siepmann aus Herdecke und Nami Vong (von links) treten für Deutschland bei den Frauen im U30-Team an © DTU/Matthias Hoffmann | DTU/Matthias Hoffmann

Korea ist nur wenige Punkte besser als deutsches Team

Statt im Einzel wie in Taiwan ging die mehrmalige Europameisterschafts-Medaillengewinnerin in Hongkong im weiblichen U30-Team an den Start, Das Juniorinnen-Teadem neben ihr noch Thi Nam Phuong Vuong vom  ETSV Fortuna Glückstadt aus Hamburg und Marina Briechle aus dem bayerischen Krumbach angehörten. Das deutsche Trio, das vor der WM aufgrund der geographischen Distanz nur selten gemeinsam trainieren konnte, begeisterte in der ersten Runde mit einem Sieg gegen Großbritannien.. Dann traf man allerdings auf Titelfavorit Korea, der die WM mit insgesamt 17 Goldmedaillen dominierte. Gegen die späteren Weltmeister schieden die deutschen Frauen trotz starker Leistung mit hoher Punktwertung ganz knapp aus. Und belegten Rang neun im Gesamtklassement.

Deutsches Team ist nah an der absoluten Weltspitze

„Das deutsche U30-Team um Anna Siepmann lieferte eine Spitzenleistung ab und erreicht mit 6360 Punkten einen beeindruckenden Wert - nur wenige Punkte trennten sie von den neuen Weltmeistern aus Korea (6660 Punkte)„, kommentierte die Niedersächsische Taekwondo Union, bei der die Herdeckerin neben ihrer Trainertätigkeit beim heimischen TuS Ende als jüngste Landestrainerin Deutschlands arbeitet: „Diese knappe Differenz zeigt, wie nah Deutschland an der absoluten Weltspitze ist. Ein Team, das mit so viel Einsatz und Präzision überzeugt, kann stolz auf sich sein.“ Auch Anna Siepmann befand: „Wir haben unsere beste Leistung gezeigt und können stolz sein, dass wir so nah am aktuellen Weltmeister Korea dran waren!“

Herdeckerin ist bei WM auch als Trainerin aktiv

Bevor Anna Siepmann mit dem Team Female U30 auf die Fläche ging, übernahm sie am ersten Wettkampftag gemeinsam mit Lanika Romeyke die Instagram-Story der DTU und zeigte Einblicke in die Weltmeisterschaft 2024 in Hongkong. „Es ist eine Ehre, Teil eines so engagierten und talentierten Teams zu sein. Zu wissen, dass ich Deutschland auf einer so großen Bühne vertreten darf, erfüllt mich mit Stolz und motiviert mich, mein Bestes zu geben“, bekannte sie vorher. Nach ihrem eigenen WM-Einsatz war die Herdeckerin dann auch noch als Trainerin gefragt, bereitete etwa das deutsche U50-Team auf seinen Wettkampf vor. Und bilanzierte nach fünf WM-Tagen vor der Abreise: „Mit dem neunten Platz der Welt in meiner Klasse U30-Team fahre ich nun nach Hause und bin mehr als glücklich. Es war mir eine Ehre, unser Land vertreten zu dürfen.“